Hallo,

ich bin jetzt gerade erst in der 4. Woche Schwanger und arbeite an einer Grundschule.

Nächstes Schuljahr bekomme ich eine 1, Klasse auf die ich micht super freue. Leider darf ich diese nach Coronaverordnung nicht unterrichten. Da es ein Präsensverbot für  1. und 2. Klassen in Baden-Württemberg gibt.

Ich möchte aber unbedingt arebiten. Geht es jemanden geanuso und hat jemand einen Tipp wo ich dagegen beschwerde einlegen kann?

Ich bin 3Fach geimpft und habe auch kein Problem mich ein vierets mal zu impfen. Ich sehe das Risiko sehr gering schwer daran zu erkranken.

Ich muss das möglichst jetzt in den Ferien irgendwie regeln, sonstr steht nämlich meine erste Klasse ohne Lehrer da.

Über eure Hilfe würde ich mich freuen.

nach einer Beschwerdestelle kann ich nicht helfen, möchte dir aber Folgendes zu bedenken geben: Mach dich mal frei von dem, was DU gern hättest. Selbst wenn du bei bester Gesundheit bis zum Mutterschutz arbeiten könntest, würdest du doch die Klasse nach einigen Monaten abgeben müssen. Dann kanns doch gleich ein anderer machen. Außerdem werden sich die Gelehrten schon was gedacht haben bei dem B. verbot. Was, wenn du nun doch in irgendeiner Form erkrankst und damit dein Baby gefährdest? Dein Arbeitswille in allen Ehren, aber ich würde hier die Prioritäten anders stecken. Ich bin in einem Alter, wo ich staune, unter welchen Bedingungen wir früher unsere Kinder bekamen. Das Höchste der Gefühle war, dass man keinen Sport und am Schluss auch keine Aufsicht mehr machen musste. Wenn die Personalnot auch noch so groß ist, ich finde es gut, dass heute der Schutz des ungeborenen Kindes so hoch gehängt wird. 

1. wäre der schnelle Lehrerwechsel für die Entwicklung der Kinder nicht gut. Die Kinder müssten sich sehr schnell wieder umgewöhnen 

und

2. Man kann im Leben nicht alles haben. 

Aus meiner Sicht steht auch die Entwicklung des Ungeborenen im Vordergrund. Ich glaube, du könntest es dir nie verzeihen, wenn durch eine Coronaerkrankung dein Kind in Mitleidenschaft genommen wird. Insofern freue dich auf dein Kind und tue alles, damit du ein gesundes Baby zur Welt bringst. Wir hatten beispielsweise eine Kollegin die während ihres Beschäftigungsverbot für uns die Schulcloud eingerichtet hat. Wir waren ihr unheimlich dankbar. So gibt es sicher Dinge, wie du dich ins Schulleben einbringen kannst.

Auch bei uns ist man sofort nach Bekanntgabe der Schwangerschaft raus. Die SL kann einen zu Hause mit Aufgaben bedenken, weil sich das Beschäftigungsverbot auf das Schulgebäude bezieht.

Das war auch schon vor Corona so.

Seit Corona haben schwangere Kolleginnen bei uns quasi Hausverbot - sie dürfen kommen, wenn niemand sonst da ist.

Die SL muss eine Gefährdungsbeurteilung vornehmen. Passiert dir oder deinem Kind nachweislich in der Schule etwas, könntest du klagen. Unsere SL sagt immer, sie sei persönlich haftbar.

Ich bin nicht ganz sicher, ob es so ist, aber auch als SL möchte man nicht damit leben müssen, dass man aus Personalnot oder Gefälligkeit jemanden gefährdet hat.

Janne hat es gut geschrieben: gut, dass der Arbeitsschutz zumindest in diesem Fall vernünftig gesetzt ist und greift.

"Seit Corona haben schwangere Kolleginnen bei uns quasi Hausverbot"

Das ist ein unglaubliches Privileg, das viele andere Frauen in anderen Berufen nicht haben. Ist dir das eigentlich bewusst? Der Schutz deines Kindes und auch dein eigener Schutz sollte dir über alles gehen. 
In allen Bundesländern geht die Entwicklung zu: Keine regelmäßigen Testungen mehr, keine Maskenpflicht, keine Schulschließungen. Du wärst den Infektionen also voll ausgeliefert.
Egal wie oft man geimpft ist, erkranken kann man trotzdem, und selbst eine 4. Impfung schützt nicht vor LongCovid. Wie wolltest du dich dann um dein Neugeborenes kümmern? 

Und ein jetzt schon absehbarer Lehrerwechsel für die Ersties mitten im Schuljahr ist unklug und unfair gegenüber den Kindern, dem Kollegium und dem Stundenplanmachern.