Habe klexels Link überflogen. Es scheint genau das zu sein, was wir in NRW mit den Abschlussprüfungen haben. Nur dass wir nicht so genaue Vorgaben für die Klassenarbeiten haben. Eigentlich haben wir schon die Vorgabe, dass Klassenarbeiten "aus einem Guss" sein sollten, d.h. wenn Grammatik, dann konkret auf den Text bezogen, der z.B. als Leseverständnisaufgabe gegeben war. Nur hält sich da niemand dran....
Warum besser? Wenn ich eine Fremdsprache lerne, sollte es doch mein Ziel sein, die Sprache in mündlicher und schriftlicher Form zu verstehen und mich in ihr ausdrücken zu können. Genau diese Kompetenzen werden jetzt abgeprüft. Wünschenswert wären natürlich auch mündliche "Prüfungen", die den Status von "Klassenarbeiten" haben.
Man stelle sich jemanden mit Deutsch als Muttersprache vor, dessen Schulzeit lange her ist oder nicht sehr ergiebig war. Er/sie spricht die Sprache fließend, versteht alles, sowohl mündlich als auch schriftlich. Und dann soll dieser Mensch Grammatikarbeiten schreiben, in denen er das Plusquamperfekt adäquat benutzt, den Konjunktiv in der indirekten Rede perfekt beherrscht, etc. Am Ende käme dabei heraus, dass er/sie die Sprache nicht beherrscht....
Ich bin jedenfalls froh, dass ich dieses Jahr zwei zehnte Klassen in Englisch habe (10A und 10B), in denen ich im Hinblick auf die zentrale Prüfung an den wesentlichen Kompetenzen arbeiten kann. In den anderen Klassen, in denen ich unterrichte, tuen sich die Schüler noch sehr schwer damit. Sie hätten halt gerne wie gewohnt, bestimmte Grammatikthemen zum Lernen (möglichst Aufgaben, die nach dem Muster "rot kommt zu grün und gelb zu lila" zu lösen sind, es darf dann eigentlich auch Chinesisch sein ), die sie dann wie gehabt nach der Klassenarbeit vergessen. Englisch verstehen und sprechen/schreiben lernt man so nicht. Jedenfalls nicht an der HS.
ishaa
Nachtrag: Dir, liebe klexel vielen Dank für den Link, finde ich dort doch wieder ganz viele neue Übungsaufgaben für meine Lieben!