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Forum: "Zitat - Ende!?"
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| Zitat - Ende!? | | von: kfmaas
erstellt: 14.02.2003 15:50:44 geändert: 09.01.2004 23:19:44 |
Hi Refs,
es ist mal wieder an der Zeit, dass Hausarbeiten für das zweite Staatsexamen nachgesehen und bewertet werden müssen. Jeder Fachleiter freut sich besonders darüber, dass er endlich mal wieder neue Ideen präsentiert bekommt, an die er vorher noch nie gedacht hat.
www.4teachers.de bietet mit seiner unübertroffenen Datenbank an Unterrichtsentwürfen einen besonders reichhaltigen Pool um sich Ideen und Anregungen zu holen und damit die eigenen Vorstellungen fortzuentwickeln.
Nun entsteht allerdings immer öfter die Situation, dass die Refs vergessen (absichtlich oder unabsichtlich) der Referenz die Referenz zu erweisen, will sagen, dass sie es unterlassen, die Quellen anzugeben. Ich halte dies für geistigen Diebstahl, der sich in nichts vom Klauen eines Buches unterscheidet.
Nun gibt es abgestufte Formen dieses geistigen Diebstahl:
1. Man "vergisst" ganz einfach die Quelle anzugeben.
Sollte dies öfters vorkommen, so muss man von Absicht sprechen. In diesem Falle wäre eine Arbeit von vornherein 6.
2. Man vergisst die wörtlichen Zitate in Anführungszeichen zu setzen, gibt zwar die Quelle an, aber tut so, als hätte man die Gedanken und nicht den Wortlaut eines anderen Autors wiedergegeben. Wird dies Satz für Satz gemacht, kann man im Endeffekt nicht mehr feststellen, was eigenes oder fremdes Gedankengut oder Formulierung ist.
3. Die Quelle ist angegeben, sinngemäß zitiert, aber an dieser Stelle nicht auffindbar.
4. Die Arbeit beschränkt sich auf das Zitieren einer einzigen Quelle, wodurch bewiesen ist, dass der Ref wenigstens eine Referenz kennt.
5. Es werden Bezüge zu Lehrplänen und anderen Quellen angegeben, die es so dort überhaupt nicht gibt, weder unter der angegeben Seitenzahl noch überhaupt im ganzen Schriftstück.
6. Durch die Änderung eines Buchstabens, z. B. des Namens von Tim zu Tom, wird ein ganzer Text zum geistigen Eigentum des Verfassers.
7. Dadurch dass man den Text zweier Internetseiten kopiert, den Autor oder die Quelle wegschneidet, die beiden Seiten mit dem Kopierer oder Scanner verkleinert und mittels Kopierer oder Scanner wieder zusammenfügt wird daraus etwas Neues, Eigenes.
8. Indem man aus einem Unterrichtsentwurf aus 4teachers.de einen Satz zitiert und dabei die referentiellen Anführungszeichen weglässt, entsteht ein neues eigenes geistiges Eigentum.
Die Kombinationsmöglichkeiten lassen sich beliebig fortsetzen. Früher hatte man nur den Inhalt einer Arbeit zu begutachten. Heute muss man zuerst einmal im Internet nachschauen um herauszufinden, was tatsächlich von dem Ref und was von anderen stammt.
Meine Frage geht dahin: Wird denn bei Referaten und wissenschaftlichen Arbeiten überhaupt kein Wert mehr auf Ehrlichkeit gelegt? Es tut doch nicht weh zu belegen, wo man was her hat oder?
Ich komme mir manchmal vor wie von einem anderen Stern.
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| Verführt uns nicht alle das Internet, | | von: rfalio
erstellt: 19.01.2010 18:43:01 |
zu einem etwas "großzügigen" Umgang mit Urheberrechten,auch uns Ältere? Ich erinnere mich an lebhafte Diskussionen, Materialien in Quarantäne usw. hier bei 4 teas.
Schnell bei you tube nen Video gesucht, einen Wikipediaartikel kopiert, ein Bild aus der Googlesuche ins Arbeitsblatt eingebaut...
Der Umgang mit dem geistigen Eigentum anderer ist unbekümmerter geworden, die Achtung dafür auf jeden Fall gesunken, das steht ja im Internet, ist also frei verfügbar...
Kommt von der GEMA eine Rechnung, weil man beim Schulfest irgendein Lied mit dem Chorgesungen hat, ist man erst einmal erbost, meldet sich die Verwertungsgesellschaft Wort mit einer Abgabe auf Kopierer : Wollen die schon wieder Geld von uns
usw.
Andrerseits: Haben wir selbst etwas mit viel Mühe geschaffen und irgendjemand bedient sich einfach bei uns, passt uns das in der Regel auch nicht (man möchte ja nicht unbedingt Kohle, aber würde doch gern erwähnt ).
Ich seh da ein bißchen die Kluft zwischen Freiheit und Verantwortung: Im Moment pendelt das Ganze in Richtung Freiheit , Informationen werden einfach verwendet ohne Rücksicht auf die dahinterstehenden Rechte, denn Google machts ja vor und was die machen, kann doch nicht falsch sein ....
Ob wir hier eine "Kultur" der Informationsverwendung erreichen können?
rfalio |
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