Hallo zusammen,

habt ihr auch das Problem, dass den Schülern richtige Bücher total fremd geworden sind und immer weniger Kinder lesen.

Unsere Schulbibliothek wird sehr wenig besucht und wir überlegen schon länger, wie wir die Kinder wieder zum Lesen animieren könnten. Aber so richtig gute Ideen hatten wir bis jetzt noch nicht. Habt ihr vielleicht ein paar Vorschläge??

Schöne Grüße

Um welches Alter geht es denn?

Es geht um die 5. - 8. Klasse der Realschule 

Wir gehen alle 4 Wochen in die Bücherei und da muss man nach bestimmten Kriterien ein Buch auswählen, das dann auf eine bestimmte Art - auch einmal benotet - vorsgestellt werden muss. Bei mir wird das in fast jeder Klasse zu eine Art Selbstläufer und die Kids empfehlen sich gegenseitig Bücher.

Näheres findest du in dem Material: "Projekt: Buchvorstellung im Schuljahr".

Buchvorstellung

Das betrifft zwar eine 3. und 4. Klasse, aber vielleicht findest du in der Erklärung Ideen, die du adaptieren kannst.

Weitere Leseförderung:

- Antolin (vllt. als Wettbewerb)

- Autorenlesungen

- Lesewettbewerb

- Vorleseprojekt: bekannte Personen und Lehrer lesen aus altersgerechten Büchern vor (wir machen das immer am Vorlesetag eine Unterrichtsstunde lang, quer durch eine Jahrgangsstufe mit limitierten "Eintrittskarten")

- Tag des Buches (4./5. Klassen) kann man sich einen Gutschein im Internet bestellen und dann kommt jemand von der örtlichen Buchhandlung mit einem Buch und liest etwas vor und schenkt das Buch dann den Kindern.

- Büchereirallye

- Lesenächte zu einem Autor oder einem Buch mit Lesen des Lieblingsbuches

Die Vorschläge kann ich alle unterstützen, einiges setzen wir an unserer Schule, auch Grundschule, auch ein.

Möglich und denkbar für die SekI finde ich auch:

- Vorlesen für andere Klassen, ggf. benachbarte Grundschulen

- Lesezeiten im Unterricht bzw. Bericht darüber: eine Kollegin hat in ihrer Klasse die Kinder wöchentlich erzählen lassen, was in ihrer aktuellen Lektüre gerade passiert/ thematisiert wird

- Zum Ribbeck gibt es im Internet schöne Stop-Motion-Filme, sicherlich kann man auch andere Projekte mit älteren SuS durchführen, bei denen ein Buch die Grundlage ist, dieses dann aber durch andere Medien aufgegriffen wird.

Von bzw. für Büchereien gibt es auch Angebote und Hilfen,

z.B.

https://www.oebib.de/fachinformation/lese-und-literaturfoerderung/aktionen/allgemeine-veranstaltungsvorschlaege/

oder

https://www.oebib.de/fileadmin/redaktion/lesefoerderung/Materialien/Aktionen/arbeitshilfe.lesefoerderung_niedersachsen.pdf

In einer weiterführenden Schule in unserer Umgebung wird in Klasse 5 und/oder 7 die Bücherei als Thema im Unterricht aufgegriffen und die Bücherei gemeinsam aufgesucht, z.B. für Recherche o.a.

Dazu gibt es sicher verschiedene Konzepte für ältere SuS.

Palim  

Wir haben in einer vierten Klasse "Pünktchen und Anton" von Erich Kästner lesen lassen. Eine Gruppe hat das Original, die andere Gruppe hat mit dem Comic angefangen. Anschließend umgekehrt (wir hatten leider nicht ausreichend Exemplare für alle). Zwischendurch und am Ende haben wir immer wieder in einzelnen Gruppen diskutiert über die Umsetzung, Kritierien erarbeitet undzum Schluss sogar unser eigenes (wirklich ganz einfaches) Theaterstück daraus geschrieben. Alle hatten sehr viel Spaß dabei.

Eine andere (auch 4. Klasse) hat sich generell mit dem Thema "Comic" beschäftigt. Vielleicht findest du auch über diese Gattung einen Zugang zu deinen Schülern. Es gibt sehr anspruchsvolle.

Ich würde auf jeden Fall immer sehr offen arbeiten und jeden das Buch / die Textsorte lesen lassen, die er /sie mag. Untereinander vorgestellt, bekommt der eine oder andere vielleicht sogar Lust sich mal an eine völlig andere Lektüre oder ein anderes Genre zu wagen. Wenn deine Schüler wissen, dass sie lesen möchten, was sie mögen, kannst du zwischendurch auch mal fordern, dass sie ein Buch lesen, das du vorstellst  .

traenika

an E-Books schlecht sein? Hauptsache ist doch, dass die Schüler lesen - wie sie es tun kann uns doch egal sein, oder? Mir selber ist natürlich ein "echtes" Buch 100mal lieber, aber für einen längeren Urlaub könnte ich mir die elektronische Variante durchaus vorstellen.

Und vielleicht wäre das ja ein möglicher Angriffspunkt, um mehr Schüler zum Lesen zu bringen. E-Book Reader gibt es auch kostenlos fürs Smartphone, so gut wie alle Klassiker der Weltliteratur und tausende anderer Bücher gibt es auch als kostenfreies E-Book, also könnte man doch versuchen, das zu nutzen, um die Schüler bei dem Gerät abzuholen, mit dem sie sowieso schon eine symbiotische Verbindung eingegangen sind.

P.S.: Und was soll dieser Link auf "Magic Schaufenster - Augmented Reality Marketing"? Welche Schule braucht denn bitte sowas, nur um Schülern interessante Bücher zu präsentieren? Oder ist das nur eine weitere versuchte Werbung hier im Forum... ich ahne Schlimmes, der Account ist auch nur 1 Tag alt und hat nur hier gepostet.

fängt der Tag mit einer 20-minütigen  Lesezeit an. Danach ist Fruhstückspause und danach beginnt der 1. Block Unterricht. So ist das Lesen an unserer Schule ein gutes Ritual geworden.

Die beiden folgenden Blöcke haben dann nur 80 Minuten, um die Zeit wieder reinzuholen, dass niemand Mehrarbeit leisten muss.

Wir sind eine Grundschule 1.-6. Klasse.

... oder zu einer ganz anderen Frage, die ich mir stelle: WARUM die Kinder zum Lesen animieren? Warum wir Lehrer? Haben eure Schüler keine Eltern, Omas, Opas, Onkel, Tanten???

Ich denke, man kommt nicht umhin, in der Schule Arbeitsaufträge und Fachinformationen zu lesen, also wird ja gelesen, so oder so...

Das Bücher lesen kann man - meiner Meinung nach - in der Schule nicht vermitteln... Schule ist zu sehr mit Zwang und Druck verbunden... Das sollten Kinder - auch wieder meiner Meinung nach - zu Hause mitkriegen. Hier gibt es natürlich Familien, in denen wird nichts gelesen, nichts vorgelesen usw. Und in anderen da findet man im Alltag genügend Möglichkeiten, die Kinder mal lesen zu lassen.

Ich mache das immer gerne mit witzig veränderten Bedienungsanleitungen, d. h. ich tippe die Bedienungsanleitung des neuen DVD-Players ab und füge ein paar unsinnige Anweisungen ein wie z. B. "Setzen Sie sich vor das Gerät und nehmen Sie Ihren linken Großzeh in den Mund. Tippen Sie dann mit dem rechten Zeigefinger auf die Taste ON/OFF. Tut sich nichts, müssen Sie Ihren Zeh wieder ausspucken und doch erst den Stecker in die Rose stecken." Dann schenke ich natürlich vorher meinem Schatz Rosen, damit welche da sind, klebe aber auch einen Rosensticker auf die Steckdose, damit das auch sinngemäß umgesetzt werden kann...

Was glaubt ihr, wie sich die große meiner Ex gefreut hat, als der neue Staubsauger kam... "Darf ich die Anleitung vorlesen?!?!"

Der Aufwand reduziert auch den Konsumwahn... Man überlegt sich nicht nur vorher, wie man die Anleitung dieses Mal abändert, sondern auch, ob man das Gerät überhaupt braucht...