Am vergangenen Mittwoch gab es einen sehr interessanten und intensiven GS-Chat,
weshalb sich ein Protokoll ... oder zumindest das Aufführen einiger Gedanken aus meiner Sicht lohnt.
Vor und nach dem Themenchat ging es um
aktuelle Themen:
jaszo hat aus einer Fortbildung zum Lesen- und Schreibenlernen den Ansatz der Silbenanalytischen Methode nach Röber eingebracht.
Da geht es um Häuser und Garagen und ein Modell, Wörter nach Betonung und Morphemen einzuteilen, wodurch die Rechtschreib-Regeln für Kinder ersichtlich werden sollen.
Hier wird in Frage gestellt, ob man Abhörübungen durchführen soll und ob man Kinder ohne Anleitung schreiben lassen soll (Schreib wie du hörst).
Somit kamen wir ins Gespräch über
- Silbenanalytischen Methode nach Christa Röber-Siekmeyer
http://tobiasthelen.de/uploads/Main/ilba0511_teil6.pdf (PDF!, Ich habe erst einmal keinen besseren Link gefunden, den dürft ihr aber gerne unten anfügen!)
- Lesen durch Schreiben (Reichen)
http://www.lehrer-online.de/lesen-durch-schreiben.php
Schriftspracherwerb im „Offenen Unterricht“Vergleichende Analyse der Konzepte von Reichen und Röber-Siekmeyer (Word-Dokument)
http://www.uni-siegen.de/~faigel/vertiefung2.doc
- FRESCH (Rechtschreiben mit Silben)
http://www.4teachers.de/url/3901
- KonLab und die Rechtschreiberweiterung nach Zvi Penner
kurz:
http://www.iklf.ch/rechtschreibung/?page_id=5
lang, PDF:
http://www.4teachers.de/url/3902
Es ging über Silbenbögen und Rechtschreiben und wie viel Zeit man sich für das Rechtschreiben nehmen kann oder darf.
Das eigentliche Thema war dann:
Wie plant man eigentlich Unterricht - Tipps, Tricks und Kniffe
1. Am Anfang steht das Festlegen eines Themas.
Hierbei gibt es in der Regel Vorgaben durch die Bildungsstandards, die Curricula der Bundesländer, die Schulpläne (die Begriffe differieren von Bundesland zu Bundesland).
In einigen Bundesländern scheint es auch sehr klare Vorgaben für die Klassenarbeiten zu geben.
2. Danach wird überlegt, was gemacht werden soll.
Gibt es verbindliche Inhalte oder Vorgaben?
Welche Inhalte sind mir wichtig?
3. Wenn der Inhalt erschlossen ist, finden es viele hilfreich, ihn in eine Reihenfolge zu bringen.
Was baut aufeinander auf? Was folgt aufeinander?
Womit wird begonnen, was kommt erst zum Schluss.
Die Reihenfolge kann festgelegt werden, sie kann aber auch während der Unterrichtseinheit verworfen oder abgeändert werden.
4. Der zeitliche Rahmen muss abgesteckt oder – so er festgelegt ist – bedacht werden.
Häufig ist der Stoff einer Klasse auf das Schuljahr bereits zeitlich aufgeteilt, damit man sich nicht verzettelt. (Stoffverteilungsplan)
5. Entsprechend der Zeit und der Ziele kann man Schwerpunkte festlegen.
Was soll in der Einheit besonders berücksichtig werden?
Beim Schreiben des Protokolls fällt mir übrigens auf, dass ich in dieser Phase spätestens auch berücksichtige, welche Methoden oder Verfahren ich einsetzen möchte, da man auch hierfür ja Zeit einplanen muss.
6. Viele gucken jetzt (noch einmal) gezielt nach Materialien, die sie irgendwo bekommen oder beginnen, Materialien entsprechend er Vorhaben zu erstellen.
Wir haben auch angefangen, darüber zu schreiben, wie hilfreich ein Schulbuch sein kann.
Die anwesenden Lehrerinnen waren der Meinung, dass es Orientierung geben kann.
Viele lösen sich aber auch dann und wann vom Buch.
Sehr häufig wird zusätzliches Material eingesetzt.
7. Außerdem schauen viele im GS-Bereich, ob sie die Themen miteinander verknüpfen können. Was passt in den anderen Fächern dazu oder könnte zusätzlich eingesetzt werden?
8. Das Einteilen auf einzelne Stunden hilft einigen, sich am Zeitplan zu orientieren,
andere finden es eher schwierig.
Gerade LehrerInnen mit wenig Unterrichtserfahrung haben hier Probleme.
Einigen hilft es, die geplanten Stunden in ein Wochenraster einzutragen.
Das verschafft einen Überblick ... und auch Freiräume innerhalb der Woche, da man sich nicht von Tag zu Tag hangeln muss.
Auch hier sollte bedacht werden, dass die Planung keine dogmatische Festlegung sein muss, sondern später immer noch Abweichungen entstehen können.
Natürlich gibt es auch Unterrichtsformen, die nicht straff durchgeplant werden können oder sollen.
Hilfreich finden viele, sich in die Planung einen Puffer einzubauen, eine „Alles, was noch fertig muss“-Stunde. In dieser Stunde können liegen gebliebene oder bewusst unterbrochene Aufgaben weitergeführt werden. Sinnvoll ist es, nicht nur den langsamen oder schwächeren Kindern hier Aufgaben aufzubürden, sondern allen Gelegenheit zu geben, an Aufgaben weiter zu arbeiten.
Für das Referendariat bietet es sich an, anhand der groben Planung zu überlegen, welche Stunden für einen Besuch sinnvoll sei könnten und dann die Besuche entsprechend zu legen – wenn es denn in den Terminplan der Seminarleiterinnen passt
Darüber kamen wir übers Ref ins Plaudern.
Tipps waren, dass man die Stunde vorab in einer Parallelklasse probiert
oder aber im Seminar diejenigen fragt, die schon länger dabei sind (in einigen Seminaren fängt man gestaffelt an), so dass man von denen Erfahrungen und Hinweise bekommt (auch zu den speziellen Vorlieben von Seminarleiterinnen).
Es gab dann noch den Hinweis, dass es bei 4teachers auch Materialien gibt, die einem bei der Planung helfen können,
dazu kann man unter
Unterricht - Methodik / Didaktik - Unterrichtsplanung gucken.
Ganz hinten gibt es auch von verschiedenen Usern einen
Leitfaden zum Schreiben von Entwürfen (Material von tola "Gedanken zur Unterrichtsplanung" und von palim "So schreibe ich eine Unterrichtsvorbereitung".) Diese sind allerdings schon etwas älter, die Kompetenzen und Bildungsstandards gab es damals noch nicht und jeder Seminarleiter will es ohnehin ein wenig anders haben
... vielleicht fühlt sich trotzdem jemand bemüßigt einmal ein neueres Material (Kompetenzbezogen etc.) einzustellen
(Natürlich gibt es dazu auch Bücher.)
Außerdem kann man in den vorhandenen Stundenentwürfen blättern, dort ist ja häufig auch die Einheit aufgeführt oder Tipps für einzelne Stunden enthalten.
Danach gab es noch ein wenig Geplauder und Unterrichtsideen für die kommenden Tage wurden ausgetauscht ... so hatten wir alle die Zeit des Chats locker wieder raus.
Nebenbei kamen noch folgende Themen auf, die wir uns in den nächsten Wochen vornehmen können:
- Lesen lernen, aber wie?
- Die Vielfalt des Rechtschreibunterrichts
- Unterricht des Herausforderns – Differenzierung für Starke
Für weitere Wünsche sind wir natürlich offen!
Liebe Grüße,
euer GS-Team