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Forum: "Integration von Erziehungshilfe-Schülern in der GS - aber wie?"
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| Teamteaching?! | | von: leva
erstellt: 14.08.2007 12:32:39 |
Viel hängt natürlich davon ab, wie viele Stunden du in der jeweiligen Klasse pro Woche anwesend bist.
Verstärkerpläne sind eine gute Sache, aber nur, wenn die Grundschullehrkräfte richtig mitziehen und konsequent sind.
Ich bin Grundschullehrerin und habe gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Sonderpädagogin gemacht. Wir waren im letzten Schuljahr 5 Stunden pro Woche gemeinsam in der Klasse und haben auch wirklich gemeinsamen Unterricht gemacht. Einmal wöchentlich haben wir die wichtigsten Probleme besprochen und gemeinsam nach Lösungen gesucht.
Für die Sonderpädagogin war es wichtig, dass ich die Schüler auch als "meine Schüler" betrachtet und mich wirklich intensiv mit eingebracht habe. Ich habe im Gegenzug viel von der Sonderpädagogin gelernt, sie genau beobachtet und versucht, genauso konsequent und klar zu agieren wie sie.
Gemeinsam haben wir mit den Kindern Regeln und Konsequenzen bei Regelverstößen erarbeitet. Probleme wurden im Klassenrat besprochen und geklärt. Dabei ging natürlich so manche Deutschstunde drauf. Sehr oft konnten wir nicht sofort mit dem Unterricht beginnen, weil wir Konflikte klären mussten.
Die "Problemkinder" haben sehr schnell gemerkt, dass sie nicht abgeschoben werden und dass sie uns nicht gegeneinander ausspielen konnten. Gemeinsam waren wir stark. Es hat natürlich eine ganze Weile gedauert, bis der Unterricht mit so schwierigen Kindern einigermaßen funktioniert hat, aber wir haben uns gegenseitig Mut gemacht und sind dran geblieben. So manches Mal wussten wir am Freitag Mittag nicht, wie wir die nächste Woche schaffen sollten. Aber unsere Ausdauer und Konsequenz wurde belohnt. Inzwischen kann man super mit der Klasse arbeiten - auch, wenn man dort alleine unterrichtet. Ihre Konflikte klären die Kinder inzwischen meist alleine. Die Klasse hat zwar in manchen Bereichen noch Defizite, aber im Bereich "mündliches Sprachhandeln" sind sie top! Ich habe selten eine Klasse gehabt, mit der man so tolle Unterrichtsgespräche führen konnte!
In diesem Jahr sind wir leider nur noch in 3 Stunden pro Woche gemeinsam im Unterricht. Ich hoffe, dass es uns gelingt, die Arbeit trotzdem erfolgreich weiter zu führen.
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| Teamteaching | | von: leva
erstellt: 17.08.2007 09:05:17 |
Für uns war es vor allem am Anfang wichtig, gemeinsam zu planen und alles genau abzusprechen. Dafür haben wir uns einmal pro Woche getroffen, Lerninhalte festgelegt, die Differenzierung für die I-Kinder besprochen und Aufgaben verteilt. Jede von uns übernimmt bestimmte Aufgaben und Teile des Unterrichts, die sie vorbereitet.
Hilfreich war, dass wir uns zunächst auf eine Struktur geeinigt haben. Es gibt feste, immer wiederkehrende Phasen (Übung mit der Lernwörterkartei, Schreibschriftlehrgang)mit denen wir oft in den Unterricht einsteigen. Parallel dazu arbeiten wir mit Wochenplänen, zu denen jede von uns ihre Aufgaben beisteuert. Damit kommen wir super zurecht und die Kinder auch.
Inzwischen müssen wir uns gar nicht mehr so oft treffen. Vieles läuft von ganz alleine. Wir sprechen meist auch nicht mehr ab, wer für welche Phase des Unterrichts zuständig ist. Das ergibt sich dann wie von selbst oder wir regeln das mit einem Blickkontakt. Sehr schön finde ich es auch, wenn wir zu zweit ein Unterrichtsgespräch mit der Klasse führen. Eine hat die Leitung, die andere kann beobachten, hat aber auch jederzeit die Möglichkeit, sich mit eigenen Impulsen einzuschalten. Das ist oft unglaublich bereichernd und spannend. Auch bei Arbeitsanweisungen machen wir das inzwischen ganz locker zu zweit.
Das funktioniert aber nur, weil wir uns viel Zeit genommen haben, um uns aufeinander einzustimmen und weil einfach "die Chemie stimmt".
Mir tut meine Kollegin leid, weil sie inzwischen in 4 Integrationsmaßnahmen mit insgesamt 7 Grundschullehrkräften zusammen arbeiten muss. Das kostet unendlich viel Kraft, sich immer wieder auf andere Lehrerpersönlichkeiten einzustellen. Nicht überall läuft es so gut, wie bei uns beiden.
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