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Forum: "Examen zwischen Frühgeburt und Schulwechsel"
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| Examen zwischen Frühgeburt und Schulwechsel | | von: marysemma
erstellt: 13.04.2006 21:21:44 |
Hallo
Ich stehe super kurz vor dem Examen. In vier Wochen ist es so weit. Vorher habe ich noch eine Lehrprobe.
Meine Geschichte:
Drei Monate nach Beginn meines Ref. kam meine Tochter Lena in der 28 Schwangerschaftswoche zur Welt. Sie war lange Zeit im Krankenhaus und ist seit einem Jahr, kurz vor Ostern hatten wir eine Herzop, krankenhausfrei und als gesundes Kind zubezeichen. Dazu kam, dass ich mir aufgrund meiner privaten Situation die Schul an meinem Ausbildungsstand in die Schuhe schob und glaube, dass es an mir läge, weil ich mit halber Kraft fahr. Irgednwann fing ich, viel zu spät mit anderen LAA offen zu reden. Viel zu spät. Es stellt sich heraus, dass ich Recht damit hatte, dass es nicht sein konnte, dass ich nach 1 1/2 Jahren keine einzige echte Ausbildungsstunde hatte. Ich habe mir eben eingeredet, dass ich da wohl alleine durch muss und dass es allen so geht. Viel zu spät habe ich also die Schule gewechselt. Jetzt bin ich seit Ende der Herbstferien an meiner neuen Schule. Meine Defizite sind enorm. In vier Wochen habe ich Prüfung und ich fühle mich, also ob ich vor zwei Wochen mit dem Ref. angefangen hätte.
Ich bezweifel wirklich das bestehen meiner Prüfung. Verschieben will ich nicht, weil ich es endlich hinter mir haben will. Außerdem ist alles in die Wege geleitet.
Mir fehlt die Routine und ein Gespür dafür, was ich den Kinder zu muten kann und was nicht. Ich fühle mich als die Person, die als letztes für diesen Beruf geeignet ist. Ich möchte gerne, aber bin irgendwie .... ja ... zu blöd. Zu unsensibel. Ich habe das Gefühl allen anderen fliegen die Ideen und Wege wie man es anpackt einfach nur so zu. Ich muss elendig graben und wühlen und dann wird es doch nur ebenso klappen.
Ich glaube ich wollte mich einfach mal nur ausheulen. Ich wei auch nicht. Ich möchte irgendwie von vorne anfangen auf der anderen Seite möchte ich auch endlich die Prüfungen machen und dann auf eigenen Füßens tehen, Fehler machen können und sie wieder in Ruhe ausbüglen zu können.
Den schlimmsten Sprcuh, den ich mir anhören musste, war: Ich solle mir Gedanken machen, ob ich den Beruf wirklich ausüben kann und will. Ich war gerade an der neuen Schule und hatte eine zwischen Mentorin 8schwangerschaftsvertretung). Ich kann es ja verstehen. Ich kam mit 1 1/2 Jahren "Ausbildung" an die schule und habe mich aufgeführt wie ein Anfänger. Aber hart war es trotzdem.
Ich wünsche mir nur, irgendwie die Prüfung zu bestehen, dann mal ein WE alles hängen zu lassen, nichts mit Schule an Hut zu haben, das wären meine ersten Ferien. Und dann eine schöne Vertretungsstelle anzunehmen und "neu" zustarten.
So - jetzt habe ich mich aber mal richtig ausgeweint. Danke fürs Lesen.
Meli |
| Verlängerung... | | von: marysemma
erstellt: 13.04.2006 21:41:21 |
wenn ich mich frage, dann will ich es nicht. Ich habe mit der Seminarleitung gesprochen. Sie kennen ja meine Noten. Sie haben mir nicht davon abgeraten. Meine beste Note war eine 2,3, damit bekommt man keine Verlängerung. Dann müssten meine Noten schon extrem schlecht sein. In Deutsch bin ich so zwischen 3,7 und 3.0.
Ich denke, dass es ein Glücksfall sein wird. Entweder packe ich es oder eben nicht. Wenn ich es packe, dann wird es wohl ein 3er Examen. Ob man damit eine Stelle bekommt? Ich lebe auf dem Land und da will ich auch bleiben. Ich habe mit verschiedenen Fachleitern gesprochen und auch mit meiner Schulleiter. Ich solle mir keine Gedanken machen, eine Stelle würde ich schon bekommen. Mir geht es eher darum, ob ich überhaupt überlebensfähig im Beruf bin. Wenn ich zwei Glückstreffer in der Prüfun lande und das Koll. ne 3 wird, dann sagt das noch nichts darüber aus, wie ich im Alltag zurecht komme.
Es ist alles eine Frage des Glücks.Selbst wenn ich eine 3 hinbekomme und eine Stelle, komme ich zurecht...???
Grüße
Meli
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| Es | | von: aloevera
erstellt: 13.04.2006 21:46:55 geändert: 13.04.2006 21:51:31 |
ist verständlich, dass du die Prüfung und somit das Referendariat so schnell wie möglich hinter dich bringen willst. Aber du bist noch nicht so weit. Dein Kind hat dich gebraucht und du hast dich für dein Kind entschieden. Die Ausbildung ist damit eben zu kurz gekommen. Deshalb würde ich dir auch raten, die Prüfung zu verschieben, falls es möglich ist. Damit wird der Stress sicher nicht weniger (und glaub mir, das Referendariat ist kein Zuckerschlecken, ich denke da auch zum Teil mit Grauen daran zurück), aber du gewinnst Zeit und kannst dich besser und gezielter vorbereiten.
Wichtig finde ich auch, dass du Kontakt und den Austausch mit anderen Referendaren suchst.
Gerade weil du Hauptverdiener bist, bringt es dir wenig, die Prüfung übers Knie zu brechen und zu riskieren, dabei durchzufallen.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du den für dich richtigen Weg findest.
Alles Gute und Kopf hoch!
aloevera
PS Auch wenn du dein Examen halbwegs gut bestehst, wirst du erst im Laufe der Zeit merken, ob das DER Beruf für dich ist. Höhen und Tiefen wirst du immer erleben. Aber du kannst ganz anders und vor allem selbständiger arbeiten als im Referendariat.
Viel Glück! |
| Ich bin nicht... | | von: marysemma
erstellt: 13.04.2006 22:02:56 |
davon abzubringen die Prüfung abzublasen. Ich packe es oder falle durch. Ich habe dann noch eine zweite Chance. Ich weiß nur nicht, wie ich darauf reagiere, wenn ich durchfalle. Eins wäre klar, einen Job hätte ich dann jedenfalls noch.
Ich habe mit Lena so viel durchgestanden. Niederschmetternde Diagnosen, zwei Schritte vor einer zurück, erste Hilfe bei einem kleinen Wurm leisten, der droht an seinem Schleim zu ersticken, mit dem Notarzt durch die Nacht ins Krankenhaus düsen mit dem Wesen auf der Liege. Wieso solle ich nicht gewabbnet sein durch eine Prüfung zu fallen? Ich weiß nur nicht, ob einen missglückte Prüfung das Fass nicht zum überlaufen bringen könnte.
Das ist der Stein auf der einen Seite und der andere Stein ist die Belastung später, wenn ich es doch schaffen sollte. Komme ich klar oder muss ich irgendwann aufgeben? On mir drin hockt einer, der sagt, dass ich es schaffe, ich habe so viel geschafft und ich kann dazu lernen... aber dieser jemand ist klein und kann vielleicht überhört werden.
Grüße
Meli |
| Das mag jetzt | | von: janneke
erstellt: 13.04.2006 23:00:14 |
eine ketzerische Idee sein, und ich weiß auch nicht, wie gut du dich mit deinen Fachleitern verstehst....... Könntest du dir vorstellen, die Prüfung absichtlich zu versemmeln, damit du noch ein halbes Jahr Luft bekommst, um die Prüfung dann in Ruhe vorzubereiten und auch an dir arbeiten zu können?
Ich hab so das Gefühl, dass dich alles im Augenblick herzlich überfordert. Und das ist bei deiner Situation auch kein Wunder. Meine Referendarin muss durch die letzte Phase ihrer Ausbildung auch mit Kind (aber wenigstens gesund) und als Alleinverdienerin durch, bei mir war das damals auch nicht ganz viel anders; mein Kind war nur noch nicht geboren.
Du hast einen deiner Fehler sicher erkannt: Du musst lernen, um Hilfe zu bitten und andere für dich einzuspannen. Spann sie ein! Dein Kind hat einen Vater, eine Oma, Tanten oder ähnliches........ Du brauchst Ruhe, um Ideen zu haben und zu durchdenken, das geht nicht, wenn du dich dauernd nur auf die Kurze konzentrieren musst. Auch das muss eine Mama lernen - und als Mama darf ich dir das sagen
Wenn du deine Prüfung bestehst (wie auch immer), hast du danach ja immer noch Zeit, bis du deine erste Stelle antreten kannst. In der Zeit kannst du den üblichen Weg (Vertretungslehrerin) gehen oder etwas für dich tun: Biete dich als Praktikantin an. Such dir Lehrerinnen, die dich unterrichten lassen. Bereite dich auf diese Stunden und Einheiten vor, als ginge es um dein Examen. So hast du dann die Möglichkeit, nochmal zu üben - und das scheint dir ja wohl wichtig zu sein. Bitte um Rückmeldung durch die Lehrerin oder zeichne deinen Unterricht auf Video auf.
So, erstmal genug gesprudelt |
| Anderer Aspekt | | von: veneziaa
erstellt: 14.04.2006 07:50:56 |
Ich möchte dir von einem Kollegen berichten, der letztes Jahr bei uns angefangen hat. Er ist zweimal durchs 2. Staatsexamen gerasselt und hat es beim dritten Mal mit 4 geschafft. Obwohl ich ihn menschlich nicht sonderlich schätze, muss ich zugeben, dass er einen guten und engagierten Unterricht macht, die Schüler mögen ihn.
Ich habe mich oft gefragt, was ist während seiner Ausbildung schief gelaufen? Ich weiß es nicht, aber es wird auch seinen Grund gehabt haben...
Deine Gründe habe ich eben sehr bewegt gelesen. Du leistest eine Menge und darfst ruhig stolz auf dich sein. Du glaubst so wenig an dich selbst, wenn es um deine Ausbildung geht. Das verstehe ich nicht. Eine junge Frau, die sooo um ihr Baby gekämpft hat, Sorgen, die andere nicht im Entferntesten hatten...
Wenn es nur die mangelnde Übung des Unterrichtens, des Vorbereitens, der Erfahrung ist, dann hab den Mut und gib dir noch 1/2 Jahr Zeit bis zur Prüfung. Erstens hast du in dieser Zeit ein gesichertes Einkommen und zweitens kannst du üben... auch, dein Kind anderen anzuvertrauen und an dich selbst zu denken.
Jetzt musst du entscheiden: Traue ich mich, alles Eingeläutete zu schmeißen, neu zu planen, zu strukturieren (und mit anderen Gefühlen ans Examen zu gehen) - oder lebe ich mit dieser besch... Angst vor der Prüfung?
Sei sicher, irgendwann in deinem Leben denkst du an das Jetzt zurück und bist stolz auf dich. Egal wie die Geschichte mit dem Examen ausgeht, du hast ein Kind, für das du lebst und sehr stark warst/bist. Du leistest schon enorm viel! Und dafür hier mein Kompliment!!
Liebe Grüße ... veneziaa |
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