Hi,

ich werde demnächst irgendwann mein Referendariat beginnen und mir sind nun so einige Gedanken durch den Kopf gegangen.

Ein paar betreffen die Lehrbücher und die Abiturprüfungen.

Gibt es in Biologie eigentlich auch wie in Englisch dann ein Lehrerbuch als Ressource? In einem Praktikum hatte ich mit den Schülern eine Aufgabe in Englisch gemacht und ich musste letzlich ins Lehrerbuch schauen, weil eine Aufgabe schlicht nicht lösbar war, bzw. so schwer gestellt als Frage dass selbst nicht verstand "warum"? Die Schreiber der Bücher sind ja vielleicht auch nicht immer perfekt didaktisch aufgelegt?

Meine 2te Frage betrifft das Abitur, schriftlich wie mündlich. Es ist ja alles zentralisiert und im schriftlichen Abi bin ich ja nicht an der Erstellung der Frage beteiligt?

Bekommt man für die Korrektur dann auch eine Outline wie der Staat sich vorstellt wie die Antworten zu sein haben, oder macht man das komplett nach eigenem "Korrrekturermessen"?

Meine dritte Frage ist wie man die mündlichen Abiturprüfungen vorbereitet.

 Muss man da etwas einreichen, für jeden Schüler dann? Gibt es da auch Literatur zu als Starthilfe mit Vorschlägen und Ideen?

Freund von mir wurde im Ref sogar schon in einen Leistungkurs gestopft. Die Geschichten die man da so hört sind alles andere als schön.

Man möcht da ja nicht unbedingt permanent unter maximaldruck stehen, oder?

Das wird in den Bundesländern ganz unterschiedlich gehandhabt. Für Biologie gibt es sehr gute Aufgabensammlungen, meistens mit Lösungsvorschlägen. Dann kann man auf den Seiten der Bildungsministerien Aufgaben einsehen, die sehr hilfreich sind. Bei den Zentralabi- Aufgaben läuft es in S-H so, dass Schulen Aufgaben einreichen müssen, mit erwarteter Schülerleistung und Bewertung. Da ist jede Schule irgendwann dran. Das Ministerium wählt dann die Aufgaben aus, die zentral gestellt werden sollen. Wenn es gut läuft, achten sie auch auf die Machbarkeit.

im mündlichen Abitur stellt jeder Lehrer zwei Aufgaben aus verschiedenen Themenbereichen, möglichst auch mit Lösungsvorschlag. Das ist ganz angenehm bei der Notenfindung. Schön ist dabei, dass man Stärken der Schüler berücksichtigen kann.

Du wirst hier im Bereich Biologie auch viele Aufgaben finden, die für Klausuren und auch fürs Abi geeignet sind. Suche unter den Semesterthemen, z.B, Genetik, Evolution usw.

vor dem Abitur!

Jeder hat mal klein angefangen und du wirst in deiner Einsatzschule sicher Kollegen oder Mentoren haben, die dir über die ersten Hürden helfen.

Generell gilt, dass Referendare eher keine Abiprüfungen abnehmen sollten, auch wenn ich das in Einzelfällen schon erlebt habe, wenn auch stets gegen Ende der Ausbildung.  Alle diese (mündlichen) Prüfungen wurden nicht allein dem Referendar überlassen, da hat selbst der Schulleiter mitgewerkelt. Mir selbst machen mündliche Prüfungen immer eine Menge Spaß (außer ich muss Protokoll schreiben...), da kann man noch einmal testen, was man aus seinen Schülern so alles herausholen kann. Die Themen sind meist (mindestens zum Teil) vorher vereinbart, so dass sich die Schüler wirklich gut und gezielt darauf vorbereiten können.

Zu Zentralabituraufgaben im schriftlichen Abitur muss es einen Erwartungshorizont ggf. mit Korrekturvorschlägen geben, die tatsächliche Korrektur ist aber im Allgemeinen dir und deinem Ermessen überlassen. Dass der Erwartungshorizont gelegentlich auch die Fachkompetenz von erfahrenen Kollegen übersteigt oder dass gar komplett unlösbare Aufgaben gestellt werden, kommt immer wieder mal vor und ist eines der Argumente gegen das Zentralabitur. Dass die Zentralabituraufgaben manchmal total unverständlich gestellt werden, so dass man ohne Erwartungshorizont überhaupt nicht weiß, was da eigentlich verlangt wird, ist ein weiteres Argument. Aber da muss man durch und Lösungen finden, oder nach RLP ziehen, wo es zum Glück noch kein flächendeckendes Zentralabitur gibt.