dass ihr während des Studiums auch in Förderschulen ein Praktikum machen sollt.
Bei der Angabe der Auswahlmöglichkeiten würde mir persönlich die Wahl leicht fallen. Ich würde mich fragen, wann werde ich mal ein Hörgeschädigtes Kind, wann ein sehgeschädigtes Kind und wann ein Kind mit einer sozial emotionalen Störung unterrichten. Ich selbst habe noch nie ein Kind mit einer so starken Hör- oder Sehbehinderung unterrichtet, dass es sonderpädagogischen Förderbedarf benötigt. Aber Kinder, die Symptome aus der Zielgruppe der sozial- emotionalgestörten Kinder hatten, hatte ich schon viele (Hyperaktivität, Aggressivität, Angststörungen, Deliquenz). Du wirst dort mit großer Wahrscheinlichkeit LuL mit sehr guten pädagogischen und psychologischen Kompetenzen finden, weil ansonsten wirst du dort so kaputtgespielt, dass du spätestens nach 2-3 Jahren selbst psychologische Hilfe benötigst. Du wirst dort auch mehr als woanders beobachten können, wie man konstruktiv mit Unterrichtsstörungen umgeht. Mit Strafen und Autorität kannst du dort einpacken, was aber häufig zu beobachtende Konsequenzen der Regelschule sind. (Bitte jetzt keinen Sturm der Entrüstung, wer nicht so ist, soll sich jetzt nicht angesprochen fühlen. Es gibt immer solche und solche LuL.)
Du kannst die Schule für Schwererziehbare ohne Kugelsichere Weste und Boxerhandschuhe betreten. Habe dort ein Jahr aushilfsweise für ein paar Stunden unterrichtet und habe es unbeschadet überlebt. Man muss einfach Verständnis haben und die Kinder so akzeptieren wie sie sind. Deeskalierend wirken, sich nicht provozieren lassen sind Grundvoraussetzung, um dort zu arbeiten.
Übrigens glaube ich, dass ihr an der Hauptschule auch einige SuS habt, die soziale und emotionale Störungen zeigen. Der Fachmann spricht von falschen Positiven und falschen Negativen (schöne Begriffe, was???).