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Forum: "Ratschläge für's Referendariat"
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| Lehrproben und normaler Unterricht | | von: kuhlo
erstellt: 12.02.2005 19:27:22 |
Alle Lehrproben sind ganz normale Unterrichtsstunden. Diese Illusion muss man in der Reflexion aufrecht erhalten. Obwohl ja alle Anwesenden wissen, dass es nicht so ist. Jedenfalls darf man damit nichts begründen.
Die Schüler müssen hinter dir stehen (bitte nur bildlich ), daher musst du immer vernünftigen Unterricht machen und vor allem fair sein. Jedenfalls in der Sek II. Woanders mag das anders sein. Das ist bei der Lehrprobe die halbe Miete!
Nicht um jeden Preis an der Verlaufsplanung festhalten. Sch* auf die Lernziele, wenn's nicht geht, musst du umplanen! Ist mir in der Examenslehrprobe so gegangen, und es hat trotzdem für 'ne 1 gereicht. (War aber auch nur eine kleine Umplanung, auf Grund eines Verständnisproblems, dass die Prüfungskommission wohl im Vorhinein auch nicht so recht gesehen hat.)
Bei allem was du tust und planst denkst du dir was. Zumindest behauptest du das. Und oft isses nicht so wichtig, WAS du dir denkst, sondern dass es einigermaßen vernünftig klingt. Es ist immer gut, die Seminarleiter nach Verbesserungsvorschlägen zu fragen.
Fehler suchst du zunächst bei dir. Kommt immer gut an. In der Regel findet man auch was. Wenn es auch an den SuS gelegen hat, hast du sie falsch eingeschätzt, also war's ebenfalls dein Fehler.
In der Stundenplanung braucht die Eventualphase nicht die letzte Phase zu sein, sie kann auch etwas früher vorgesehen sein. Tipp: Irgendwo Pufferphasen vorsehen, die man zwischen 5 und 15 Minuten dehnen kann. Ein Spiel wird halt ein- oder zweimal gespielt. Je nach Bedarf, nicht weil noch Zeit war, natürlich siehe oben.
Den normalen Unterricht würde ich keinesfalls vernachlässigen, da sonst schnell mal eine Schülerbemerkung kommen kann. Und: Manche Seminarleiter schauen auch in die Schülerunterlagen. Und wenn man da zeigt, dass man auch im Alltagsunterricht sorgfältig gearbeitet wird, sieht das verdammt gut aus. War bei mir bei der Vornote sogar ausschlaggebend!
Neue Themen wagen. Zur Einführung der Aktivkonten (Bruchrechung, Kurzgeschichte oder was auch immer) hat der Seminarleiter schon 20 Lehrproben gesehen, im Netz stehen 30 und der Seminarleiter hat's selber 40 mal unterrichtet. Und dann kommst DU und machst es nochmal? Da war bestimmt schon mal jemand besser als du, z. B. der Seminarleiter selbst! Selbiges gilt für neue Methoden. Das gilt ganz besonders für Examenslehrproben. Da sitzen dann mindestens drei Leute, die zusammen 60 Lehrproben gesehen haben und zusammen drei konträre Meinungen, wie es hätte gemacht werden müssen. Da KANNST du nicht als Gewinnerin daraus hervorgehen.
Soweit ein erster Zugriff auf meine persönlichen Erfahrungen, die aber sicher nicht auf jeden Seminarleiter zu übertragen sind. Und es hängt auch alles mit der eigenen Persönlichkeit zusammen.
Viel Erfolg!
Kuhlo |
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