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Forum: "Vorsingen im Musikunterricht und das noch benoten??"
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| Bitte nicht !!! | | von: astrid11
erstellt: 21.09.2004 19:51:15 |
Hi,
vorweg erstmal: Ich bin noch im Studium und mache Musik nur aus Spaß ...
Trotzdem jetzt mal "mein Senf" dazu:
Ich finde, dass es eine wichtige Aufgabe des Musikunterrichts ist, Kindern Freude am Musizieren ( und dazu gehört das singen ja auch ) zu vermitteln. Und nicht, sie durch quälendes einzelnes Vorsingen zu vergraulen ! Wäre doch schlimm, wenn jemand sich gar nicht mehr traut, den Mund aufzumachen, weil er im Musikunterricht 'ne 5 auf's Vorsingen gekriegt hat. Es ist ja auch nicht jeder zum Sänger geboren. Viele müssen es sich hart erarbeiten, andere lernen es vielleicht nie wirklich. Das muss aber ja nicht heißen, dass sie deshalb automatisch gänzlich unmusikalisch sind. Wer nicht so gut singt, kann dafür vielleicht super Blockflöte spielen oder hat den Rhytmus im Blut ( und den Händen ) ...
Wenn Du eine Grundlage für die Bewertung des "praktischen" Teils suchst, dann stell den Kindern doch frei, was sie zum Besten geben. Wer möchte, kann ja singen ( Warum nicht in der Gruppe ? Treten die Backstreet Boys etwa einzeln auf ? ). Und wer nicht will, macht halt was anderes. Z. B. etwas auf seinem Instrument vorspielen. Das könnte man doch super mit Instrumentenkunde verbinden. Oder als Kleingruppe ein Rhytmus - Cluster entwickeln und eine Percussion - Vorführung machen. Oder einen Tanz zu einem selbstgewählten Lied darbieten und evt. den anderen die Choreographie beibringen. Oder einen Rap einstudieren. Oder sich ( wenn Ihr die Möglichkeiten dazu habt ) als Tontechniker verdient machen. Oder, oder, oder ... Da gibt es doch tausend Möglichkeiten ! Nicht zuletzt würde ich auch bewerten, wie sich die Schüler bei praktischen Übungen verhalten. Also etwa, ob sie ungefragt das Schlagzeug "testen". Und wie sie beim Auf- und Abbau helfen.
Hey, Musik macht Spaß ! Und das soll doch rüberkommen !
Ich hoffe, dass die Anregungen helfen. Viel Erfolg bei Deiner Planung und liebe Grüße
Astrid
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| Keine Noten auf Singen | | von: susan
erstellt: 21.09.2004 20:44:17 |
Hallo,
ich unterrichte seit drei Jahren Musik, ohne eine fundierte Ausbildung zu haben. Ich spiele zwar selber auch Klavier und Blöckflöte , aber das reicht m. M. nach nicht aus, um super Musik unterrichten zu können.
Im letzten Jahr musste ich meinen Lieben auch Noten geben (3. Schuljahr). Ich habe Notenwerte abgefragt und das Engagement im Unterricht bewertet. Dieses Jahr möchte ich auch das Flötenspiel, welches ich nun seit einiger Zeit anbiete, mit in die Notengebung einfließen lassen. Ich werde ihm zwar keine all zu große Gewichtung geben, da a) nicht alle Kinder am Flötenunterricht teilnehmen und b) auch hier teilweise große Unterschiede festzustellen sind, aber ich schaue eben wer sich sichtlich bemüht und sein Können in irgendeiner Art und Weise verbessern kann.
Es gibt auch ein nettes Buch für Lehrer, die fachfremd unterrichten müssen. verlag kann ich euch net nennen aber den Titel weiß ich noch: Aber ich kann doch gar nicht singen!
Hoffe, ich konnte euch ein wenig weiterhelfen.
LG susan |
| Benotbar und bewertbar | | von: bernstein
erstellt: 21.09.2004 21:21:59 |
ist der Lernzuwachs, den deine Kinder in jedwedem Unterricht auch immer haben. Wenn das Singen lernen auf dem Programm stehen sollte, spricht m. E. nichts dagegen, in Absprache MIT den Kindern in Paaren oder einzeln vorsingen zu lassen und z. b. dabei zu vergleichen wie es das Mal vorher war, wenn es nämlich besser war, kann ich eine gute Note geben. Ich habe sowas - im Einverständnis mit meiner Klasse auch mal mit dem Flöten so gehalten. Glaubt mir, die waren ganz heiß darauf, mir vorzuflöten, weil ich ihren Lernzuwachs allein bewertet habe.
Im Laufe der zwei Jahre, die ich sie hatte, trat diese ganze Klasse mehrmals im Schulzentrum auf und flötete bis zu vierstimmige Sätze vor anderen Klassen.
Was ich damit sagen will: solange Zensuren als Anreiz für Leistung dienen, ist nichts dagegen einzuwenden.
Ich würde auch nicht einfach so von Kindern fordern, dass sie vorsingen. Ich lasse aber vorsingen, wenn ein Kind dies einzln ausdrücklich wünscht und gebe auch eine Zensur darauf, wenn es dies will. Es ist ja dann eine freiwillig erbrachte zusätzliche Lernleitung. |
| Abgesehen davon | | von: poni
erstellt: 21.09.2004 23:23:51 |
dass ich Noten, sprich Zensuren in Musik überhaupt nicht mag und eigentlich finde, man sollte in der Schule verstärkt Musik machen und das nicht bewerten - aber soweit sind wir hier noch nicht - , gefällt mir die Idee von astrid mit am besten, weil ich das auch so gehandhabt habe
Wenn man die Möglichkeit für eigenverantwortliche Gruppenarbeit hat, warum nicht? Da sind tolle Sachen entstanden und am schluß haben sich alle alles gegenseitig vorgeführt und man konnte offen über die verdienten Noten sprechen. Trau dich...
Vor allem wenn du fachfremd bist, lass die Kinder doch ihre Fähigkeiten und ihre Kreativität selber einschätzen und einbringen, die kommen schon auf Ideen, keine Sorge
Verpflichtend vorsingen: NEIN
Freiwillig: Supergerne!! Wir haben mal ein Casting gemacht, natürlich, da durften sich die vorführenden Gruppen ihre Jury aussuchen, mußten halt jeweils zwei Mädels und zwei Jungens sein, und die Jury-mitglieder mußten unbedingt mit was Gutem anfangen. Das hat unheimlich gut geklappt.
Trotzdem, mir macht die Notengebung jedes Mal mehr Bauchschmerzen. |
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