Natürlich bin ich immer froh, wenn die Klasse vollzählig
zur Klassenarbeit erscheint. Aber immer wieder sind auch
kranke Kinder dabei, die sich nur wegen der
Klassenarbeit zur Schule geschleppt haben. Meist aus
eigenem Antrieb, weil bei uns grundsätzlich jede Arbeit
nachgeschrieben wird, manchmal aber auch auf Druck der
Eltern. Und da sitzt dann so ein bemitleidenswertes
Würmchen, quält sich ab - und bekommt zu allem Übel dann
auch noch eine schlechte Note, weil es eben gar nicht
leistungsfähig war.
Aber wer angetreten ist, muss auch benotet werden, oder?
Ganz "unter den Tisch fallen" lassen kann man eine
solche Note doch auch nicht? Und was ist in höheren
Klassenstufen, wo durch die geringe Anzahl der
Klassenarbeiten diesen ein besonders hohes Gewicht
zukommt? Ich mag nicht einfach sagen: "Das hätte er/sie
sich vorher überlegen müssen!" Wie großzügig
darf/kann/sollte man sein?
da begibst du dich ja auf ganz dünnes Eis, wenn du zulässt, dass die Note nachher diskutiert werden darf: Ich hatte ja Grippe, ich hatte doch Kopfweh, ich hatte so Zahnschmerzen usw.
Das sollte vorher klar besprochen sein: Wer zur Klassenarbeit antritt, zeigt damit, dass er sich leistungsfähig fühlt. Entsprechend wird dann die Leistung auch bewertet.
kann ich mich janne60 nur anschließen.
Kommt ein Schüler in die Schule, obwohl er krank ist
und schreibt die Schulaufgabe mit, ist das sein Risiko,
auch wenn das u. U. bitter für ihn ist (und mir auch leid täte!!)!
Im Zweifel spreche ich vorher mit ihm, auch in dem Sinne,
daß ich ihm rate, lieber den Nachtermin wahrzunehmen.
Ich muß die Nachholschulaufgabe dann ja nicht extra schwierig gestalten.
Die Note im Nachhinein zu ändern oder unter den Tisch fallen zu lassen geht nicht.
Ich mag nicht einfach sagen: "Das hätte er/sie
sich vorher überlegen müssen!" Wie großzügig
darf/kann/sollte man sein? Doch, das musst du sagen. Da darfst du nicht großzügig sein. Sonst wird jedes Arbeitsergebnis zur Verhandlungssache.
Ich kann mich den Vorschreibern nur anschließen: Wer kommt - der schreibt - oder geht vorher nach Hause. Keine Rücksichtnahme, denn dann wirst du erpressbar: "Bei dem Dustin haben Sie aber auch...".
finde ich es, wenn Schüler "extra" zur Klassenarbeit kommen, obwohl sie krank sind. (Manchmal noch mit dem Zusatz:"Nach der KA gehe ich wieder nach Hause!") Aber eine angefangene Arbeit muss bewertet werden. Ich rate ihnen dann vor der Arbeit, nochmal gut zu überlegen, ob es sinnvoll ist, mitzuschreiben.
Andernfalls würden pfiffige Sch. ganz schnell auf die Idee kommen, sich Kopfweh oder Ähnliches zuzulegen, wenn die KA nicht läuft!
auch immer so gesehen - und gehandhabt - wie alle hier: Wer
antritt, wird normal bewertet (selbst wenn er/sie schon ein
Schreiben der Eltern mitbringt, dass er/sie krank ist und
sofort nach der Klassenarbeit nach Hause gehen soll). Jetzt
hat eine schwache Englischschülerin (Zeugnisnote ganz knapp
eine Vier), die vorher - und nachher - gefehlt hat, eine 6 in
der Arbeit geschrieben. Und das in Klasse 10! Ist natürlich
schwierig auszugleichen, ihre mündliche Mitarbeit ist
einigermaßen, allerdings eher quantitativ als qualitativ. Und
etwas Besseres als eine Vier hat sie noch nie geschrieben. Im
Endeffekt könnte also dieses krank Antreten sie den Abschluss
kosten! Das tut mir schon irgendwie leid.
Dumme Situation! Und die Schülerin kann einem leid tun! Aber wo sollte man anfangen und wo aufhören!? Ich finde es allerdings auch nicht sehr vernünftig krank oder halb krank zu einer KA anzutreten!
Aber immer wieder sind auch
kranke Kinder dabei, die sich nur wegen der
Klassenarbeit zur Schule geschleppt haben. Meist aus
eigenem Antrieb, weil bei uns grundsätzlich jede Arbeit
nachgeschrieben wird...
Du räumst ein, dass die gehandhabte Praxis die Ursache für diese schwierige Situation ist. Wo bleibt da die Pädagogik, wenn ein kranker Schüler am Test teilnimmt, eine Sechs schreibt, und darin die Ursache des Nichtbestehens der Abschlussprüfung liegt? Ich denke, das hat kein Schüler verdient.
muss eigentlich jede Schülerin / jeder Schüler eine Klassenarbeit nachschreiben? Bei uns ist das in die Entscheidung der Lehrkraft gestellt. Und ich lasse nur dann nachschreiben, wenn ich mir der Leistung nicht sicher bin. Es macht wirklich keinen Sinn, angeschlagen eine Arbeit zu schreiben. Und es macht auch keinen Sinn für Lehrer, ständig Arbeiten doppelt zu entwerfen. Im Zweifel überwiegt ohnehin die mündliche Leistung.
ist bei uns ein Beschluss, an den ich mich zu halten habe.
Gerade in den höheren Klassen macht das natürlich auch Sinn,
denn die Schüler schreiben nur zwei Klassenarbeiten pro Fach
und Halbjahr. Und die Hälfte der Note setzt sich eben aus den
Klassenarbeiten zusammen. Diese würde im Falle eines Fehlens
bei einer Klassenarbeit dann nur von einer Arbeit ausgehend
gebildet.
Es gibt natürlich Ausnahmen. Wenn ein Schüler so lange gefehlt
hat, dass er ein komplettes Thema nicht mitbekommen hat, wird
selbstverständlich eine andere Lösung gefunden. Aber darum
ging es in dem erwähnten Fall ja nicht.