die Lehrerinnen an 'meiner' Grundschule, an der ich ehrenamtlich tätig bin, dafür, wie toll sie mit den Kindern umgehen, in Hinblick auf den motivierenden Umgang mit ihnen wie auch ganz allgemein.
Ich bin ziemlich sicher, dass sie das einfach können ohne jeden theoretischen Überbau.
Ich halte theoretisches 'Wissen' sogar für gefährlich, weil ideologienfördernd. Tatsächlich handelt es sich nämlich nicht um Wisssen, sondern um mehr oder weniger plausible Spekulationen. Die Umfrage prüft die Kenntnis praktizierender Lehrer über Motivationstheorien. Diese Umfrage mit 'Motivationale Kompetenz' zu betiteln, ist wirklich anmaßend. Lehrer sind motivational kompetent, wenn sie ihre Schüler motivieren können! Theoretisches 'Wissen' ist dabei nicht nur vollständig entbehrlich, sondern - wie gesagt - sogar ideologienfördernd gefährlich.
Und was sind nicht schon für ideologische Säue durch die Schullandschaft getrieben worden! Ich denke da nur an die Mengenlehre der 70er Jahre (um ein unverfängliches antikes Beispiel zu nennen).
Und in meiner Förderpraxis in der Grundschule erlebe ich häufig, dass gängige didaktische Methoden für die leistungsschwächere Hälfte einer Klasse oft wenig geeignet sind. Wenn ich mir etwas von Lehrkräften wünschen würde, dann, dass schlechte Erfahrungen mit einer gängigen Methode dazu führen, diese nicht einfach hinzunehmen, sondern durch eine bessere zu ersetzen. Ich wünsche mir einen an den praktischen Erfahrungen orientierten kritisch-konstruktiven Umgang mit jeglichen Rahmenbedingungen. Vieles ist verbesserbar, wenn man es nicht einfach hinnimmt.
Also: Es lebe die Praxis, die praktischen Erfahrungen! Gegenüber modischen (oder auch etablierten) Theorien ist Skepsis angebracht, und die praktischen Erfahrungen sollten die Priorität haben.
Jeder LuL kann stolz darauf sein, wenn er seine Zeit nicht mit Theorien verplempert, sondern stattdessen etwas Gutes für die Schüler tut.
Kleine Anekdote:
Ich habe natürlich auch keinerlei Theoriewissen zur Motivation.
Aber ich gebe seit Montag in den NRW-Sommerferien für 2 Wochen zweimal täglich (je eine Zeitstunde) einem Mädchen Nachhilfe im Rechtschreiben. Hausaufgaben (wenig) bekommt sie auch noch. Jeder sagt 'Das arme Mädchen!'. Aber sie sagt fast jedes Mal beim Üben: 'Das macht ja Spaß!'.