Als Lghr-Studi bin ich jetzt auf der Zielgeraden angekommen und s(chw)itze gerade über meiner Examensarbeit zum Thema Beratung in der Schule. Deshalb meine Frage an alle Lehramtsstudenten und Referendare aus Niedersachsen und anderen Gegenden der Republik: In der Schule ist es notwendig, dass Lehrer Beratungsgespräche möglichst professionell führen können, seid ihr im Rahmen eurer Ausbildung (Uni/Referendariat) mal auf diesen Aspekt gestoßen (worden)? z.B. Seminare zu diesen Thema in der Uni oder im 2. Ausbildungsabschnitt?
Ich bin zwar erst im 6 Sem, trotzdem kenne ich ja das VVZ. Solche Seminare werden gar nicht angeboten. Leider, denn eine professionelle Elternarbeit ist total wichtig!
Ich habe dieses Semester an einem Seminar "Pädagogische Beratung und Lernberatung" teilgenommen und muss sagen, es ist das erste Pädagogikseminar von dem ich den Eindruck habe, dass es mir richtig viel gebracht hat.
Wir haben häufig Rollenspiele durchgeführt und das allererste - am ersten Tag - gefilmt.
Man merkte dann zum Schluss einen riesigen Unterschied zwischen der "Laienberatung" vom Anfang und der Beratung, wenn man sich mit den professionellen Methoden beschäftigt hat.
Falls Du's brauchen kannst: Unter meinen Materialien hier ist auch mein Seminarbeitrag Folien+Rollenspiel zum Thema "Lernberatung-Die Individualpsychologische Perspektive" Vielleicht hilft's Dir was.
Grüße,
Frank
Nachtrag: Eine Zusammenfassung der drei Ansätze (Individualpsychologie, Klientenzentrierung, systemisch) lad ich auch gleich hoch.
habe gerade mit dem Ref angefangen, und muss sagen, dass ich im Studium kein einziges Seminar zu dem Thema gefunden hab. die Damen und Herren Professoren schlagen sich lieber mit Klafki und Konsorten als mit er Praxis rum. Wobei ich es echt wichtig gefunden hätte, da ich Refis kenne die inzwischen stöhnen dass sie es nicht können (weil sie keine Gelegenheit hatten es zu lernen) und jetzt sitzen die Eltern da...
Jetzt im Ref haben wir auch noch Lehrveranstaltungen, aber in Pädagogik wird nur gelabert und in den Fachdidaktiken über anderes geredet, aber gute Idee, werde das gleich mal im Seminar ansprechen
Im Studium gab es dazu bei uns leider auch keine wirklich hilfreichen Angebote. Ich hab mal ein Seminar zu Themenzentrierter Interaktion nach Ruth Kohn besucht, das war aber sehr theoretisch. Wie man diesen Ansatz in der Praxis umsetzt, haben wir bis zum Schluss nicht gelernt.
Im Rahmen des Referendariats haben wir uns mit dem Thema Beratung beschäftigt, aber nur innerhalb eines einzigen Seminars. Da gab's immerhin Rollenspiele, und letztlich haben wir viele Beispiele dafür gesehen, wie man's nicht macht. Leider lässt sich daraus nicht so einfach ableiten, wie man Beratung in der Praxis denn nun richtig durchführt... Heißt also, dass wir nun durch Übung schlau werden müssen... Aber ob das der richtige Weg ist...?
Hallo,
ich mache momentan in Hessen mein Referendariat für berufliche Schulen. Ich bin nun im ersten Hauptsemester, d.h. ich habe bereits das Einführungssemester hinter mir und noch 1 1/2 Jahre vor mir. Bei uns existiert ein Modul Erziehen, Beraten, Betreuen (Pb EBB).Dabei wird Beraten relativ weit ausgelegt und beginnt bereits bei der Hilfestellung z.B. bei einer Gruppenarbeit an. Für eine Note ist es auch nicht erforderlich, ein Beratungsgespräch mit einem einzelnen Schüler zu führen, da dies nicht realistisch ist und der Schüler dies wohl auch kaum freiwillig über sich ergehen lassen würde mit mind. einem PRüfer im Nacken...
Falls du genauere Infos benötigtst oder mehr wissen möchtest, so mail mir...
liebe Grüße
Borroquito
bei uns an der ph gibt es einen aufbaustudiengang beratung. ich habe da mal ein seminar gemacht und fand es ganz gut, wir haben in rollenspielen geübt, wie man mit "schwierigen eltern, schülern und kollegen" umgehen kann/sollte. ich fand es hilfreich aber noch lange nicht ausreichend.
vielleicht mache ich diesen aufbaustudiengang noch, fand es sehr interessant. ansonsten geht das thema im studium total unter. LEIDER
In Schleswig-Holstein ist das Thema "Beratungsgespräche" seit der Reform der Lehrerausbildung wesentlicher Baustein des Pflichtsmoduls "Pädagogische Gesprächsführung".
Mein Problem als Anbieterin von Ausbildungsmodulen ist häufig, dass den jungen Kolleginnen und Kollegen oft noch gar nicht bewusst ist, wie wichtig das Thema ist. Viele sehen sich noch gar nicht in der Beraterrolle, weil sie noch zu viel mit sich selbst und ihrer Unterrichtsplanung zu tun haben. Sie wollen bei uns in den Modulen am liebsten nur lernen, was sie morgen im Unterricht umsetzen können.
Da komme ich mir mit dem Thema "Gesprächsführung" vor, als ob ich saures Bier anbiete...
Ich sitze auch an meiner Arbeit (oder sollte es zumindest tun), bin also auf demsleben Ausbildungsstand wie du.
Bei uns (süßes kleines Seminar in NRW) haben wir im Rahmen des Hauptseminars einige Blöcke zu Gesprächsführung (unter anderem Beratung von Kollegen) gemacht. Allerdings habe ich diese Übungen oder den dazugehörigen "Theorie-Input" als nicht besonders hilfreich empfunden, weil letztendlich doch wieder alles im Sande verlief und man zu wenig Zeit hatte, sich wirklich damit auseinander zu setzen. Fazit: Bei uns wird zwar etwas gemacht, aber man hat den Eindruck, dass es einfach vorkommt, damit man hinterher sagen kann, dass eine entsprechende Einheit "abgehakt" wurde. Ich für meinen Teil habe wenig daraus mitgenommen...
da ich auch noch studiere, kann ich ein klein wenig diese ansichtern verstehen. allerdings stelle ich fest, dass viele studenten es übertreiben mit der meinung, alles müsste sofort umsetzbar für die schule sein. oft wird vergessen, dass man auch immer noch für das leben und sich selbst dazu lernt. gesprächsführung ist nicht nur an der schule von bedeutung, sondern auch im privatleben. durch das ohren modell von schulz von thun habe ich selbst auch einiges dazu gelernt und verstanden, warum mein mann und ich manchmal sinnlos streiten