mag in BaWü neu sein, in anderen BL, z.b. in Niedersachsen, läuft das seit fast 30 Jahren so.
Da die Grundschulempfehlung nicht mehr verbindlich ist, durften erstmals die Eltern entscheiden, auf welche Schulart ihr Kind geht.
Der Elternwille wurde vor ca. 25 Jahren freigegeben, es gibt nur noch unverbindliche Empfehlungen, und aus wahltaktischen Überlegungen heraus wurde das auch nie mehr rückgängig gemacht. Seitdem tummeln sich SuS aller Schularten an allen Schultypen - mit mehr oder weniger Erfolg, bis vor ca. 6 Jahren nach der Orientierungsstufe, seitdem ab Klasse 5. Überforderte SuS an der Rs oder am Gym gehen dann oft nach längerem Leidensweg zurück an die Schule ihrer (unverbindlichen) Empfehlung, wo es dann meistens besser läuft. Doch diese Leidenszeit würde man diesen Schülern gerne ersparen. Leider sind in dieser Phase viele Eltern betroffener Kinder aus falschem Ehrgeiz nicht einsichtig.
„Wir schätzen, dass zehn Prozent unserer Fünftklässler keine Gymnasialempfehlung haben.“
Ich schätze den Prozentsatz bei uns noch höher ein. Schon vor vielen Jahren hatten wir in den Eingangsklassen (damals noch Klasse 7, weil wir ja noch die Orientierungsstufe hatten) bis zu 40% HS-empfohlene SuS an unserer RS.
Doch Gespräche mit den Grundschulkollegen über einzelne Schüler und deren Leistungen, Fähigkeiten, Verhaltensweisen und soziale Hintergründe dürfen die Gymnasiallehrer nur mit dem Einverständnis der Eltern führen
Das kann ich nun überhaupt nicht verstehen. Bei uns in Nds. gibt es sehr wohl Gespräche zwischen den Lehrern der GS und den weiterführenden Schülern. Es gibt vor dem Übergang gemeinsame Gesprächsrunden, in denen auch geklärt wird, welche SuS besondere Probleme haben, mit bestimmten SuS nicht in eine Klasse kommen sollten etc. Und je nach Bedarf gibt es diese Gespräche auch noch nach dem Wechsel. Da bedarf es keiner Zustimmung der Erziehungsberechtigten.
Dann wünsche ich allen BaWü-lern noch viele "interessante" Erfahrungen.