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Forum: ""Muss" ich helfen?"
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| "Muss" ich helfen? | | von: yestoertchen
erstellt: 24.08.2014 12:59:57 |
Hallo,
ich habe mal eine eher rechtliche Frage. Mir geht es also nicht darum, was
man machen "sollte", um einen guten Eindruck bei den Kollegen usw. zu
hinterlassen, sondern nur darum, was man machen "muss".
Es geht um Folgendes:
Ich bin im Referendariat an einer Ganztagsschule und muss eine bestimmte
Stundenzahl unterrichten/hospitieren. Soweit so gut. Nun liegen meine
ganzen Stunden nur (!) montags und dienstags. Am Donnerstag und Freitag
habe ich meine Seminare. Mittwochs habe ich glücklicherweise "frei" ;D
In meiner Schule wird - wie ich heute erfahren habe - in der ersten Woche
wohl noch kein Fachunterricht stattfinden, sondern nur
"Klassenleiterunterricht".
Bin ich grundsätzlich verpflichtet daran teilzunehmen (In welchem Umfang?
Max. so viel, wie ich sonst auch unterrichtet/hospitiert hätte)? Ich kann ja
eigentlich nichts dafür, dass ich meinen Fachunterricht nicht durchführen
kann.
Und im engeren Sinne - und darum geht es mir ehrlich gesagt vor allem -
wäre ich verpflichtet an meinem sonst "freien" Mittwoch plötzlich in die
Schule zu kommen?
Bitte versteht mich nicht falsch. Mir ist schon klar, dass Mithilfe usw. immer
einen guten Eindruck macht. Ich bin aber im Hausarbeitsstress und sehe
eigentlich nicht ein, mehr abarbeiten zu müssen also sonst, sprich: Ich
wollte am Montag und Dienstag schon brav in die Schule gehen und in
meinem sonstigen Stundeumfang ungefähr mithelfen, aber Mittwoch eben
Zuhause bleiben.
Nun frage ich mich, ob/wie das gesetzlich geregelt ist. |
| Ich... | | von: sina_ka
erstellt: 24.08.2014 14:42:33 |
...wüsste von keiner rechtlichen Regelung.
Momentan bin ich selber LAA und mir wurde folgendes gesagt:
Klassenleiterunterricht ist Unterricht und somit solltest du
in deinem entsprechenden Stundenumfang teilnehmen. Ich wurde
explizit darauf hingewiesen. Es sei zwar für mich nicht
möglich, dann zu unterrichten, aber die Hospitationen würden
ja wiederum hilfreich sein. Ergo: Anwesenheitspflicht.
Ebenso ist es für mich in der letzten Ferienwoche geregelt,
dass ich in jeweiligen Stundenumfang an beiden meinen
Schulen zu sein habe und beide Gesamtkonferenzen mitmachen
muss. Gleiches auch für entsprechende Team- und
Fachsitzungen.
Verpflichtet an deinem freien Tag in die Schule zu kommen,
bist du soweit ich weiß, nicht. Jedoch würde ich mich
darüber mindstens mit meinem Mentor unterhalten bzw. auf
seine Weisung hin auch den Schulleiter fragen. Praktisch die
Angelegenheit auf dem "Dienstweg" klären. In beiden meiner
Schulen würde ich gesagt bekommen, dass ich freiwillig
kommen kann, aber nicht muss. Einfach, weil ich an meinen
normalen Tagen schon mehr da bin... Aber fragen würde ich
trotzdem. Alles andere kann man dir später nur ankreiden und
das musst du nicht haben.
Das Thema mit dem Hausarbeits- und sonstigem Stress kenne
ich. Interessiert hier aber kaum jemanden. Schließlich haben
wir ca. 13Uhr Feierabend und es wird erwartet, dass wir uns
trotz aller Widrigkeiten soweit selbst organisieren können,
dass wir alles auf die Reihe kriegen.
Soweit mal meine Perspektive zu der Thematik...
Gruß aus RLP! |
| puh... | | von: yestoertchen
erstellt: 24.08.2014 14:47:33 |
Hallo Sina,
vielen lieben Dank für deine Rückmeldung.
Bei mir ist es leider so, dass ich an einer Ganztagsschule arbeite, dem
entsprechend habe ich hier eben nicht "pauschal" um 13 Uhr Feierabend,
sondern häufig erst um 10 Unterricht, Pausenaufsicht, 1 Stunde frei usw. und
komme manchmal erst nach 16.30 Uhr aus der Schule :(
Wie gesagt, wollte ich ja auch am Mo+Di teilnehmen. Von mir aus auch etwas
mehr als mein Stundenumfang umfasst. Wie du schon meintest, quasi als
"Hospitation". Aber dann wäre ich ja eh "voll"... warum dann noch einen Tag
kommen... umso länger ich drüber nachdenke, umso eher glaube ich, dass ich
das wirklich NICHT muss, wenn ich Mo+Di da wäre. Anders sieht es natürlich
aus, wenn ich da auch nicht komme...
hach, ist schwierig. Ich habe leider zu allen "Chefstellen" irgendwie ein
angespannten Verhältnis und traue mich nicht, den offen zu sagen, dass ich am
Mi gern nicht (!) kommen würde zwecks Hausarbeit... :( |
| Also | | von: klexel
erstellt: 24.08.2014 14:59:32 geändert: 24.08.2014 15:02:23 |
eine rechtliche Regelung kann ich dir auch nicht bieten.
ich weiß, wie stressig lange Schultage sein können. Und auch das Ref, und die Hausarbeit verlangen viel Zeit, Kraft und Energie.
Trotzdem kann ich dir nur empfehlen, dich etwas von dieser 'Denke' zu distanzieren. Solche Erbsenzählerei (ich war ja an dem Tag schon eine Stunde länger als normal, muss ich dann morgen auch...?) kommt nirgends gut an, schon gar nicht bei der Schulleitung.
Natürlich darfst du nicht ausgenutzt werden, es muss sich alles im Rahmen halten.
Über den freien Tag würde ich offiziell die Meinung einholen. Ansonsten geh hin, solange du auch sonst Unterricht hättest, auch wenn dazwischen mal ne Freistunde liegt, aber lass diese klein-klein-klein-Rechnerei nicht so deutlich werden.
Übrigens finde ich einen freien Tag während des Refs schon sehr ungewöhnlich. Hast du kein Langfach, wo du 4x pro Woche in einer Klasse auflaufen musst?
Beim Stundenplanwechsel würde ich dafür sorgen, meine Stunden auf die drei verbliebenen Tage zu verteilen, das entspannt die Lage und du bekommst mehr vom Schulleben, den Kollegen und den Aktivitäten und Problemen mit. |
| danke für eure antworten!+ | | von: yestoertchen
erstellt: 24.08.2014 15:57:15 geändert: 24.08.2014 15:59:57 |
Hallo!
So viele Antworten hatte ich gar nicht erwartet. Vielen Dank. Ich möchte daher
noch einmal kurz zu einigen Aussagen Stellung beziehen.
Wie ist meine Schulwoche bzw. das Referendariat organisiert?
- Referendar in Berlin (einjährig; 10 Stunden an der Schule, davon 2-8 Stunden
eigenständiger Unterricht; Rest ist mit Hospitationen aufzufüllen)
- Fächer: Deutsch + Geschichte
- Mo: 3. G., 7./8. Dt.
- Di: 2. G, 8. G., 10. Dt-Ha-Band
- Mi: frei
- Do: FS + Allg. Seminar
- Fr: Seminar + 5./6. Dt.
-> ergo: 10 Schulstunden, von denen ich ganz "inoffiziell" meist 10/10 voll
unterrichte (rein gesetzlich "muss"(darf) ich nur 8/10 machen)
- in Schule keine Arbeitsmöglichkeit, da keine Fachräume o.ä. verfügbar -> zwei
kleine Lehrerzimmer; kaum Platz, kein WLAN usw. -> nicht wirklich zum
Arbeiten
- Stundenplan: Wer richtet sich denn da nach den Refs? Bis auf, dass die es so
machen, dass es nicht mit meinen Semianrzeiten kollidiert, ist der Schulleitung
der Ref vollkommen egal!
Zu "negativen" Kommentaren
Wie bereits im Eingangspost erwähnt: Um solch eine Meinung ging es mir nicht!
Dennoch für alle "Klugscheisser", die mich persönlich nicht kennen, aber ihren
Senf ungefragt dazugeben müssen:
Natürlich soll man im Ref allzeit bereit, wunderbar motiviert usw. usf. sein. Die
Realität sollte jedoch sein, dass man aber auch mal ein Privatleben haben darf.
Ich persönlich finde mich nicht "faul", habe auch in den Ferien bereits
Schulstunden für zwei Wochen Unterricht vorbereitet und arbeite auch heute am
Sonntag an meinem Unterricht.
Nun muss ich - aufgrund des 1-jährigen Refs - in 8 Schulwochen 4
Unterrichtsbesuche absolvieren und eine Modulprüfung (bei mir: Hausarbeit von
10-15 Seiten) abgeben. Da finde ich es "NUR" logisch, dass man zuletzt
genanntes zwar ordentlich machen, aber möglichst schnell erledigen möchte.
Jeder Tag, der da "flöten" geht, ist doof. Und ein Schultag, den ich sonst nicht
habe und wo ich in einer Klasse helfen soll, die ich sonst auch nicht habe:
JA, ich gebe es zu - Keine Lust!
Jemand schrieb: "Natürlich darfst du nicht ausgenutzt werden, es muss sich
alles im Rahmen halten."
Ja - und wo endet der Rahmen, wenn ich an zwei Werktagen von 8-15 Uhr in
der Schule bzw. außerschulisch mit SuS unterwegs bin? Das macht 2*7
Zeitstunden (okay mit Pause weniger). Ist es da nicht nur "okay", wenn ich
meinen sonst "freien" Tag nutzen möchte... Ach NEE, geht ja gar nicht, diese
Erbsenzählerei oder "klein-klein-klein-Rechnerei"...
... finde ich es recht fragwürdig, wegen Hausarbeit nicht kommen zu wollen
Schön. Dann finde das fragwürdig. Die Hausarbeit muss geschrieben werden. Sie
zählt als Prüfungsleistung und ja, ich möchte nicht mit einer 4,0 abschließen,
weil ich aufgrund "voll sozialer, gut aussehender, engagierter Überstunden"
nicht dazu kam...
Zum Abschluss
Ich werde meinen Allgemeinen Seminarleiter fragen. Aber ich glaube
mittlerweile, dass ich das rein rechtlich wirklich nicht machen muss, da ich ja
meine Stunden schon weg habe...
Danke an Sina für die "nicht-angreifenden" Antworten, die sich tatsächlich auf
meine Frage bezogen ;D |
| Es gibt durchaus rechtliche Vorgaben | | von: silberfleck
erstellt: 24.08.2014 16:33:03 geändert: 24.08.2014 16:36:45 |
für den Einsatz von LAA (oder wie immer die auch in anderen Bundesländern heißen mögen)
Für Berlin gilt:
10 Unterrichtsstunden Ihrer Gesamtstundenzahl entfallen auf Ausbildungsunterricht, den Sie selbstständig durchführen. Die Seminarleitung achtet auf angemessene Ausbildung in den Fächern und verschiedenen Jahrgangsstufen.
9 weitere Stunden stellen Sie der Schule zur Verfügung. Über die Verteilung dieser Stunden entscheidet allein die Schulleitung. Für diesen Anteil können Sie Teilzeit beantragen.
7 Stunden werden für die Arbeit in den Seminaren angerechnet.
siehe: http://www.4teachers.de/url/6107
D.h. 19 WStd musst du in einer Regelwoche der Schule zur Verfügung stehen und zwar auch dann, wenn du keinen Ausbildungsunterricht halten kannst. Springstunden werden üblicherweise nicht zu diesen Stunden gezählt ebenso wenig wie die Mittagspause. Stundenplantechnisch lassen sich Springstunden nämlich praktisch nicht vermeiden.
Sprich mit der SL (oder deinem zuständigen Mentor), denn die ist für den Einsatz in der Schule zuständig und kläre ab, wann du in der ersten Woche da sein sollst.
Und auch wenn du den Begriff "Klugscheißer" in Anführungszeichen setzt, finde ich ihn hier völlig unangebracht.
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