Sehr genau war es schon immer manchem klar: "Haben nicht die korrektoren als erste alles interesse daran, daß das malerische gebüsch und gestrüpp der ortografie nicht der schere der gleichmacher zum opfer falle? Denn wo käme ihre autorität, ihre unersetzbarkeit hin, wenn fortan jeder gimpel und halb-analfabet in den besitz einer schreibweise käme, die sozusagen keine fehler mehr möglich macht." (H. Zbinden , zit. nach Rechtschreibung Zürich, Nr. 79/1965
Wenn wir ehrlich sind, ist ja schon was dran - wo bliebe ein großer teil unserer belehrungen im unterricht, wenn es plötzlich so leicht wäre.
Ich habe vor fast 20 jahren meine 2. staatsexamensarbeit in gemäßigter kleinschreibung verfasst - mit entsprechender begründung - sie war zwar ein großes diskussionstema im studienseminar, wurde aber ohne probleme anerkannt. Ich bin ein liebhaber von sprache und liebe auch wortbilder wie "Photograph", aber rechtschreibung hat eine dienstfunktion, d.h. sie muss auch effizient sein. Wenn wir die augen öffnen, sehen wir auch wie viel bereits klein geschrieben wird (werbung, mal eben schnell hingeschriebene emails ...). Aber mal hand aufs herz, was ist schon ein filosof gegen einen Philosophen.