|
Forum: "Englisch in der Grundschule"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| In Nds... | | von: palim
erstellt: 12.04.2004 14:47:40 |
In Niedersachsen ist Englisch für die 3. und 4. Klassen eingeführt (Verlässliche Grundschule).
Die Klassen haben in der Woche 2 Stunden Englisch, in denen es wirklich sehr spielerisch zugeht. Es gibt Empfehlungen zum Englischunterricht aber keine sog. Rahmenrichtlinien und es gibt keine Noten für das Fach.
Einige Lehrer der 5. Klassen würden gerne feste Vorgaben absprechen, was zu unterrichten ist, diese gibt es aber nach wie vor nicht (zumindest in unserer Gemeinde nicht).
Es gibt verschiedene Unterrichtsbücher bzw. Arbeitshefte, die einige auch kaufen lassen und sich dann dadurch arbeiten. Es ist aber auch möglich, den Unterricht ohne diese zu gestalten.
In meiner Klasse wird (bei wechselnden Lehrer/inne/n) viel gesprochen und gesungen, ein bisschen Vokabel-Spiele, ein bisschen Pattern-Training, Maldiktate, Geschichten hören etc.
Einige Lehrer lassen auch Wörter und Sätze schreiben, andere verzichten (vor allem in der 3. Klasse) weitgehend darauf.
Palim
ach: in NRW gibt es ein Programm zum Früh-Englisch ab der 1. Klasse, dass einige Schule nun umsetzen wollen - in anderen Bundesländern wird Englisch ja auch jetzt schon in der 1. Klasse unterrichtet (BW?!)
Außerdem gibt es in manchen Städten auch Programme für Englischunterricht mit Kindergarten-Kindern (weiß ich aus NRW und Hessen). |
| Englisch in GS: Je früher, desto besser! | | von: ankera
erstellt: 02.06.2004 10:26:47 |
Also, ich habe gerade mein ASP in einer Grundschule in Niedersachsen abgeleistet und habe dort auch Englisch in 2 3. Klassen unterricthen dürfen: Das eine war eine REgelklasse, das andere eine Sprachheilklasse: An deiser Schule gab es leider kein einheitliches konzept, aber ich habe gemerkt, dass es den Kindern wahnsinnig viel Spaß macht und eine Menge bringt, auch, wenn nicht immer alles nach bestimmten Lehrbüchern unterrichtet wird.
Allerdings habe ich auch mehrere Nachhilfeschüler in höheren Klassen und die bestätigen mir alle unabhängig voneinander, dass es ihrer Meinung nach besser gewesen wäre, wenn alle Grundschulen einen einheitlichen Standard oder bestimmte Richtlinien gehabt hätten, weil einige sonst schon sehr viel gelehrt bekommen haben und sich in der weiterführenden Schule zunächst langweilen und andere so wenig gelernt haben, dass sie ab Klasse 5 o. 6 fast bei Null anfangen müssen.
Meiner Meinung nach ist es ausgesprochen sinnvoll, so früh wie möglich mit dem Englischunterricht anzufangen: Zunächst spielerisch, dann aber auch durchaus "ernst" und lehrplanorientiert. In Niedersachsen fehlen diese einheitlichen Richtlinien leider immer noch, aber ich hoffe, dass sich das bald ändert!
LG, Anke! |
| Ich hätte es lieber, | | von: kfmaas
erstellt: 12.10.2004 19:36:01 |
wenn die Schüler kein Englisch in der Grundschule hätten und statt dessen etwas lernen würden, das sie dann auch gebrauchen können um Englisch zu lernen:
1. Englisch ist keine Spielstunde, sondern eine Stunde die höchste Konzentration erfordert.
2. Will ich Englisch lernen, muss ich über einen Grundstock an Sprachwissen verfügen z.B. dass man die Wörter nicht wahllos aneinander reihen kann, dass sie eine Bedeutung haben, die sich von der Bedeutung eines anderen Wortes unterscheidet etc.
3. Das Allgemeinwissen muss so ausgeprägt sein, dass man nicht mehr bei Adam und Eva anfangen muss z.B. müsste den Schülern ein Stammbaum bekannt sein sowie die Verwandtschaftsbedeutung von Tante, Enkel, Cousin (im Deutschen wohlgemerkt!)etc.
4. Die Schüler müssten den Unterschied zwischen großen und kleinen Buchstaben kennen und alle Buchstaben des Alphabets schreiben können.
5. Die Schüler müssten gelernt haben, dass bei 30 Mitschülern nicht jeder zu jeder Zeit reden kann.
6. Die Schüler müssten gelernt haben auf ihren eigenen Namen zu reagieren.
7. Sie müssten gelernt haben, dass sie pünktlich zum Unterricht kommen und dass sie nicht gehen können, wann sie wollen.
Was hat das mit Englisch zu tun?
Die Bedingungen werden durch einen frühzeitigen Englischunterricht, wie er bisher weitgehend durchgeführt wurde, so sehr verschlechtert, dass es besser wäre, wenn er nicht stattgefunden hätte.
Außerdem sind die Kenntnisse, die die Schüler mitbringen genau so groß wie die der Schüler, die keinen Englischunterricht hatten.
kfmaas |
| in gewisser Weise | | von: jaegerin
erstellt: 12.10.2004 22:07:28 |
kann ich dem nur zustimmen.
Ich bekomme jetzt zum zweiten Mal in Folge mit, wie in der 5. Klasse HS By diejenigen total abstürzen, die in der GS bereits Englisch hatten, und zwar ganz egal ob mit oder ohne Schreiben.
Sie fühlen sich beim motivierenden Wortschatz schnell gelangweilt, weil sie ja schon alles irgendwie können und verpassen dann aber den Aufstieg, wenn in der Stunde der Grammatikteil kommt. Außerdem braucht man Vokabeln nicht zu lernen, weil die im Unterricht ja eh wochenlang wiederholt werden (Aussage der Ss). Für das Sprachgefühl hat der Unterricht bei meinen Schützlingen bisher auch nicht beigetragen - zumindest habe ich es noch nicht bemerkt - da in der GS nur ganz einfache Sätze drankamen, eigentlich nur Wortschatz und ein paar Lieder. Durch ein Lied oder Spiel vergißt dann der hyperaktive / ADS-gestörte Teil auch noch ganz, dass Englisch eigentlich ein normales Fach ist, an dem man auch Leistung erbringen muss. Und spätestens nach den ersten 5 stehen dann die Eltern auf der Matte, weil die Schüler doch schon so gut sind und die Note dann gar nicht möglich ist (mir so passiert). Aber da müssen die Kinder dann schon gewaltig rotieren, um den Anschluß an die Klasse nicht ganz zu verlieren.
Irgendwie frustriert mich das dann, weil man denen dann den Spass an der Sprache irgendwie wegnimmt, und das, obwohl sie eigentlich mal so begeistert waren, dass sie dafür Zusatzunterricht in Kauf nahmen .... |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|