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Forum: "Dorfschule oder Brennpunktschule? Eure Meinungen!"
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| Dorfschule oder Brennpunktschule? Eure Meinungen! | | von: paletti123
erstellt: 01.07.2011 16:20:20 geändert: 01.07.2011 16:29:40 |
Hallo,
ich habe jetzt an beiden Schultypen (Grundschule) Erfahrungen sammeln können und muss sagen, dass es - entgegen landläufiger Meinungen - an Dorfschulen für mich meist schwieriger war.
Grund: ELTERN! Mütter, oft Hausfrauen, die vormittags nichts anderes zu tun haben, als im Schulgebäude "rumzulungern", sich über jeden zerbrochenen Bleistift aufregen und deshalb sofort Gesprächstermine vereinbaren wollen und die Arbeit des Lehrers mit Argusaugen überwachen, sich über jede 3 des Sprösslings empören, weil... na weil der Lehrer natürlich nicht genügend vorbereitet und geübt hat, die Aufgaben zu schwierig/unverständlich waren und überhaupt...
Schülerklientel: klar, wesentlich leistungsstärker und motivierter als an Brennpunktschulen, aber teilweise leider auch arrogant-frech, altklug, besserwisserisch. Das ist manchmal nerviger als passive Schüler.
Mein Fazit: es ist für mich einfacher an Stadtschulen in schwierigem Milieu zu unterrichten.
Grund: Eltern kümmern sich zwar kaum, lassen einen aber auch in Ruhe und stellen nicht jede Entscheidung in Frage. Somit entspannteres Arbeiten. Kinder natürlich nicht einfach, aber dankbarer. Meist lockeres, offenes, hilfsbereites Kollegium, kaum "festgefahrene" Strukturen und Hierarchien.
Ich kann hier natürlich nur von meinen eigenen Erfahrungen und Beobachtungen sprechen, aber es würde mich mal interessieren, welche Erfahrungen ihr gemacht habt.
Freue mich auf Beiträge! |
| Schwarz-weiß-Denken | | von: lisae
erstellt: 01.07.2011 17:05:53 |
Ich nehme entschuldigend mal an, dass du nur ganz wenige Schulen zum Vergleich zur Verfügung hattest. Ansonsten würde ich verzweifeln ob der äußerst grobschlächtig vorgenommenen Einordnung der o.g. "Schultypen" in schwarz-weiß-Schubladen.Beispiele aus deinem Text erspare ich mir, ich müsste fast alles zitieren.
Verstehe mich nicht falsch: Wenn dir die geschilderten Erfahrungen eine Entscheidungshilfe sind, dann ist das in Ordnung, aber eine Diskussionsgrundlage können sie so nicht sein, da sie nur sehr punktuell die Problematik beleuchten.
Glaube mir: Es gibt jede Menge grauer Schattierungen zwischen "Dorfschule" und "Brennpunktschule".
Eine einzige deiner Anmerkungen kann ich jedoch nicht einfach so stehen lassen: Es kann nicht sein, dass Eltern, die sich weniger um schulische Belange ihrer Kinder kümmern, als praktischer, weil pflegeleichter dargestellt werden. "Seine Ruhe haben" im Lehrergeschäft ist somit auch kein erstrebenswertes Ziel, weil die Zusammenarbeit mit dem Elternhaus für alle Schüler eine wesentliche Basis für Schulerfolg ist. |
| Mein Vergleich | | von: petty1412
erstellt: 01.07.2011 17:11:16 geändert: 01.07.2011 17:12:40 |
bezieht sich zwar nicht auf Grundschulen, aber das macht ja nichts.
Ich kann ein Kleinstadt-Gymnasium mit einer Großstadt-Gesamtschule (keine wirkliche Brennpunkt- dafür aber Laptop-Schule) vergleichen.
Und ich muss sagen, was die Schüler angeht sehne ich mich nach meinem Gymnasium zurück (ich sag´immer noch "mein" Gymnasium... lässt tief blicken). Und was die Eltern angeht: auch.
Mit denen hatte ich am Gymnasium keinerlei Probleme, wir konnten immer sachlich diskutieren, alles bestens.
Und jetzt an der GesS ? Ich habe einige "normale" Eltern, die einen in Ruhe arbeiten lassen und trotzdem ein Auge auf ihre Kinder haben. Dann habe ich die Eltern, die sich um gar nichts kümmern, da muss man auch jeder kleinen Unterschrift wochenlang hinterherlaufen. Und die dazugehörigen Kinder... die Problematischen, das kennt ihr alle. Und dann habe ich da ein paar "übermotivierte" Muttis, die sich regelmäßig über die Menge an Wochenplanaufgaben beschweren und über die Tatsache, dass ich ja wohl vergessen würde, dass ich nicht mehr am Gym wäre... ... Ich habe mir einen ganzen Satz neuer Bücher und Materialien für GesS gekauft und meine anderen Bücher in die letzte Reihe des Regals verbannt, also was soll der Sch...
Bei sowas koche ich vor Wut. Zu diesen Muttis gehören dann nämlich die Kinder, die in den Arbeitsstunden nur arbeiten, wenn man direkt hinter ihnen steht, und nie auch nur eine kleinste Frage stellen... "Nein, ist alles klar, die Aufgabe ist kein Problem."
Also mein ganz privater Vergleich sieht so aus: Ich hätte gerne mein Kleinstadt-Gymnasium zurück... mit der technischen Ausstattung der GesS.
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| Ich würde das auch | | von: bger
erstellt: 01.07.2011 22:23:17 |
eher wie rhauda sehen. Meiner Erfahrung nach sind
diejenigen, die sich normalerweise nicht kümmern,
die Ersten, die sich über irgendetwas (oft
ziemlich unqualifiziert!) beschweren... Und die
"Übermuttis"? Klar sind mir da auch schon einige
begegnet, die mehr als nervig waren, z.B. mittags
ständig anriefen, wenn es einen Mini-Vorfall auf
dem Schulweg gegeben hatte, obwohl ich mehrmals
den Wunsch geäußert hatte, mich doch bitte erst
später am Nachmittag anzurufen. Oder die Muttis,
die für kleine Mitteilungen in der Schule
aufkreuzen und einem die Pause "klauen", obwohl
ein kurzer Anruf bei der Sekretärin gereicht
hätte. Aber trotzdem sind mir diese Leute lieber.
Bei ihnen habe ich wenigstens den Eindruck, dass
sie sich wirklich kümmern, sich wirklich Gedanken
um ihre Kinder machen, auch wenn sie etwas
übertreiben. Aber die Schaumschlägerei der
anderen, die sich sonst um nichts kümmern, die
finde ich schier unerträglich.
Ein ist noch nicht erwähnt worden: Ein Problem in
"feineren" Gegenden ist auch, dass dort einige
Eltern schnell rechtliche Schritte einleiten.
Zumindestens das hat man auf einer
"Brennpunktschule" nicht so schnell zu befürchten.
Meine Schule würde ich in keine der beiden
Kategorien einordnen und das sind vermutlich die
Schulen mit den pflegeleichtesten Eltern (die
Extreme kriegen wir halt nur dosiert mit).
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