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Forum: "native speaker in class"

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native speaker in classneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bellape Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2011 16:42:10

ich unterrichte in den klassen 6-8 englisch und habe seit heuer einen jungen in der klasse dessen muttersprache englisch.
er spricht natürlich perfekt englisch und ist den anderenn schülern mehr als um einiges voraus. schriftlich hingegen scheint er noch probleme aufzuweisen.
hat jemand schon einmsal so einen fall gehabt? wie kann ich das handhaben? als fremdsprachenlehrerin fällt es mir sehr schwer diesen jungen bestmöglich zu fördern. hat jemand vielleicht material?


NSneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: beccikm Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2011 17:09:39 geändert: 23.09.2011 17:12:00

Hallo, bellape,

ich kenne so einen Fall - und zwar mich selbst. Ich vermute mal, der Schüler ist auch zweisprachig aufgewachsen und nie in eine englische Schule gegangen?

Dennoch musst du nicht zwingend davon ausgehen, dass er einen ausreichenden Wortschatz besitzt (also immer schön Vokabeln pauken) und das Schriftliche - wie du schon sagtest - muss auch geübt werden.

Vor allem Grammatik und Ausdruck. Wenn er sich tatsächlich langeweilen sollte und du ihn zusätzlich fördern willst, gib ihm viel zu lesen (also reading comprehension-Aufgaben), damit er ein Gefühl für die Sprache entwickelt.

Wenn du Texte mit höherem Niveau (z.B. 2 Klassen höher) nimmst, übt er damit auch schon neue Vokabeln ein.

Noch ein Tipp: Mach nicht den Fehler, darauf rumzureiten, dass er Englisch "perfekt" kann. Du setzt ihn damit vermutlich nur unter Druck und 'isolierst' ihn da ein wenig vom Rest. Mich hat es jedenfalls immer genervt, wenn es hieß: Ach ja, die soundso kann das ja schon...

Vg


Fehle machen erlaubtneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kilona Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2011 19:21:15

unser Sohn ist zweisprachig (D,F) aufgewachsen. Unser Sohn ist allerdings bis zur dritten in F zur Schule gegangen und hat dann per Fernstudium in Deutschland noch die vierte und fünfte Klasse in Frankreich besucht.
Es hat ihn sehr genervt, dass er immer alles wissen musste. Er wusste es zwar, aber vom Prinzip nicht ganz richtig.
In der Länderkunde, in den Vokabeln und in der Grammatik waren die unterrichtenden Lehrer nicht immer auf der Höhe. Zum Teil fatale Fehler und Falschinformationen für die Schüler. Er wollte aus Respekt vor den Lehrern nie etwas sagen. Im Gegenzug hat er immer gehört, dass er doch eigentlich null Fehler haben sollte. Deshalb hat er so bald es ging Französisch abgewählt und Spanisch genommen.

Schade, dass die Lehrer nicht auf die Schüler und vorallem auch auf die Eltern zugegangen sind. Meine Frau wurde nie eingeladen als Französin am Unterricht teilzunehmen. So viel zum Thema Elternarbeit. Aber vielleicht wäre es einfach hilfreich, zu seinen Fehlern (sofern man welche macht) zu stehen.
Ich mache auch täglich Fehler und hab kein Problem damit, dass die Schüler mich korrigieren. Ist doch gut, wenn ein Schüler sich dann auch traut und den Fehler verbessert. Da liegt aber auch viel an der Atmosphäre in der Klasse, wie man insgesamt mit der Klasse umgeht. Es ist klar, wenn man alles auf Punkt und Komma genau haben will und dann Fehler macht, könnte es peinlich sein.
Soll keine Wertung beinhalten, sondern nur Gedankenanstoß sein.


Sind alle Deutschen in Deutsch perfekt?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bger Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2011 19:30:17

Man kann nicht davon ausgehen, dass der Native Speaker
unbedingt "gut" in Englisch ist. Natürlich kann der fließend
sprechen. Aber sind deine deutschen Schüler alle gut in
Deutsch??? Die sprechen doch fließend Deutsch, oder?

Ich hatte vor vielen Jahren mal einen entsprechenden Fall. Das
Mädchen stand "4" oder sogar "5" in Englisch, weil sie u.A.
rechtschreibschwach war. Sie war wohl zweisprachig
aufgewachsen, allerdings hier in Deutschland, nur der Vater
war Engländer - und das, was man heute so als "bildungsferne
Schichten" bezeichnet... Kulturelles Wissen, Vater einladen?
- Fehlanzeige. Ich meine mich zu entsinnen, dass ich sie gern
zum Vorlesen dran nahm und in Rollenspielen, Dialogsituationen
usw.


Meinneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: klexel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 23.09.2011 20:06:27

letzter native speaker kam aus South Africa. Sein Englisch war perfekt, aber seine Grammatik und RS eine Katastrophe.
Er war mir immer eine Stütze bei rollenspielen, Dialogen etc. Aber er hatte immer ur eine mittelprächtige Note wg. der Schwächen. Irgendwie gleicht sich das immer aus. Und man kann solch einen Schüler ab und zu (aber nicht zu oft, das nervt sie) als Hilfslehrer einsetzen.

Kürzlich hatte ich eine deutsche Schülerin, die 3 Jahre in Manchester gelebt hatte. Ihr Dialekt war für den Rest der Schüler schwer zu verstehen. Aber sie war sowohl mündlich als auch schriftlich spitze. Nur hat sie sich mündlich nach einer Weile zurückgezogen, weil sie Angst hatte, immer alles schon vorweg zu nehmen und als Streberin zu gelten. Ich habe sie mehrfach ermutigt, aber letztendlich hat sie sich damit ihre 1 verpatzt und eine 2 bekommen.


thxneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bellape Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 24.09.2011 16:36:28

vielen dank für eure kostbaren ratschläge!
haben eure schüler eigene testarbeiten erhalten oder habt ihr ihnen andere vorbereitet?
haben sie normal im unterricht mitgearbeitet oder habt ihr ihnen eigene übungen gegeben?
ich möchte den jungen nämlich so gut es geht fördern.
kurz zum jungen: er ist etwas älter als seine mitschüler und eher verhaltensauffällig.er genießt es im mittelpunkt zu sein und seinen mitschülern sprachlich so voraus zu sein. auch in einem gespräch mit den eltern konnte man verstehen, dass diese die gleiche einstellung wie er haben.
in RS ist er sehr schwach, er kennt auch kaum grammatikalische begriffe, mir scheint auch dass er die bedeutung schwierigerer englischer wörter nicht genau kennt.
wo fange ich am besten an? hat jemand viell mal ein programm erarbeitet?
kennt jemand vielleicht bücher für englische schulkinder, die in units eingeteilt sind, sodass er ab und zu allein arbeiten könnte?
vielen dank für eure hilfe!!


Nicht erprobt, neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bger Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 24.09.2011 17:36:23 geändert: 24.09.2011 17:37:38

aber nur so als Idee: Vielleicht mal bei Material für
bilinguale Schulen stöbern? Das setzt ja auch schon mehr
Sprachkenntnisse voraus. Vielleicht gibt's eine bili-Ausgabe
zu eurem Lehrwerk? Dann könnte man ihm daraus Aufgaben geben.
Und mache ihm klar, dass er zwar fließend spricht, das
Schreiben aber auch wichtig ist.

In welcher Klasse ist der Junge denn genau? Du sprichst nur
davon, dass du in Kl. 6 - 8 unterrichtest (welche Schulart?).


Testenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: beccikm Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 24.09.2011 17:53:15 geändert: 25.09.2011 18:38:48

Eigene Tests oder Arbeiten würde ich persönlich nicht erstellen, höchstens Zusatzaufgaben einbauen. Nachher versagt er in einem der Tests und die Eltern beschweren sich, dass der Rest der Klasse andere (leichtere) Aufgaben hatte.

Ich selbst hab damals im Unterricht 'normal' mitgearbeitet und meine Lehrer haben mir nie Extraaufgaben gegeben. Ich war bei Aufgaben schneller fertig als der Rest, hätte aber auch keine Zusatzaufgaben gewollt.

Wenn ich aber lese, dass seine RS schwach ist und er kaum grammatikalische Begriffe kennt, dann setz unbedingt dort an. Lass ihn Vokabeln und RS aufarbeiten, denn sonst sind ihm die Mitschüler irgendwann voraus.

Ich würd einen Katalog mit grammatikalischen Begriffen erstellen, mit Beispielen, und ihn das nach und nach erarbeiten lassen. Bleib unbedingt hartnäckig, wenn er oder seine Eltern Einwände erheben sollten.

Ich überleg noch mal, wie du diesen 'Katalog' am Besten aufbauen könntest. Vllt. als Checkliste, damit du den Überblick hast, wo er leistungstechnisch steht.

Vg und Viel Glück


alsoneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bellape Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 28.09.2011 16:55:04

ich habe die letzten beiden unterrichtsstunden den jungen "normal" am unterricht teilnehmen lassen, aber er behauptet unentwegt, dass alles zu "easy stuff" für ihn sei, obwohl er wie bereits erwähnt schriftlich nicht gut ist!
ich musste ihn auch öfters auffordern etwas mitzuschreiben. ich habe ihm zur normalen hausaufgabe dann auch eine übung eines höheren levels aufgegeben.
die kartei klingt gut, habe nur noch keine idee wie ich diese am besten aufbauen könnte..
ps: es handelt sich um die 6. klasse


Hmneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: beccikm Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 28.09.2011 21:26:27

was sagt er denn selbst dazu, dass er schriftlich so schlecht ist? Sieht er es ein? Wenn er dir mit "Ich kann Englisch schon" kommt, lass dir das nicht gefallen. Er muss Grammatik und RS beherrschen, ob er nun will oder nicht.

Auf Dauer wird er sein Level sicherlich nicht halten. Zu viele Grammatik- und RS-Fehler führen zu Puntkabzug und mindern die Note. So wird er in Arbeiten trotz Sprachgefühl (denn das ist alles, was native speaker haben) nicht gut abschneiden.


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