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Forum: "Umfrage- Lernspiele"
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| Fertige Lernspiele | | von: marylin
erstellt: 26.05.2004 19:04:13 |
sind teuer, und meist decken sie nicht genau das ab, was ich für meinen Unterricht brauche, nämlich das von mir eingeführte Wortmaterial zu verwenden, das ich speziell mit den Spielen üben möchte. Also mache ich mir die Materialien, die mir sinnvoll erscheinen, selbst. Bewährt hat es sich dabei, bestimmte Arten von Spieltypen, die ich eingeführt habe, immer wieder auf das neue Wortmaterial umzuarbeiten und in leicht abgewandelter Form wieder zu verwenden. So muss ich nicht ständig neue Regeln erklären und manche Boardgames sind so allgemein entworfen, dass ich verschiedene Spiele mit ihnen machen kann. Die Spiele, die ich verwende, sollen eigentlich alle das Wortmaterial trainieren und die Kinder mit einem Partner oder in kleinen Gruppen zum Sprechen bringen.
Bisher setze ich folgende Spieltypen ein:
Spiele mit den großen,laminierten, farbigen Bildkarten, mit denen ich neue Wörter einführe, an der Tafel, bei denen sich einzelne Kinder beteiligen, aber auch kleine Gruppen gegeneinander spielen oder die ganze Klasse mitmacht ohne Gewinner,
Die gleichen Bildkarten (meist 32 zu einem Thema) bekommen die Kinder in schwarzweiß (damit auch noch viel Eigenaktivität aufgebracht werden kann), dahinter kleben sie die englischen Wörter.
Hiermit werden nun verschiedene Spiele gemacht (einzeln, mit Partner, in kleinen Gruppen)
wie Orientierungsspiele im Wortfeld, Snap oder Bingo, oder wir brauchen sie später nochmal für ein Boardgame.
Zu jedem Themenkomplex entwerfe ich ein oder mehrere Boardgames, oftmals spielbar in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, so dass ich so langsam den Anspruch der Schüleräußerungen steigern kann ( zuerst nur das Wort nennen, dann mit bestimmten vorgegebenen Strukturen einen kleinen Satz zu einem Bild sagen, oder auch mehrere oder Fragen stellen und antworten lassen.). Manchmal stelle ich noch zusätzliche Frage- oder Aufgabenkärtchen her, die man dann auf bestimmten Feldern des Boards aufnehmen und bearbeiten muss. Auch die Bild/Wortkarten zum Thema kann man hierbei wieder als Aufgabenkarten verwenden. Ich kann den Kindern eine bestimmte Spielweise vorgeben (damit sie es wirklich alle mal probiert haben.) Ich kann sie aber auch so spielen lassen, wie jedes Kind es sich individuell zutraut. So wird manches Kind lieber nur das Wort sagen, andere erzählen schon sehr ausführlich.
Es gibt noch eine Reihe von anderen Spielen, die ich einsetze (wie Dominos, Memories, diverse Kartenspiele), diese hier aber regelmäßig, da die Kinder die gleichen Spiele auch zu Hause mit Eltern oder Geschwistern spielen sollen zum Festigen des Wortmaterials und gewisser Strukturen. Ist ein Thema in der Schule abgeschlossen, wandern die Wortkärtchen zu Hause in ein Wort-Schatzkästchen. Das können sie sich zum Wiederholen oder Spielen immer mal wieder vornehmen.
Zu Beginn arbeiten wir fast nur mit den Bildern, und wenn die Wörter dann schon oft gesprochen worden sind, nehme ich das Schriftbild mit dazu. Ich habe festgestellt, dass dann nur wenige Kinder mit der Aussprache Probleme haben. Im Gegenteil, sehen sie das Wort, werden sie schnell an die richtige Aussprache erinnert. Einigen Kindern hilft das Schriftbild auch sehr. Ich hatte bisher keine Probleme mit Kärtchen, von denen die Kinder etwas vorlesen sollten, da wir natürlich diese Strukturen vorher ausgiebig mündlich geübt haben. Außerdem wollen wir da auch nicht päpstlicher sein als der Papst! Wir freuen uns, wenn die Kinder sich unbefangen äußern, die zunehmende Korrektheit kommt mit der Zeit, wir konnten unsere Muttersprache ja auch nicht sofort perfekt.
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| Auch ich | | von: ninniach
erstellt: 26.05.2004 21:48:02 |
bastle meine Spiele lieber selbst. Dabei arbeite ich auch in der Regel zuerst mit Bildkarten und nehme dann, wenn ich der Meinung bin, dass die Aussprache sitzt, das Schriftbild auf Wortkarten dazu. Damit kann man verschiedene Spiele durchführen (an der Tafel, im Kreis oder in Gruppen) und die Kinder sind jetzt nach fast einem Jahr immer noch verrückt nach Karten-Spielen, besonders nach Memory (allerdings bei einem reinen Bildkarten-Memory mit der Zusatzregel, dass ein Pärchen nur dann gewonnen ist, wenn es benannt werden kann).
Wenn das Wortmaterial bekannt ist, das Material für das Spiel und die Regeln eingeübt sind und die Redemittel für das Spiel gesichert sind, gibt es eigentlich keine Probleme - im Gegenteil, die Kinder entwickeln in meinen Klassen einen besonderen Ehrgeiz, das ganze Spiel rein in Englisch ablaufen zu lassen. Allerdings muss man sich vorher ganz genau überlegen, was alles benötigt werden könnte und man muss genau auswählen, sowohl welche Wörter man (schon) mit ins Spiel nehmen kann und welche Vokabeln sich vielleicht (noch) nicht eigne.
Hm... Probleme. Ganz ehrlich. Ich bin als Fachlehrerin in zwei dritten Klassen und noch im Referendariat. Jeweils die zwei Stunden Englisch sind meine einzigen Stunden in diesen Klassen. Mein ganzer Unterrichtsstil ist wesentlich offener als der der anderen in den Klassen arbeitenden Kolleginnen und ich arbeite viel weniger mit Druck, sondern mehr mit einer positiven Lernathmosphäre, die die Leistungsbereitschaft steigert. Das ist nicht immer einfach, denn gerade in Spielphasen ist besonders eine von beiden Klassen leicht überfordert. Was soll ich sagen? Die sind einfach Spiele im Unterricht nicht gewöhnt und haben Probleme, nicht bei der kleinsten Gelegenheit über Tische und Bänke zu gehen. Das ist nicht der Fehler der Klasse, sondern hängt mit dem anderen Stil zusammen, den sie sonst gewohnt sind.
Meine Reaktion darauf ist, dass ich mir erst recht Zeit nehme, mit der Problemklasse auch zu spielen, selbst wenn dafür manchmal die ganze Stunde draufgeht. Denn nur, wenn ich das mit ihnen einübe, können sie es lernen. Inzwischen ist es auch schon wesentlich besser geworden als am Anfang, was meine Haltung irgendwie bestätigt.
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