|
Forum: "Aggression und Provokation von Schülern"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| . | | von: palim
erstellt: 08.03.2006 16:25:21 |
Ich denke, dass man von Anfang an, durchgängig, täglich, immer wieder am Sozialen Lernen arbeiten muss, verschiedene Ebenen ansprechen sollte, Projekte fördert, den Umgangston und das Verhalten untereinander ins Gespräch bringt, Regeln vereinbart etc.
Einige Schulen nehmen an Programmen zum Sozialen Lernen teil (Faustlos, Sign etc.), in denen wöchentlich an emotionalen und sozialen Themen gearbeitet wird, wodurch sich insgesamt an der Schule das Verhalten verbessern soll.
Andere Schulen bilden Streitschlichter aus, haben Räume zum Konfliktlösen etc.
Besonders gut ist es sicherlich, wenn eine Schule das Thema offen anspricht und im Kollegium einen Konsens findet.
In den Klassen selbst gehen Lehrer sicher unterschiedlich mit dem Verhalten der Kinder oder Jugendlichen um. Dennoch finde ich es wichtig, gerade nicht wegzusehen, sondern deutlich zu sagen, dass das Verhalten falsch ist. Anderes Verhalten einzuüben, auszuprobieren, zu trainieren fällt in der GS sicher leichter als in weiterführenden Schulen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Schüler - selbst wenn es eine auffällige Klasse ist - sehr genau wissen, bei welchem Lehrer sie sich an Regeln zu halten haben und diese gemeinsam abgesprochenen Regeln sehr wohl einhalten können, wenn man darauf achtet. Ist jedoch dem Lehrer alles egal, ist es den Schülern ebenso gleichgültig.
Also bleib am Ball!
Palim |
| Hallo Nine | | von: divinghase
erstellt: 08.03.2006 17:35:28 |
Ich musste an meiner Praktikumsklasse ähnliche Erfahrungen machen wie du. Die Schule liegt in einem sozialen Brennpunkt und hat einen sehr hohen Ausländeranteil. An meinem 1. Tag in der Schule wurde ich von einer Schülerin mit dem Worten "ey Alte, was willst du denn hier" begrüßt. Zwei Stunden später gab es eine deftige Prügelei. Obwohl ich dabei war, hat es die Kinder nicht gestört, ich musste sie regelrecht auseinander ziehen.
Auf meine Fragen an das Kollegium, wie man sich in einer solchen Situation zu verhalten hat sagten diese, dass man da im Moment nicht viel machen könnte. Gerade für neue Kollegen, LAA's oder Praktikanten sei es sehr schwierig, da die Kinder diese erst mal nicht respektieren würden.
Die Lehrer verfahren in solchen Situationen so, dass sie den Kindern "Sozialberichte" in das Heft schreiben, welche die Eltern unterschreiben müssen. Es werden aber auch mit bestimmten Kindern Lernverträge geschlossen oder auch mal die Eltern bestellt.
Ich denke in solchen Situationen ist es enorm wichtig, auf die Einhaltung der bestehenden Regeln zu achten und diese auch konsequent zu vermitteln. So wissen die Schüler woran sie bei dir sind und respektieren dich auch im Laufe der Zeit. Ich wurde im Übrigen seid meiner netten "Begrüßung" bislang noch nicht wieder so angesprochen
Ich drücke dir jedenfalls die Daumenund lass dich nicht unterbuttern,
divinghase
|
| hi nine, | | von: uta94
erstellt: 08.03.2006 23:20:52 |
mit solchen Situationen umzugehen, lernst du mit Sicherheit in keinem Seminar, weil
- entweder erzählen dir Leute was, die schon ne Ewigkeit vor keiner Klasse mehr gestanden haben und
- jede Situation etwas Spezifisches hat, wofür oder wogegen es niemals ein Patentrezept gibt.
Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass es für den Leher, der etwas erreichen will (was weiß Gott nicht für alle sogenannten Leher zutrifft), wichtig ist, gruppendynamische Prozesse zu beachten und den Schülern Achtung entgegen zu bringen. Probleme lösen kann man nur miteinander. Was ist das für eine Klasse, in der du unterrichtest - welche Altersgruppe? |
| Regeln | | von: indidi
erstellt: 08.03.2006 23:41:52 geändert: 08.03.2006 23:45:43 |
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Schüler - selbst wenn es eine auffällige Klasse ist - sehr genau wissen, bei welchem Lehrer sie sich an Regeln zu halten haben und diese gemeinsam abgesprochenen Regeln sehr wohl einhalten können, wenn man darauf achtet. Ist jedoch dem Lehrer alles egal, ist es den Schülern ebenso gleichgültig.
Also bleib am Ball!
@palim,
das kann ich nur dick unterstreichen
Erst mal wenig Regeln ausmachen,
aber dann auch sehr konsequent auf die Einhaltung bestehen.
(z.B. wenn ich eine ruhige Arbeitsphase will, darf ich als Lehrer auch nicht ständig laut "reinquatschen")
Und,
auch wenn du vielleicht von den Kollegen zu hören kriegst "Das geht doch eh nicht", "die hören doch eh auf keinen" usw.
scheu dich nicht in deinem Unterricht deine eigenen Regeln (zusammen mit den Schülern) aufzustellen.
Konsequenz heißt das Zauberwort.
Die Schüler merken sehr wohl,
ob du als Lehrer hinter etwas stehst,
und ob es dir wichtig ist,
oder ob du etwas nur machst,
weil "es halt so üblich ist" |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|