darüber nachzudenken... Habe ich bisher nicht wirklich getan. Habe mir das wie geschrieben abgehört, fand es gut, mache das jetzt seit Jahren so, fühle mich wohl damit und habe vielleicht einmal im Schuljahr einen SoS, der/die das merkwürdig findet.
Beim Nachdenken jetzt, angeregt durch dieses Forum, finde ich es immer besser...
Gründe: Ich arbeite an einer Gesamtschule und haben eine seeeehr heterogene Schülerschaft. Oft sage ich Dinge wie: "Wenn dir das noch schwer fällt, dann kannst du auch...", "Wenn du das schon gut kannst, dann nimm dir bitte Aufgabe XY vor..." Damit meine ich immer viele SuS, aber nicht alle und das wird so besser verstanden. Als ich noch "geihrt" habe, hörte sich das oft so an, als würde ich wirklich alle meinen und dann gab es oft Proteste: "Ich hab' aber kein Problem", "Ich kann das aber noch nicht..." etc.
Ich mag das selber! Wenn ich an Schulungen, FBs oder was auch immer teilnehme, dann habe ich ja beim "Sie" die Möglichkeit das so zu verstehen, wie ich möchte. In Angeboten, in denen geduzt wird (Yoga, Meditationen etc), ist das "du" sehr verbreitet und ich fühle mich persönlich angesprochen. "Gehe nur so weit in die Übung, wie es für dich okay ist", "Versuche, den Kopf loszulassen..." Mit "ihr" fänd ich das befremdlich.
Ich "ihrze", wenn ich die Klasse als Gruppe meine, oft bei Verhaltensdingen. "Geht bitte absolut leise in Raum XY", "Ich finde es toll, dass ihr euch so schnell selbständig in Gruppen zusammentun könnt."
P.S.: Was das mit dem Deutschunterricht zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Höchstens bei DaZ , da benutze ich das "ihr" trotz absoluter Differenzierung häufiger, weil diese Form den SuS oft schwer fällt.
P.P.S: Da, wo ich lehre, wird das "ihr" oder "Ihr" sehr oft unter Erwachsenen benutzt, wenn sie sich nicht zwischen "du" und "Sie" entscheiden können, also als Ansprache an eine einzelne Person. Das fand ich schon immer seltsam...