Hallo,

ich überlege mich auf eine Schulleitungsstelle in Niedersachsen zu bewerben. Es handelt sich um eine Grundschule.

Meine Fragen: Wie ist das Prozedere? Ich bewerbe mich und dann...?

Was muss ich alles vorweisen bzw. ableisten? Und wie bereite ich mich darauf vor? Was folgt danach?

Vielleicht gibt es ja jemanden, der vor kurzem Schulleiter/in geworden ist und mal berichten mag...

Liebe Grüße

Man schickt die Bewerbung mit den Unterlagen, die im SVBl genannt sind, an die dort aufgeführte Dezernentin/den Dezernenten.

Meines Wissens wird dann die Personalakte von der derzeitigen Schule angefordert, ob man weitere Unterlagen einreichen muss, weiß ich nicht.

Die Dezernentin/der Dezernent vereinbart einen Termin für den Prüfungstag.

Am Prüfungstag muss man

a) eine Stunde an der eigenen Schule hospitieren und im Anschluss den Lehrer beraten

b) eine eigene Stunde halten und reflektieren

c) eine mündliche Prüfung zu rechtlichen Inhalten ablegen

d) eine Konferenz leiten

Aus Sicht der Grundschule würde ich sagen, dass man sich als Lehrkraft der weiterführenden Schule genau informieren sollte, was an der Grundschule als SL zu tun ist: Neben ca. 20 Stunden Unterricht in Klasse 1-4 und meist auch einer Klassenleitung auch alles andere von Sprachüberprüfung, Einschulung und Erstunterricht, Inklusion und Migration in allen Klassen, wobei es in der GS keine Pro-Kopf-Stunden gibt, sondern nur die pauschale Grundversorgung, bis hin zur Laufbahnberatung, dazu die Aufgaben der SL mit viel Bürokram, die Sekretärin ist in der Regel nur 1-2 Tage da, einschließlich der Organisation des Ganztages bzw. den Weg dahin, denn selbst die CDU hat im Bildungsprogramm für die Wahl Anfang 2018, dass sie alle Grundschulen zu Ganztagesschulen ausbauen will.

Ansonsten würde ich mich vorab erkundigen, ob es Bewerber aus den eigenen Reihen gibt. An unseren Nachbarschulen sind in letzter Zeit immer Bewerber der eigenen Schule zu SL geworden.

Es wäre in diesem Fall eine Bewerbung "aus den eigenen Reihen", es ist kein externer Bewerber in Sicht.

Wie kann man sich am besten auf das Prüfungsgespräch vorbereiten? Das Thema Recht ist ja im Studium und auch im Referendariat kaum behandelt worden. Gibt es gute Literatur dazu?

Danke schon einmal für die ersten Hinweise.

Zum Prüfungsgespräch kann ich nicht weiterhelfen, ich weiß nicht einmal vom Hörensagen, was da gefragt wird.

Wenn du die einzige Bewerbung bist, sind die Chancen so oder so gut. 

Was mich etwas verwundert, ist, dass du in deinem Profil "Hauptschule" stehen hast, dich aber an eine "Grundschule" bewerben willst und schreibst, dass die Bewerbung intern wäre.

Oder ist das eine Grund- und Hauptschule? Bei uns in Bayern gibt es die zwar noch, sind aber über die Schulleitungen getrennt und an sich eigenständig. Somit gäbe es im strengen Sinne keine interne Bewerbung, sondern höchstens eine interne Bewerbung, was die Schulgebäude betrifft.

Bei mehreren Bewerbungen werden Bewerbungen aus dem eigenen Schultyp vorgezogen, was ja wegen des Aufgabenfeldes logisch ist. Man schaut da auf die Erfahrung im Schultyp.

Nein, ich bin schon an einer Grundschule. Da hat sich im Profil ein Fehler eingeschlichen.

Hat sonst noch jemand Tipps?

Prüfungsfrage könnte eventuell sein, wie das Procedere bei einem Kind mit bestimmten Problemen ist, also welche Wege man der Reihe nach beschreitet, um dem Kind zu helfen.

Als Schulleitung hast du ca. 10-12 Ermäßigungsstunden.

Zum Thema Schulrecht kannst du im GEW-Jahrbuch nachgucken, weiß aber nicht genau, ob das in deinem Bundesland auch so ist.

Hallo,

ich habe das alles schon 2 x durch. Einmal vor einigen Jahren für den Posten als Konrektorin und 1x dann für die Schulleitung.

Unterricht halten, reflektieren und die Lehrkraft beraten - das kriegt man hin. Für das Beratungsgespräch musst du ein Konzept schreiben. Da muss man aber das Rad nicht neu erfinden, denn es gibt gute Literatur. Auch für die Konferenz musste ich quasi eine Unterrichtsplanung schreiben. Mit IST-Stand vor der Konferenz und SOLL-Stand danach. Hinterher gilt es wieder zu reflektieren.

Das schulfachliche Gespräch bestand bei mir aus Fragen nach den Beweggründen, persönlichen Stärken und Schwächen. Es wurde gefragt, wie ich mir die Zusammenarbeit mit Konrektorin und Kollegium vorstelle. Da ich an einer HRS war (ich wechsele zum Sommer an eine GS, habe mich entpflichten lassen, damit ich meinen Mutterpflichten zukünftig nachommen kann   , habe ich Fragen beantworten dürfen, die darauf abzielten herauszufinden, ob ich die Schule in eine OBS umwandeln will oder nicht.

2 schulrechtliche Fallbeispiele gab es jeweils. Und ein bisschen zum Dienstrecht.

Aufgrund meines Wechsels an die GS darf ich nun bald die dritte Überprüfung machen, da ich dort dann Konrektorin werden will. Back to the roots. Das ging leider nur mit erneuter Überprüfung und nicht als Versetzung....

ABER: Es ist im Prinzip keine unlösbare Aufgabe. Vieles von dem, was einem als Schulleiter danach täglich passiert erschien mir häufig viel unlösbarer  

Viele Grüße

Nadine

Du schreibst, dass es gute Literatur gibt. Magst du mir Hinweise per PN geben?

Hast du vorher mit dem Dezernenten besprochen, wie vorgegangen wird?

Hallo zusammen,

meine Überprüfung steht in vier Wochen an. Nächste Woche habe ich ein Vorgespräch mit meinem Dezernenten. Wäre ich die einzige Bewerberin hätte ich die Ruhe weg, denn ich mache meinen Job bereits 1 1/2 Jahre mit Phasen des intensiven Dezernentenkontaktes. 

Ich habe schon einiges gelesen und mir noch einiges rausgesucht, aber trotzdem schwimme ich ganz schön.

@nadine1978, du hast von guter Literatur geschrieben. Kannst du vielleicht einige Tipps mal nennen. 

Ich würde mich sehr über Tipps und Anregungen freuen.

Danke.