Hallo,
ich unterrichte in Niedersachsen in der Grundschule Englisch. Das Schriftbild soll erst eingesetzt werden, wenn das Lautbild / der Wortklang gefestigt ist. Das korrekte Schriftbild hat eine untergeordnete Funktion und fließt nicht in die Notengebung ein. Entscheidend ist die richtige Zuordnung von Wortklang und Wortbedeutung. Für einen Schüler mit einer Lese-Rechtschreibschwäche also erstmal ganz praktisch.
Für einen meiner Schüler ist das ganze allerdings komplizierter. Laut seinen Eltern hat er sowohl eine auditive Wahrnmungsstörung als auch eine Lese-Rechtschreib-Schwäche. Habe mich über beides informiert (auch in Bezug auf den Englischunterricht), bin mir aber immer noch sicher, was das für meinen Schüler bedeutet. Stelle ich ihm das Schriftbild als Hilfe zur Verfügung, um den Nachteil, den er durch die auditive Wahrnehmungsstörung hat, auszugleichen, ist es dem Kind mit LRS aber möglicherweise gleichzeitig eine zusätzliche Schwierigkeit anstatt einer Merkhilfe.
Wer hat Erfahrung / Wissen in dem Bereich? Schriftbild ja oder nein? Bzw. welche Alternativen gibt es, um das Kind zu fördern? Ist es bspw. sinnvoller oder sogar ausreichend, darauf zu achten, dass der SuS meine Lippen beim Sprechen sieht, anstatt ihm das Schriftbild als Hilfe zu geben?