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Forum: "Vorsingen im Musikunterricht und das noch benoten??"

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Vorsingen im Musikunterricht und das noch benoten??neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: tannile Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2004 19:17:28

hallöle, alle miteinander!

bin gerade dabei, mir meine notenbildung im fach musik zu überlegen. da ich fachfremd bin, hab ich mioch natürlich zuerst mal bei meinen kollegen erkundigt, die mir die info gaben, dass sie sowohl klassenarbeiten schreiben (klar, über notenwerte, instrumente) und dass sie die schüler auch vorsingen lassen - sogar einzeln!

jetzt meine frage an euch: was habt ihr damit für erfahrungen gemacht? ich hätte die idee gehabt, sie in gruppen vorsingen zu lassen - aber ist das dann noch gerecht?

würde mich über eure erfahrungswerte und meinungen freuen!

grüßle, tanni


ich persönlichneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: physikass Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2004 19:28:10 geändert: 21.09.2004 19:30:06

würde das niemals benoten wie einer singen kann. Das is genauso unfair wie Sport. Was kann ich dafür wenn ich nich hoch springen oder schnell rennen oder sonst was kann. Und genauso is das doch in Musik: was kann einer dafür wenn er nicht gut singen kann? Das is meine Meinung und ich finde jeden Lehrer der sowas benotet total unfair! In Sport sollte man nach Bemühung und nicht nach Leistung bewerten und in Musik sehe ich das genauso und einzeln Vorsingen und Benotung ist doch reine Leistung. Wenn alle zusammen singen und jeder die Bereitschaft zeigt, ist das vielleicht eine Note wert, aber doch nicht ob jemand gut oder schlecht singt.

physikass


Das sehe ich auch so..,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sommerlaune Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2004 19:36:23

Also ich finds auch blöd, jeden einzeln vorsingen zu lassen. Das ist doch die totale Bloßstellung für die, die es nicht so gut können. Etwas auf einem Instrument vorzuführen ist vielleicht noch was anderes (falls das einer kann oder es z.B. nur um einfache Sachen auf`m Xylophon geht), aber der Einsatz der Stimme - das ist doch total persönlich und trifft einen existentiell, wenn es misslingt (eben weil es nicht über ein "Medium" läuft). Gott sei Dank mussten wir nie nahc Benotung singen, obwohl ich selber immer gern gesungen habe und auch im Chor war. Ich würd mir an deiner Stelle andere Kriterien für die Notengebung suchen.
LG
Sommerlaune


Bitte nicht !!!neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: astrid11 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2004 19:51:15

Hi,

vorweg erstmal: Ich bin noch im Studium und mache Musik nur aus Spaß ...
Trotzdem jetzt mal "mein Senf" dazu:

Ich finde, dass es eine wichtige Aufgabe des Musikunterrichts ist, Kindern Freude am Musizieren ( und dazu gehört das singen ja auch ) zu vermitteln. Und nicht, sie durch quälendes einzelnes Vorsingen zu vergraulen ! Wäre doch schlimm, wenn jemand sich gar nicht mehr traut, den Mund aufzumachen, weil er im Musikunterricht 'ne 5 auf's Vorsingen gekriegt hat. Es ist ja auch nicht jeder zum Sänger geboren. Viele müssen es sich hart erarbeiten, andere lernen es vielleicht nie wirklich. Das muss aber ja nicht heißen, dass sie deshalb automatisch gänzlich unmusikalisch sind. Wer nicht so gut singt, kann dafür vielleicht super Blockflöte spielen oder hat den Rhytmus im Blut ( und den Händen ) ...
Wenn Du eine Grundlage für die Bewertung des "praktischen" Teils suchst, dann stell den Kindern doch frei, was sie zum Besten geben. Wer möchte, kann ja singen ( Warum nicht in der Gruppe ? Treten die Backstreet Boys etwa einzeln auf ? ). Und wer nicht will, macht halt was anderes. Z. B. etwas auf seinem Instrument vorspielen. Das könnte man doch super mit Instrumentenkunde verbinden. Oder als Kleingruppe ein Rhytmus - Cluster entwickeln und eine Percussion - Vorführung machen. Oder einen Tanz zu einem selbstgewählten Lied darbieten und evt. den anderen die Choreographie beibringen. Oder einen Rap einstudieren. Oder sich ( wenn Ihr die Möglichkeiten dazu habt ) als Tontechniker verdient machen. Oder, oder, oder ... Da gibt es doch tausend Möglichkeiten ! Nicht zuletzt würde ich auch bewerten, wie sich die Schüler bei praktischen Übungen verhalten. Also etwa, ob sie ungefragt das Schlagzeug "testen". Und wie sie beim Auf- und Abbau helfen.

Hey, Musik macht Spaß ! Und das soll doch rüberkommen !

Ich hoffe, dass die Anregungen helfen. Viel Erfolg bei Deiner Planung und liebe Grüße

Astrid


zum Beitrag von Sommerlauneneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: physikass Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2004 19:53:00

ich stimme Sommerlaune zu und wollte noch mal den Unterschied deutlich machen: etwas auf einem Instrument zu spielen kurzfristig zu lernen ist ja auch einfach, sofern es ein niht so schwieriges Instrument wie Z.B. geige oder so ist, aber wenn es heißt macht mal den und den Akkord auf'm Klavier is das schon ok, aber wenn jemand nicht singen kann´, dann ist da so schnell auch nichts dran zu ändern!


Keine Noten auf Singenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: susan Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2004 20:44:17

Hallo,

ich unterrichte seit drei Jahren Musik, ohne eine fundierte Ausbildung zu haben. Ich spiele zwar selber auch Klavier und Blöckflöte , aber das reicht m. M. nach nicht aus, um super Musik unterrichten zu können.
Im letzten Jahr musste ich meinen Lieben auch Noten geben (3. Schuljahr). Ich habe Notenwerte abgefragt und das Engagement im Unterricht bewertet. Dieses Jahr möchte ich auch das Flötenspiel, welches ich nun seit einiger Zeit anbiete, mit in die Notengebung einfließen lassen. Ich werde ihm zwar keine all zu große Gewichtung geben, da a) nicht alle Kinder am Flötenunterricht teilnehmen und b) auch hier teilweise große Unterschiede festzustellen sind, aber ich schaue eben wer sich sichtlich bemüht und sein Können in irgendeiner Art und Weise verbessern kann.
Es gibt auch ein nettes Buch für Lehrer, die fachfremd unterrichten müssen. verlag kann ich euch net nennen aber den Titel weiß ich noch: Aber ich kann doch gar nicht singen!
Hoffe, ich konnte euch ein wenig weiterhelfen.
LG susan


Benotbar und bewertbarneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bernstein Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2004 21:21:59

ist der Lernzuwachs, den deine Kinder in jedwedem Unterricht auch immer haben. Wenn das Singen lernen auf dem Programm stehen sollte, spricht m. E. nichts dagegen, in Absprache MIT den Kindern in Paaren oder einzeln vorsingen zu lassen und z. b. dabei zu vergleichen wie es das Mal vorher war, wenn es nämlich besser war, kann ich eine gute Note geben. Ich habe sowas - im Einverständnis mit meiner Klasse auch mal mit dem Flöten so gehalten. Glaubt mir, die waren ganz heiß darauf, mir vorzuflöten, weil ich ihren Lernzuwachs allein bewertet habe.
Im Laufe der zwei Jahre, die ich sie hatte, trat diese ganze Klasse mehrmals im Schulzentrum auf und flötete bis zu vierstimmige Sätze vor anderen Klassen.
Was ich damit sagen will: solange Zensuren als Anreiz für Leistung dienen, ist nichts dagegen einzuwenden.
Ich würde auch nicht einfach so von Kindern fordern, dass sie vorsingen. Ich lasse aber vorsingen, wenn ein Kind dies einzln ausdrücklich wünscht und gebe auch eine Zensur darauf, wenn es dies will. Es ist ja dann eine freiwillig erbrachte zusätzliche Lernleitung.


Abgesehen davonneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: poni Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2004 23:23:51

dass ich Noten, sprich Zensuren in Musik überhaupt nicht mag und eigentlich finde, man sollte in der Schule verstärkt Musik machen und das nicht bewerten - aber soweit sind wir hier noch nicht - , gefällt mir die Idee von astrid mit am besten, weil ich das auch so gehandhabt habe
Wenn man die Möglichkeit für eigenverantwortliche Gruppenarbeit hat, warum nicht? Da sind tolle Sachen entstanden und am schluß haben sich alle alles gegenseitig vorgeführt und man konnte offen über die verdienten Noten sprechen. Trau dich...
Vor allem wenn du fachfremd bist, lass die Kinder doch ihre Fähigkeiten und ihre Kreativität selber einschätzen und einbringen, die kommen schon auf Ideen, keine Sorge
Verpflichtend vorsingen: NEIN
Freiwillig: Supergerne!! Wir haben mal ein Casting gemacht, natürlich, da durften sich die vorführenden Gruppen ihre Jury aussuchen, mußten halt jeweils zwei Mädels und zwei Jungens sein, und die Jury-mitglieder mußten unbedingt mit was Gutem anfangen. Das hat unheimlich gut geklappt.
Trotzdem, mir macht die Notengebung jedes Mal mehr Bauchschmerzen.


Na also,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: tannile Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 22.09.2004 09:53:45

es gibt doch noch mehr möglichkeiten. wusste ich es doch. ich hatte ebenfalls große bauchschmerzen dabei, die kids einfach zum vorsingen zu verdonnern. werde mir aus euren tipps (danke, danke, danke) auf alle fälle ein paar aussuchen.

irgendwie bin ich in bezug auf den musikunterricht noch nicht so kreativ, aber mit eurer hilfe pack ich das schon!

danke und ein liebes grüßle,
tanni


lernzuwachsneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: dafyline Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 22.09.2004 10:26:40 geändert: 22.09.2004 10:38:52

beurteilen, das geht doch auch anders, als allein vorsingen - im äußersten notfall kann man sich ja taktvoll in der nähe der kinder begegeben, sich eventuell dazustellen und einfach die ohren aufmachen. eine freundliche ermunterung ist auf jeden fall die bessere unterstützung, als ein eventuell bloßstellendes vorsingenmüssen!
ausnahme ist natürlich, wenn es sich um eine gezielte musikalische ausbildung (ev. im bereich gesang) handelt - aber das ist ja hier nicht der fall!
als ergänzung:
"aber ich kann doch gar nicht singen!" ist von jackie silberg, hat 175 seiten und ist im verlag an der ruhr im september 1999 erschienen, dazu die ISBN: 38607244.

wenn kinder die freude am singen verlieren, kann es dann halt (überspitzt) so sein:
der lehrer hebt die hand zum dirigieren, gibt den einsatz und der chor setzt (mit null laut) ein...

viel erfolg beim beurteilen in musik ohne zwingendes vorsingen!


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