Es gibt viel Pro und Kontra zu diesem Punkt, immer hat es etwas mit Schulorganisation, Belastung und auch mit Pädagogik zu tun.
Einerseits wünschen sich Lehrkräfte das Klassenlehrerprinzip, GERADE in Klasse 1+2, weil man damit zeitlich unabhängiger ist, keine 45 min Einheiten planen muss, die SuS in verschiedenen Fächern sieht, die Differenzierung besser zu strukturieren ist.
Meiner Erfahrung nach läuft eine Klasse erheblich ruhiger, wenn man als KL viele Stunden hat, in jedem Fall mehr als die Hälfte, sicher auch, weil die aufgebaute Beziehung besser ist und weil Regeln immer gleich und immer auf die gleiche Weise eingefordert werden.
Dagegen spricht der Wunsch, dass man mehrere Lehrkräfte in jeder Klasse hat, damit die Beurteilung der SuS auf verschiedenen Schultern verteilt ist, die SuS nicht von einer Person abhängig sind. Hinzu kommt auch, dass man bei einem Ausfall noch eine Lehrkraft in der Klasse hat, die Bescheid weiß, die noch etwas übernehmen kann etc.
Etwas Rechtliches wird man dazu wohl nicht finden.
In Nds. wurde vor Jahren geregelt, dass man ab Klasse 3 eines der Fächer D, Ma oder SU abgeben muss. Dies war in der Zeit, als die Grundschulen die Empfehlungen für die weiterführenden Schulen bekamen, also nach der Abschaffung der OS.
In Hinblick auf die in Nds. umgesetzte Inklusion würde ich mir eine Stärkung des Klassenlehrerprinzips wünschen. Es ist mühsam, quer durch alle Klassen für sämtliche i-Kinder die Fähigkeiten, Absprachen, Möglichkeiten etc. im Blick zu behalten.
Palim