Da ist keine Gerechtigkeit.
Und die Realtität sieht so aus, dass man natürlich jetzt Geld damit machen kann, DaZ-Fortbildungen anzubieten.
An mehreren Stellen habe ich schon geschrieben, dass es sinnvoll wäre, wenn sich eine/ einzelne Unis darauf spezialisieren, das ganze als Online-Seminar anbieten, in Form von Modulen.
Lehrkräfte, die bereits Fachdidaktik Fremdsprache studiert haben, benötigen das doch nicht doppelt (1 Modul erledigt).
Lehrkräfte, die zig Mal eine 1. Klasse hatten, kennen "Alphabetisierung" und können so ein Modul weglassen oder schnell abhaken, indem sie noch die speziellen Informationen lesen/lernen, was an der Alphabetisierung innerhalb einer Fremdsprache zu beachten ist.
Lehrkräfte, die seit Jahren im Thema sind, könnten Interkulturelle Kompetenz, Hintergründe etc. schnell durcharbeiten, wer das genauer braucht oder machen möchte, tut es dann eben.
Ich habe im letzten Jahr einen MOOC zu einem anderen Thema mitgemacht und war begeistert: Lernzeit 24/7 möglich, wöchentliche Bearbeitungszeit 2-5 Std., wenn es in Modulen ist, könnte es aber auch individuell sein. Wenn es ein Kurs sein soll, dann kann man ggf. monatlich starten und über Foren oder Chat Lerngruppen anbieten.
Im Winter habe ich eine Tagesfortbildung in der Region besucht und gemerkt, wie unterschiedlich die Voraussetzungen und Vorkenntnisse sind. Inhaltlich hat das Angebot den meisten Lehrkräften überhaut gar nichts gebracht. Von den gleichen Dozentinnen gibt es nun eine Jahres-Veranstaltung. Ich habe reiflich überlegt, aber nichts bringt mich dazu, 1x im Monat einen kompletten Tag von 7-18 Uhr (Seminart + Fahrzeit) darauf zu verwenden, Inhalte zu hören, die mir bekannt sind oder die Allgemeinplätze darstellen, um einen "Schein" abzugreifen, bei zusätzlichen Fahrtkosten und der Regel, dass mein Unterricht komplett ausgearbeitet für diese Tage von mir bereit gestellt wird.
Beispiel von der Tagesfortbildung: Die anwesenden Lehrkräfte hatten allesamt SuS, die nicht alphabetisiert waren - zum größeren Teil in keiner Sprache alphabetisiert, die Dozentinnen wiederholten mehrfach: "Machen Sie etwas mit Plakaten, das ist schön, das habe ich mal in einer Schule gesehen. Schreiben Sie die Regeln auf oder ... ", hatten gegen die Absprache kein Material dabei und von der Schulform, für die sie die FoBi ausgerichtet haben, keinen Schimmer.
Es ist nicht so, dass ich mich nicht fortbilden wollte, aber die angebotenen Kurse sind in der Ankündigung schon so schlecht, dass ich nicht gehen mag. Da schaue ich lieber bei 4teachers, im Internet etc.
DANN findet Bertelsmann zwar heraus, dass in meinem Landkreis nur sehr, sehr wenige Menschen Kurse besuchen ... oder dass womöglich in meinem Bundesland nur sehr, sehr wenige Lehrkräfte Fortbildungen buchen, aber das bedeutet noch lange nicht, dass die Lehrkräfte uninformiert, ungebildet oder unmotiviert wären.
Palim