Die Klassenstärke ist erst einmal eine statistische Größe, im besten Fall gibt sie die maximale Obergrenze für die Bildung einer Klasse an.
Aber was ist mit den Kursgrößen bei den Schulformen wie SekI-/Gemeinschafts-Schule bzw. bei den Gesamtschulen?
Typisches Beispiel einer 6-zügigen Gesamtschule:
6 Klassen a 26 SuS werden im Zuge der Fachleistungsdifferenzierung im Fach Mathematik in E- und G-Kurse eingeteilt, in jeder Klasse gibt es ca. 13 SuS, die dem E(rweiterungs)-Kurs zugeornet werden. Das macht 78 Sus von insgesamt 156 SuS. Rein theoretisch werden also 3 E-Kurse a 26 SuS gebildet.
In der Praxis einer 6-zügigen GeS gibt es aber in der Regel zwei Unterrichtsbänder, ansonsten hätten die SuS eines Jahrganges alle zeitgleich Mathematik. Es müssen folglich zwei E-Kurse a 39 SuS (3x13) je Band gebildet werden oder zwei E-Kurse je Band mit jeweils ca. 20 SuS.
Das gleiche gilt für die G-Kurse. Aus den 6 Klassen müssten demnach 8 Kurse gebildet werden. Dafür stehen aber nicht ausreichend Lehrerstunden zur Verfügung, nur das sagt die Politik nicht. Der Teufel steckt wie immer im Detail.
Letztendlich ist das alles eine riesige Augenwischerei. Natürlich zielen die Schulstrukturreformen auf Kosteneinsparungen ab. Da die höchsten Kosten nun einmal die Personalkosten sind, ist doch absehbar, wozu das alles führen soll. Verkauft wird das natürlich unter Optimierung der Ressourcen und verbesserter, gleichmäßiger Personalauslastung.