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Forum: "Verzweifelt nach BEM - Versetzung wird verwehrt"
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| Verzweifelt nach BEM - Versetzung wird verwehrt | | von: nitschy
erstellt: 17.05.2017 20:30:43 |
Hilfe! Ich bin gerade total am Ende und weiß nicht mehr weiter. Ja, ich bin richtig verzweifelt. Kurz zur Vorgeschichte: Ich (fest angestellt auf Planstelle, keine Verbeamtung, BL NRW) habe mich vor ca. 3 Jahren innerhalb meines Bezirks versetzen lassen, nachdem ich an der alten Schule mit Bossing/Mobbing Probleme hatte. Kurz danach erfuhr ich, dass meine zukünftige SL mit der ehemaligen SL befreundet ist. So nahmen auch dort die Probleme ihren Lauf. Es gibt Probleme mit der SL, den Kollegen die mit der SL befreundet sind und einer großen Anzahl Eltern. Also auf allen Ebenen. Ich fühle mich dort auf dem Dorf wie eine Außerirdische und bin auch nach knapp 3 Jahren dort nicht angekommen. Es passt einfach nicht und die Probleme ließen sich auch durch Gespräche nicht lösen. Mir ging es mit dieser Situation bereits 2 Jahre schlecht. Gespräche mit der SL brachten nichts, also stellte ich bereits im Herbst einen Versetzungsantrag. Dieser wurde zum Februar nicht bewilligt. Zum Sommer sollte es aber wahrscheinlich klappen. Nun brach ich unter der ganzen Last im Februar zusammen, wurde krank. Es wurde mir das BEM angeboten und dieses Gespräch fand just heute statt. Kurzfassung: Ich bin an der Situation selber schuld, ich muss mir ein dickeres Fell zulegen, soll eine Therapie machen, eine Versetzung wird nicht für sinnvoll erachtet und ich soll ein Gespräch mit SL und Schulrätin führen, damit sich die Strukturen an der Schule verbessern. Das Ganze wolle man ein halbes Jahr beobachten und dann schauen, ob es mir besser geht. Deswegen sei auch die Versetzung nicht sinnvoll... An der Schule soll ich also bleiben. Außerdem soll ich mir Hobbies suchen, die mein Selbstwertgefühl steigern und neue Leute kennenlernen. Die Dame beim Schulamt hat 45min mit mir gesprochen, wir sprachen mit keinem Wort über mein Privatleben und dann kommen solche Aussagen. Innerlich bin ich in dem Gespräch total zusammengebrochen, fühlte mich kein bisschen ernst genommen, zumal man dort über manche Dinge sogar lachte! Ich bin fix und fertig. Eigentlich ist eine stufenweise Wiedereingliederung im Juni angedacht. Die muss auch bis zu den Sommerferien abgeschlossen sein, weil sonst erstrecht keine Option auf Versetzung besteht. Da stehe ich also auch noch unter Druck, was ich gerade gar nicht gebrauchen kann. Ganz eventuell besteht die Möglichkeit auf Abordnung in eine andere Stadt, da mein Bezirk auf Anweisung der Bzrg abordnen muss. Dazu würde ich mich auch zur Verfügung stellen, da ich eh darüber nachdenke, die Stadt zu wechseln. Aber es ist noch offen. Hattet Ihr das auch mal im BEM, dass es euch danach schlechter geht als vorher? Dass man euch nicht wirklich geholfen hat, sondern es euch eher fertig gemacht hat? Ich fand das Gespräch total unverschämt und anmaßend. Damit kann ich gerade auch überhaupt nicht umgehen. Würde am liebsten alles hinschmeißen... Was kann ich denn noch tun? Ganz ehrlich, wenn ich da bleibe, wird es mir doch in ein paar Monaten wieder schlecht gehen, weil sich weder Eltern noch Kollegen ändern lassen. Dazu die Sorge, dass die SL u.U. einen Hals hat, weil sie meinetwegen zur Schulrätin muss... Das schürt natürlich auch wieder Ängste bei mir. An wen kann ich mich denn noch wenden? Örtlicher Personalrat ist seit Sommer 2016 über alle Vorfälle informiert, war heute auch dabei, aber lenkte nirgendwo ein...
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| Schulform? | | von: kathrin74
erstellt: 18.05.2017 06:19:58 |
Wo hast du das BEM gemacht? Bez.-Reg. oder SL? Was interessiert dich der Schulrat? Der hat doch in NRW nichts mit zu tun? Dein Vorgesetzter ist die SL, bzw. die Bez.-Reg.? Hattest du beim BEM den Personalrat mit dabei? Was sagt er zu dieser Situation? Das ist dein Ansprechpartner in diesem Fall. Ich persönlich kenne den Ablauf anders. Im 2.HJ BEM gehabt und nach einem halben Jahr dann der Wechsel, zum Beginn des 2.HJs, an eine andere Schule. Aber: der SL hat den Versetzungsantrag auch unterschrieben und dem Schulrat Bescheid gegeben, das er das bitte auch möge. Und ja, es besteht immer die Gefahr, das man vom Regen in die Traufe kommt. Und die gesagten Sachen sind halt Standardkram, den man immer hört. |
| Also... | | von: nitschy
erstellt: 18.05.2017 11:33:44 |
bei uns gibt es auch die Möglichkeit, das BEM im Schulamt zu machen. Das ist wohl die häufigste Variante, für die ich mich auch entschieden habe. Mit der SL habe ich regelmäßig schon im Vorfeld gesprochen und signalisiert, dass es mir schlecht geht. Sie weiß auch von meinem Versetzungsantrag. Hier geht ein Versetzungsantrag innerhalb des Bezirks recht unbürokratisch vonstatten. Man muss nur einen formlosen Antrag auf dem Dienstweg über die SL an das Schulamt und den Personalrat stellen. Das habe ich getan. Der Personalrat ist seit Sommer 2016 mit meinen Problemen vertraut und war auch beim BEM-Gespräch mit dabei. Während im Vorfeld sehr viel Verständnis vorhanden war, zeigte man sich gestern dort neutral. Teilweise stand man sogar auf Seiten des Schulamtes... In einem kurzen 4-Augen-Gespräch bekam ich lediglich im Nachgang noch den Tipp, mich bei der Schulrätin persönlich zu melden, da unser Schulamt in andere Städte abordnen muss und da könnte ich mich anbieten. Das werde ich auch tun. Aber was, wenn das nicht klappt? Dann muss ich da bleiben und bald fängt alles wieder von vorne an... |
| Darf ich mal fragen... | | von: seplundpetra
erstellt: 18.05.2017 14:45:12 |
... wofür die Abkürzung BEM steht? Ich bin nie beim Bund gewesen und kenne mich mit Abkürzung nicht aus. Bei seltsamen/wichtigen Gesprächen, bei denen jemand dabei sein sollte, das Vertrauensverhältnis mit dem Schulpersonalrat aber nicht gegeben ist, bietet sich sonst auch immer der Kontakt zum Bezirkspersonalrat an - die sind ja ggf. auch an anderen Schulen und haben einen neutraleren Blick auf die Situation. |
| Das habe | | von: rosagestreift
erstellt: 18.05.2017 16:00:48 |
ich mich gestern schon gefragt. Google sagt: Betriebliches Eingliederungsmanagement |
| . | | von: kathrin74
erstellt: 18.05.2017 16:58:17 geändert: 18.05.2017 16:58:46 |
ja. Das heißt es. Sollte eigentlich jedem bekannt sein. Wird auch regelmäßig im Amtsblatt was zu veröffentlicht. wie gesagt, ich kenne das Vorgehen beim BEM hier in NRW anders. Und dort war der Wechsel unproblematisch. Und zwar Schulformwechsel als auch Bez.-Reg. Wechsel, auch bin ich nicht verbeamtet. |
| BEM als Verfahren | | von: bakunix
erstellt: 19.05.2017 12:02:45 |
Wikipedia: "Nach Zustimmung des betroffenen Mitarbeiters zu diesem Verfahren findet das Erstgespräch entweder mit dem BEM-Verantwortlichen alleine oder mit weiteren Beteiligten statt. Ziel dieses Gesprächs ist es, zu ergründen, welche Gründe es für diese Fehlzeiten gibt und ob diese Krankenzeiten ursächlich mit den Arbeitsbedingungen in Zusammenhang stehen. Gesucht wird dabei nach den Auslösern für diese Erkrankung. Um die Ursache der Erkrankung zu ergründen kann es dabei notwendig sein, dass der betroffene Mitarbeiter sich von einem Betriebsarzt freiwillig untersuchen lässt. Nachdem die Ursachen geklärt sind, wird im zweiten Schritt nach zielgerichteten Maßnahmen für eine Veränderung gesucht. Hier gibt es ein großes Spektrum von Maßnahmen, die ergriffen werden können, um die Krankenzeiten zu reduzieren. Diese Maßnahmen können von der Beantragung einer Kurmaßnahme, der Veränderung des Arbeitsplatzes (z. B. Ausstattung mit einem Stehpult oder spezieller Computermaus), der Verpflichtung zu einem Gespräch bei einem Reha-Berater der Rentenversicherung bis zu einer Umsetzung auf einen anderen Arbeitsplatz gehen. Die vereinbarten Maßnahmen werden in einem Protokoll zusammengefasst und mit einem Reflexionszeitpunkt (z. B. ein Jahr bis zum Zweitgespräch) verbunden. Dieses Protokoll dient als Grundlage für das Zweitgespräch." |
| zurück zum Thema... | | von: julia17
erstellt: 19.05.2017 13:41:17 |
Hallo nitschy! Was die formalen Dinge angeht, kann ich Dir nicht weiterhelfen; damit kenne ich mich nicht aus. Aber Du schreibst, dass Du verzweifelt bist, und das liegt ja nicht nur an dem BEM-Gespräch, wenn ich Dich recht verstehe, sondern an Deiner Gesamtsituation. Du fühlst Dich an Deiner Schule nicht wohl bzw. bist inzwischen aufgrund Deiner Schulsituation sogar krank, und hast den Eindruck, dass die Leute, die Dir eigentlich helfen sollten, Dich nicht ernst nehmen. Kann man das - stark verkürzt - so sagen? Du fragst, was Du noch tun kannst und an wen Du Dich noch wenden kannst. Tja - hast Du (in Deinem Privatleben) Menschen, mit denen Du reden kannst? Das ist sicher schon mal ganz nett, aber Du brauchst selbstverständlich nicht nur ein paar warme Worte oder eine Umarmung, sondern konkrete Hilfe mit der Aussicht auf Änderung, also Leute, die sich auskennen. Ich war zwei- oder dreimal in meinem Leben, als ich nicht weiterwusste, bei einer "Ehe-, Familien- und Lebensberatung" (oder so ähnlich) von der Caritas oder der Diakonie - findet man im Telefonbuch (heutzutage sicher auch im Internet). Kostenlos und mit schnellem Termin! Dort gibt es geschulte Mitarbeiter, die auch nicht alles wissen, aber Ideen und Adressen von anderen hilfreichen Institutionen haben. Vielleicht wäre auch die Telefonseelsorge eine Möglichkeit? Letztlich hast Du schon erkannt, was Du tun musst - Ganz ehrlich, wenn ich da bleibe, wird es mir doch in ein paar Monaten wieder schlecht gehen, weil sich weder Eltern noch Kollegen ändern lassen.
- da Du die anderen nicht ändern kannst, musst Du Dich selbst ändern. Du bist nicht "schuld an der Situation", aber verantwortlich für Dich und Deine Gesundheit! Bisher denkst Du nur an einen Ortswechsel, aber Du hast Dich schon an eine andere Schule versetzen lassen, und die Probleme sind geblieben. Meiner Meinung nach klingen die Ratschläge, die Du bei dem Gespräch bekommen hast, ganz vernünftig: Such Dir Ausgleich, Ablenkung, Hobbies, stärk Dein Selbstbewusstsein; und wenn Du das alleine nicht schaffst (wovon wohl auszugehen ist), such Dir Hilfe, indem Du beispielsweise eine Psychotherapie machst. Probieren kannst Du das doch mal! Ich wünsche Dir alles Gute! (Schreib mir eine persönliche Nachricht, wenn Du magst.) Julia |
| Die verkürzte Version... | | von: nitschy
erstellt: 19.05.2017 20:55:57 |
... fasst es ganz gut zusammen, Julia. Es ist jedoch nicht nur ein fehlendes Wohlfühlen. Darüber geht es hinaus. Es ist eine Schulleitung, die eine Zweiklassengesellschaft im Kollegium fördert. Freundinnen bekommen, andere nicht. Es wird sogar verbal seitens der SL differenziert (den Wortlaut möchte ich hier nicht wiedergeben, um Rückschlüsse auf meine Schule zu vermeiden). Da Eltern sich beschwerten, dass ich an schulischen Veranstaltungen nachweislich (AU vorhanden) krank war, wurde mir tatsächlich seitens der SL gedroht, nicht nochmal krank zu werden. Infolgedessen habe ich mich ein Jahr lang in jedem noch so üblen Zustand (Fieber, gezerrte Achillessehne usw.) zur Schule geschleppt. 6 Wochen nach Einführung des Lehrwerks Einstern wurde ich gefragt, wie ich denn nur nach dem im LHB erkärten Konzept arbeiten könne, denn diese Offenheit ginge gar nicht. Ich habe seitdem geschlossen mit dem Lehrwerk zu arbeiten... In Gegenwart von Eltern wird meine Autorität untergraben. Und noch einiges mehr. Ich habe Kollegen, die mir mit kleinen Nickeligkeiten den Alltag schwer machen. Da eine Verbindungen zu meiner alten Schule hat, wo mir der Diebstahl von Schuleigentum unterstellt wurde, drückt eine mir ständig Sprüche sobald sie etwas sucht. So habe ich eine Kollegin, die in meinen Fachunterricht platzt und in meinen Unterricht eingreift. Vor Eltern werde ich von dieser Kollegin schlecht geredet. Dazu dann eben noch die Problem mit Eltern, die durch solche Aktionen nicht gerade besser werden. Im Gegenteil. Ich muss mich bei den Eltern dieser Klasse sogar in aller Ausführlichkeit dafür rechtfertigen, dass ich Fehlverhalten der Schüler per Hausaufgabenheft-Eintrag vornehme. Eine Mitteilung bzgl. wiederholter Unterrichtsstörung hat meist eine halbstündiges Telefonat zurfolge, weil man anzweifelt, dass sich der Vorfall tatsächlich so ereignet hat! Das sind m.E. nach keine Dinge, die ich auf mich zurückführen kann/muss. Sicherlich die Art und Weise, wie ich damit umgehe. Da bin ich vermutlich etwas dünnhäutiger, da ich als Bossing-Opfer an die Schule hinkam (die Probleme waren also in der Vergangenheit andere) und die damaligen Vorfälle nie professionell verarbeitet habe. Was ich aber mittlerweile nachhole. Ich spreche auch mit anderen darüber. Unter anderem mit einer befreundeten Schulleiterin, die mich nun gerade ein wenig coacht und aufbaut.
Was mich in diesem BEM-Gespräch halt so richtig verwundert hat ist, dass man quasi signalisierte, dass man meinem bereits im letzten Jahr gestellten Versetzungsantrag innerhalb des Bezirks nicht zustimmen würde, damit sie kontrollieren können, ob es mir in einem halben Jahr besser geht. Ob das so logisch ist, naja. Man hätte mich ja auch an einer anderen Schule "unter Kontrolle". Aber man hatte nichts dagegen einzuwenden, dass ich einen Versetzungsantrag in eine andere Stadt stelle (dann leider erst für Sommer 2018) oder mich bereit erkläre, mich ab diesem Sommer in eine andere Stadt abordnen zu lassen. Unser Bezirk muss Personal nach außerhalb abordnen. Aber da hätte man ja viel weniger Einblick in meine Situation... Ich danke auf jeden Fall schonmal allen, die sich die Zeit zum Lesen und mitüberlegen nehmen |
| . | | von: kathrin74
erstellt: 20.05.2017 07:23:13 |
Der Arbeitgeber hat halt eine gewisse Fürsorgepflicht und darauf beruft er sich. Wie gesagt, ich hatte mit der Bez.-Reg. geredet und die haben mich an eine andere Schulform und Bez.-Reg. ziehen lassen, ohne weitere "Kontrolle". Und ehrlich, in einen komplett anderen Bezirk/Stadt hätte wirklich Vorteile, denn die SL in der gleichen Stadt kennen sich alle untereinander, die sitzen oft genug zusammen und da wird immer auch über Kollegen geredet. Wenn es so weiter nicht geht, musst du dich weiterhin krank schreiben lassen. |
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