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Forum: "Frist für Rückgabe von Klassenarbeiten? (Berlin, Grundschule)"
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| Frist für Rückgabe von Klassenarbeiten? (Berlin, Grundschule) | | von: bibx
erstellt: 04.05.2023 13:33:02 |
Hallo, kann jemand mir sagen, ob es in Berlin für Grundschulen eine offizielle Frist gibt, in der Klassenarbeiten korrigiert/benotet und zurückgegeben werden müssen? Wenn nicht, was ist eurer Meinung nach noch im Rahmen? Bei mir machen die SuS und teilweise auch die Eltern extremen Druck und erwarten, dass ich am Wochenende, an Feiertagen und in den Schulferien korrigiere. Danke und viele Grüße
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| Fristen für Korrekturen | | von: taricr
erstellt: 04.05.2023 17:36:16 |
Ich komme nicht aus Berlin und kann daher auch nichts zu einer offiziellen Frist sagen, aber ich bin einen Rahmen von ein bis zwei Wochen gewöhnt, zwei Wochen aber eher bei SEKII oder bei größeren Klassen (20+ Schüler:innen). Viele Grüße |
| Ja Klexel | | von: caldeirao
erstellt: 04.05.2023 22:32:06 |
das kannst du so machen und es liegt in deiner freien Entscheidung, Wochenenden, Ferien und Feiertage zu nutzen. Rein rechtlich stehen die aber zur Erholung zur Verfügung und es gibt Leute, die brauchen auch diese Zeit. Also erwarten kann man das nicht und aus meiner Sicht sollten wir als KollegInnen mit solchen Aussagen ganz vorsichtig sein. Auch der Lehrer hat einen Feierabend, Urlaub und Freizeit. Wenn ich im Flieger mit 2 kleinen Kindern sitze, ist es sicher keine gute Idee, Klausuren zu korregieren. Und im Urlaub sollst du dich erholen. Es ist für die Erholung von Bedeutung, ob du ganz abschaltest oder abends deine Klausuren kontrollierst. Gerade in der Prüfungszeit ist es sicher normal, dass man Ferien bzw. Feiertage zur Korrektur nutzt. Schülerferien sind ja nicht gleich Lehrerferien. Aber das entscheide immer noch ich innerhalb meiner 30 Urlaubstage, ob ich Urlaub habe oder nicht und nicht die Eltern. Rechtlich weiß ich es auch nicht so genau. Man sagt so, dass man spätestens nach 2 Wochen die Arbeiten zurückgeben soll. Ich an deiner Stelle würde erst einmal Klartext reden, dass es übergriffig ist, in deine Zeiteinteilung, Arbeitszeit usw. reinzureden. Da bist du autonom und den Eltern nicht rechenschaftspflichtig. Auf der anderen Seite würde ich mich bemühen, die Arbeiten möglichst schnell wieder zurückzugeben. Oft ist es eine Frage der Disziplin. Es kann aber durchaus trifftige Gründe geben. |
| Klexel beschreibt das Dilemma... | | von: emiliach
erstellt: 06.05.2023 21:12:58 |
... in welchem man steckt, wenn man den Beruf als Lehrer/Lehrerin wirklich als Berufung oder auch eben NICHT als solches ausübt. Wenn ersteres der Fall ist, schaut man nicht vordergründig auf "Rechte", auf einem zustehende "Frei- und Urlaubszeiten", sondern man folgt eben seiner Berufung und organisiert sich so, dass man zeitnah die Notenbewertungen vornimmt und dann auch herausgibt.
Aber dieser Wandel in der Betrachtung ist gewiss auch dem Umstand geschuldet, dass die Versorgungssicherheit bei der Berufswahl vielfach im Vordergrund steht. Bei allem Verständnis für die Sorgen und Nöte der LehrerInnen in der heutigen Zeit wäre ich sehr dafür, dass die Verbeamtung schnellstmöglich abgeschafft wird und eine leistungs- und engagementorientierte Entlohnung stattdessen vorgenommen würde.
Hier mögen sich bitte nicht diejenigen verbeamteten LehrerInnen angesprochen fühlen, die in der Zeit ihrer Berufstätigkeit alles gegeben haben und/oder die dies auch heute noch tun, ok? Aber ich beobachte dermaßen viele Unterschiede im Lehr- und Erziehungsalltag (Enkel) und bin selbst seit mehr als 22 Jahren im Lehrgeschehen tätig, sodass ich mir erlaube, diese Ansicht zu äußern und sie auch aus eigenem Erleben beurteilen zu können.
Die Verbeamtung gehört abgeschafft!
Grüßle Emi
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| @caldeirao | | von: klexel
erstellt: 06.05.2023 22:18:33 geändert: 06.05.2023 22:24:04 |
das kannst du so machen und es liegt in deiner freien Entscheidung, Wochenenden, Ferien und Feiertage zu nutzen. Rein rechtlich stehen die aber zur Erholung zur Verfügung
Ach ja, wie sehr hätte ich mir das gewünscht. Aber bei zwei Korrekturfächern in der SEK I, vollem Deputat (26 Std.) , also 6 Klassen mit ca. 5-6 Klassenarbeiten im Jahr, das macht über 30 Klassenarbeiten alleine, plus Vokabeltests etc.. Wie viele Schulwochen wir haben, weiß jeder selber Die reduzieren sich, was Arbeiten anbetrifft, natürlich noch um jeweils mind. 1 Woche nach den Ferien, nach Klassenfahrten, nach Praktika, denn da kann man nicht gleich loslegen. Da bleibt nicht mehr viel.
Da das Leben aber nicht nur aus der Vor- und Nachbereitung und Korrektur von Arbeiten besteht, müsste der Tag oft 48 Stunden haben für all die anderen Arbeiten. Leider gibt es äußere Zwänge (Klassenfahrten, Praktika, Krankheit...), die dazu führen, dass der ursprüngliche Zeitplan nicht mehr passt und man in der Not eben einen Schwung Arbeiten in mehreren Klassen direkt vor irgendwelchen Ferien schreiben lässt, da hat man eben entsprechende Päckchen im Koffer. Glaube mir, ich hätte es mir oft anders gewünscht. Und ich weiß, dass es viele Kollegen und Kolleginnen in Sek I und Sek II betrifft. Oft hat man keine Wahl. Und drei Klassenarbeitsstapel in der Ferienwohnung unter der Palme zu korrigieren ist auf jeden Fall entspannter als während des normalen Schulstresses.
Gib mal in die Bilder-Suchfunktion "Lehrerarbeitsplatz in den Ferien"
Aber das hab ich ja nun schon lange alles hinter mir. Viele Grüße |
| Grundschule RLP | | von: traenika
erstellt: 07.05.2023 10:25:32 |
Ich kann auch leider nichts Rechtliches sagen, aber wir versuchen an unserer Grundschule die Test innerhalb von 2 Tagen, die umfangreicheren Arbeiten innerhalb von einer Woche zurückzugeben. Bei besonderem Aufkommen, zum Beispiel 3 VERA Arbeiten innerhalb einer Woche oder auch in Deutsch Aufsätze (=Texte verfassen), kann es auch schon mal 2 Wochen dauern, bis alles nachgeschaut und auch vorgelegt und unterschrieben wurde von der Schulleitung. Auch ich persönlich korrigiere gerne am Wochenende, da ich dann meistens mehr Zeit habe als unter Woche. Was aber auch nicht heißt, dass ich KEIN Wochenende und keine freie Zeit mehr habe. |
| Emiliach | | von: caldeirao
erstellt: 07.05.2023 22:42:31 geändert: 07.05.2023 22:45:06 |
für meinen Teil kann ich dir das sagen. Meine Lehrbefähigung habe ich durch ein abgeschlossenes Lehrerstudium bekommen. Ich habe meine Diplomarbeit geschrieben und erfolgreich bestanden. Und vielleicht zu deiner Überraschung- ich bin sowohl bei den meisten KollegInnen, SchülerInnen und Eltern sehr beliebt. Aber denke weiter in deinen Klischees. Übrigens leben wir noch in einer Demokratie. Da muss man nicht immer einer Meinung sein. Es gibt aber niemanden das Recht, deshalb den anderen zu beleidigen und sich über die Person zu erheben. Das hat etwas mit Toleranz und Akzeptanz zu tun. |
| Tretet mal auf die Bremse! | | von: rfalio
erstellt: 08.05.2023 05:10:49 geändert: 08.05.2023 05:12:12 |
Wir sind alle unterschiedlich. Der eine korrigiert sofort und schnell, weil er z.B. selbst gespannt ist auf die Ergebnisse, die andere (bewusst nicht gegendert! ) lässt sich Zeit, willl Abstand, überprüft ganz sorgfältig. Jeder, wie es im zu eigen ist. Manche Lehrperson nutzt die freie Zeit, die andere packt alles in den Arbeitstag. Also immer nach der eigenen Befindlichkeit. Und: Die meisten von uns gehen diesem Beruf ( von Berufung) nach. Zur Ausgangsfrage: 2 Wochen sollten genügen. Man muss auch bedenken, dass Leistungserhebungen den Lernenden eine Rückmeldung über ihren Kenntnisstand geben sollen und diese Rückmeldung sollte m.E. möglichst zeitnah erfolgen. Eine durch Ferien verlängerte Frist ist da sicher nicht förderlich. rfalio |
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