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Forum: "Ordentlich schreiben"
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| Schutzbehauptung.... | | von: galadriel
erstellt: 18.02.2011 15:08:20 |
Ich glaube nicht, dass das bei allen Eltern eine Schutzbehauptung ist.
Ich habe neulich noch bei einem Praktikumsbesuch meiner 11er Schüler, die an einer GS waren, feststellen müssen, dass den Kindern eine wirklich schlecht lesbare Geschichte (4. Schuljahr) als "sehr gut" kommentiert wurde, weil ja eben die Geschichte so schön war.
Wenn generell in der Klasse keinen Wert darauf gelegt wird, ist es auch für die Eltern nicht immer ganz einfach, sich dagegen aufzulehnen und eine Veränderung herbei zu führen.
Abgesehen davon schließe ich mich liko an.
Nachträglich "Schönschrift" beibringen ist wirklich schwierig, und auch die sogenannten Schönschreibefüller helfen überhaupt gar nicht, wenn die Schrift kaum leserlich ist. Im Gegenteil, die machen es manchmal sogar schlimmer.
Also meine Klasse muss schön schreiben, sonst schreiben sie ihr Heft neu ab.
Einmal durchgeführt - nie wieder ein Problem damit gehabt bisher. |
| @galadriel | | von: rhauda
erstellt: 18.02.2011 16:57:48 geändert: 18.02.2011 17:00:08 |
Du sagst, dass nachträgliche Schönschreibübungen nichts bringen. Da muss ich dir aus eigener Erfahrung widersprechen.
Da es leider so gut wie gar keine Übungen für Schüler oberhalb des Grundschulalters gibt, habe ich mich damals für einen Neuntklässler, der regelmäßig O Punkte bekam in den Schreibteilen der Englischarbeiten (weil eben nicht zu entziffern, selbst bei Wohlwollen) im Internet umgeschaut.
Ich weiß jetzt nicht mehr, wo die Seiten direkt waren, aber es gab dort eine amerikanische Reihe mit kleinen Filmchen von einer Schönschreiblehrerin.
Sie zeigt verschiedene Übungen, die man machen kann, auch im Erwachsenenalter, die die Schrift signifikant verbessern. Vor allem geht es dort um Rhythmisierung von Schrift, Betonung der Bewegung nach unten, also des Ab-striches.
Der Schüler hat einen Monat lang jeden Tag 10 Minuten diese Übungen gemacht und war in der Lage, erheblich verbessert zu schreiben. Dann noch ein paar Minuten Extrabearbeitungszeit und es ging.
Zwischendurch gibt es immer wieder Rückfälle in alte zeiten, aber dann bekommt er wieder von mir das Zeichen "üben!".
Was mich damals so geärgert hat ist: Wo waren bitteschön die GS-lehrer, die ihm das richtig beigebracht haben? Wo waren meine Kollegen an der Rs, die das bis KLasse 9 widerspruchslos hingenommen haben?
Und JA. Vieles haben einzelne Grundschulen zu veranworten. Wir haben 6 zuliefernde Grundschule und können genau sagen, an welcher Grundschule nicht aauf Schrift geachtet wird und an welcher schon, genauso wie wie genau wissen, von welcher Schule Schüler kommen, die vernünftigen Frühenglischunterricht genossen haben oder an welcher Schule auf Selbstständigkeit geachtet wrid und an welcher nicht.
Teilweise lassen sich sogar Schüler/innen einzelner Lehrkräfte identifizieren, sowohl im Positiven als auch im Negativen.
Generell zu sagen, dass die Grundschulen machtlos sind ist genau so unsinnig, wie zu sagen, dass bei jedem Kind die GS den Fehler gemacht hat.
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| @ galadriel | | von: bakunix
erstellt: 18.02.2011 17:21:41 |
Du schreibst:
Ich habe neulich noch bei einem Praktikumsbesuch meiner 11er Schüler, die an einer GS waren, feststellen müssen, dass den Kindern eine wirklich schlecht lesbare Geschichte (4. Schuljahr) als "sehr gut" kommentiert wurde, weil ja eben die Geschichte so schön war.
Wenn die Geschichte "sehr gut" war, warum sollte man sie dann nicht als "sehr gut" bezeichnen, auch wenn die Schrift schlecht war. Das Eine ist der Inhalt, das Andere ist die Form.
Man kann zwar die Unleserlichschreiber kritisieren, man müsste aber auch die didaktischen Voraussetzungen der Kritik überprüfen. Der Schriftverkehr der Jugendlichen und Erwachsenen spielt sich hauptsächlich in Form der Bearbeitung der Computertastatur ab.
Wie sieht es mit Eurer eigenen Handschrift aus? Wenn ich mal den einen oder anderen Kommentar unter den Aufsätzen meiner Kinder lese (Klasse 8 und 9), habe ich schon Zweifel, ob die Kritiker der Schülerhandschrift nicht doch mal einen selbstreflexiven Blick auf ihr verschriftetes Wort werfen sollten. |
| ... | | von: galadriel
erstellt: 18.02.2011 17:44:14 |
@bakunix: also ich kann für mich schon behaupten, dass ich ordentlich schreibe. dass das nicht für alle gilt, ist aber auch klar.
mich hat das beispiel mit der geschichte so geärgert, weil es eine deutschstunde war. und ich denke gerade da muss man eben auch auf diese fehler bzw. probleme besonders achten. ich muss in der oberstufe auch eine theoretische kunstklausur abwerten, wenn zu viele fehler drin sind, egal ob die bildanalyse genial ist oder nicht. das ist schlichtweg eine vorgabe durch das land! (und meines erachtens auch eine richtige)
@rhauda: ich meinte auch nicht, dass man generell bei nichts und niemandem mehr etwas nach der gs tun kann, aber ich denke es passiert einfach kaum etwas! die schüler meiner klasse sind schon immer total genervt, wenn ich mir mal deren hefte genauer ansehe. aber seit ich das mache, habe ich in den englischarbeiten deutlich weniger fehler durch nicht-leserliche schrift.
ich bin da ganz deiner meinung, man muss von anfang an darauf achten und sollte sich da als kollegium auch einig sein. |
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