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Forum: "Auch ohne Verbeamtung unterrichten?"
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| Auch ohne Verbeamtung unterrichten? | | von: nordstern163
erstellt: 01.06.2016 06:16:11 |
Hallo ihr lieben, vielleicht erinnern sich einige noch an meine Posts von vor ein paar Monaten. Ich habe auf Grundschullehramt studiert und mein Referendariat gemacht. Bin allerdings mit dem Druck nicht klar gekommen und somit durch die Prüfung gefallen. Da die Umstände an meiner Schule nicht ganz so gut waren, um es mal nett auszudrücken, habe ich mich entschlossen meine psychische Gesundheit in den Vordergrund zu stellen und die Prüfung icht zu wiederholen. In meinen Augen gab es zu dem Zeitpunkt keine Chance sie zu bestehen. Jetzt arbeite ich momentan in der Ewachsenenbildung. Also irgendwie bleibt mir das Unterrichten erhalten. Jetzt habe ich von einer Grundschule in meiner Nähe gehört, dass die noch dringend einen Lehrer benötigen. Eigentlich dachte ich, dass ic erstmal genug von Schule habe und gar kein Interesse mehr daran habe, Lehrerin zu sein. Aber seitdem ich von der freien Stelle gehört habe, muss ich ständig überlegen, ob ich mich nicht doch mal bewerben soll. (In allen Praktika wurde mir gesagt, dass das genau der richtige Beruf für ich sei) Wisst ihr etwas darüber wie es ist als angestellter Lehrer in Niedersachsen zu arbeiten? Im Internet ist es ziemlich schwer etwas darüber zu finden. Bisher weiß ich nicht viel darüber und bin über alle Informationen froh =) |
| Meine Sichtweise... | | von: brummsele
erstellt: 01.06.2016 08:16:50 |
Ich kenne mich jetzt speziell nicht im Bundesland Niedersachsen aus, das Problem sehe ich jedoch an ganz anderer Stelle: du bist keine Lehrerin! Du hast zwar das erste Staatsexamen an der Uni erfolgreich absolviert, bist dann aber durch das 2. Staatsexamen gefallen. Faktisch bist du damit keine Lehrerin. Warum sollte das Bundesland Niedersachsen jemanden einstellen, der das zweite Staatsexamen nicht erfolgreich gemeistert hat? Auch angestellte Lehrer haben ihre Ausbildung zum Lehrer erfolgreich durchlaufen. Dass diese "nur" angestellt und nicht verbeamtet sind, kann diverse Gründe haben, nicht jedoch ein Scheitern in der Lehrerausbildung. Ich möchte dir nicht zu Nahe treten, aber die Beurteilungen während deiner Praktika stelle ich einfach mal stellenmäßig unter diejenigen deines Refs. Ein Praktikum in einer Schule während des Studiums ist einfach eine vollkommen andere Situation als das Referendariat. Warum sollte dein Beruf dir plötzlich "liegen" (auch stressmäßig), wenn es zuvor im Ref noch nicht der Fall war? |
| Hallo Nordstern | | von: caldeirao
erstellt: 01.06.2016 15:18:46 |
ich sehe das ganz anders. Es gibt Leute, die denken, die sind etwas Besseres und können nur schwer damit umgehen, die Macht über jemanden zu haben. Die machen Untergebene so klein, dass diese kaum noch atmen können. In meinem praktischen Jahr war es ähnlich. Ich habe allerdings mit Hängen und Würgen meine Prüfungen geschafft, war auch in den Praktikas gut und die Dozenten von der Hochschule fragten mich auch, was an meiner Ausbildungsschule los war, weil sie von meinen Leistungen überzeugt waren. Heute bin ich meinen Weg gegangen und bin sowohl bei Eltern, Schülern und im Kollegium anerkannt und mache bestimmt keinen schlechten Unterricht. Ich würde es auf jeden Fall noch mal probieren, wenn Du die Chance hast. Vielleicht bekommst Du später noch mal die Chance, dein Referendariat nachzuholen. Dann bist Du vielleicht auch gestärkter Sticheleien zu ertragen und hast auch schon mehr Erfahrungen im Unterrichten. Warum das Schulamt Dich trotzdem einsetzen sollte?! Na weil es zu wenig Lehrer gibt und die die Stunden abdecken müssen!!! Das Problem, was ich sehe, ist, dass Du keinen Abschluss hast und extrem schlecht eingestuft wirst. Erkundige Dich vorher, was Du verdienen wirst. Nicht das später das böse Erwachen kommt. |
| ... | | von: gelchippi
erstellt: 01.06.2016 18:10:59 |
...Haallooo also, als altgediente Lehrerin erinnere ich das Ref noch sehr genau und habe es in schrecklicher Erinnerung: man sitzt im Glashaus und alle kucken zu, sagen dir, was ihnen nicht gefällt und erwarten, dass du nichts persönlich nimmst, aber alles umsetzt, was an gutgmeinten Ratschlägen kommt. Du klingst noch nicht so alt, aber irgendwann stimmt die Bezahlung für deine Arbeit nicht mehr, wenn du das Ref nicht nachholst. Erkundige dich genau, ob du die gesamte Zeit nachholen musst (eine bestimmte Zeit wird doch angerechnet werden#!!!) oder nur die Prüfung nochmal machen musst. Oder wechsel das bundesland und starte nochmal neu. Frage dich schlau, .... was empfiehlt denn das Studienseminar weiter?Neue Schule und mentorin-.... die dich unterstützt... Oder setz was anderes drauf. In D brauchst du eine abgeschlossene Berufsausblidung. Die hast du so leider nicht. Unsere Referendarin hatte gerade einen U besuch und war in Tränen aufgelöst nach der Besprechung. "augen zu und durch" hat mal ein Prof zu uns an der Uni gesagt, damals, als wir noch nichts wussten und wir fanden die Bemerkung reichlich doof. später wussten wir mehr. wies aussieht, ist alles beim Alten geblieben. Viele Grüße gelchippi |
| Zukunft | | von: palim
erstellt: 01.06.2016 23:14:05 |
In Niedersachsen ist es außerdem zurzeit so, dass du zwar mit 1. Examen auf Vertretungsstellen arbeiten kannst (ja, für weniger Geld), aber auch da wurde in den letzten Jahren immer etwas an den Voraussetzungen geändert. Inzwischen gibt es einen Passus, dass du selbst nachweisen musst, dass du im 2. Examen nicht mehrfach durchgefallen bist ... und auch irgendetwas, dass du nicht länger als x Monate den 2. Teil der Ausbildung begonnen haben darfst (das gilt dann als Abbruch). (Kann ich im Internet nicht finden, war aber vor 1 Jahr so, wurde individuell abgefragt und musste vor Antritt vorliegen). Außerdem steht in den Vorgaben, dass ein 1. Examen allein nicht ausreichen wird für die Anstellung als BeamteR. In der Grundschule geht der Quereinstieg so oder so nicht. Sprach-Lehrer für Integrationskurse etc. werden händeringend gesucht - zumindest in meiner Region, Honorare können je anch Kurs und Anbieter unterschiedlich sein, denn nicht alle Kurse werden vom BAMF gefördert und unterliegen einer "Preisbindung". Palim |
| Mut | | von: ivy81
erstellt: 02.06.2016 11:30:52 |
deinen eigenen Weg zu finden und zu gehen, den musst du haben. Den kann dir keiner ein- oder ausreden, egal, ob er dir einen gutgemeinten Rat gibt, oder dir ganz unverblümt den Kopf wäscht. Die Situation, im Ref total überfordert zu sein von dem ganzen Druck, der auf einem lastet, die kennen viele hier nur zu gut. Stell dir selbst die Frage, ob du glücklich alt werden kannst, so wie es jetzt ist. Wenn nicht, dann such dir einen Weg zu deinem Ziel. Telfonier einfach mal die zuständigen Stellen ab, oder bewirb dich auf gut Glück tatsächlich auf die freie Stelle. Egal, wie du weiter machst, es muss für dich das Richtige sein, du bist schließlich noch jung und hast noch ein langes Arbeitsleben vor dir. |
| In RLP | | von: silberfleck
erstellt: 05.06.2016 18:22:22 |
werden sowohl Vertretungskräfte angestellt, die nur das 1. Staatsexamen haben, die fertig ausgebildet sind als auch Kräfte, die kein Lehramt studiert haben. Letzteres ist aber die Ausnahme. Die Problematik der Bezahlung wirde ja schon angesprochen. Ich an deiner Stelle würde mich erkundigen, ob ich nicht das Referendariat wieder aufnehmen / neu beginnen könnte, nach Möglichkeit nicht nur an einer anderen Schule , sondern auch an/in einem anderen Studienseminar. Ob es in Niedersachsen noch Seiteneinsteiger/Quereinsteiger gibt kann ich nicht sagen und ich die Voraussetzung war ja eben nicht, dass man Lehramt studiert hat. |
| Quereinsteigerin | | von: anna48
erstellt: 05.06.2016 20:48:09 |
Hallo, ich arbeite nun schon 1 Schuljahr an einer Förderschule für GE in Niedersachsen. Ich bin Diplom-Geologin!! Es ist offiziell erlaubt mich 2 Jahre an einer Förder-oder Grundschule als Vertretungslehrerin zu beschäftigen. Nach den 2 Jahren darf ich dann eine Planstelle besetzen an einer Haupt-,Ober-, Real-oder Gesamtschule und Physik unterrichten. Das werde ich wahrscheinlich auch tun. Momentan, ganz ehrlich: EG 10, Stufe 1. Gruß Anna |
| Mach weiter und lass bewerbe dich einfach! | | von: mayelma
erstellt: 05.06.2016 21:15:57 |
Hallo, ich stand vor einem Jahr genau vor der selben Entscheidung. Mein Hintergrund ist ähnlich wie bei dir: bin durchs 2. Staatsexamen gerasselt. Ich bin sehr sehr froh, dass ich letztes Jahr allen Mut zusammen genommen habe und mich bei einer freien Schule beworben habe.Nach fast einem Schuljahr, bereue ich es nicht. Der Unterschied zur Regelschule könnte größer nicht sein: keine Noten keine Klassenarbeiten keine Klassen Ergo kein Notendruck, keine Nächte daheim wegen Korrekturen, jeder Tag ist anders, viel weniger Vorbereitung auf die Stunden und somit mehr Energie für die Bedürfnisse und Interessen der Schüler. Ich möchte dir sehr empfehlen, diese Erfahrung zu machen und wünsche dir viel Erfolg bei deiner Bewerbung! Lass dir bloß nichts einreden und folge dir selbst! |
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