ebenfalls der Meinung, dass es ganz darauf ankommt, wie das Tattoo oder Piercing konkret gestaltet ist. Sobald es so extrem oder anstößig ist, dass es ständig die Aufmerksamkeit vom Unterricht wegzieht, hört für mich der Spaß auf.
Aus meiner eigenen Schulzeit weiß ich noch, wie sehr das Äußere der Lehrer von Schülern ständig begutachtet wird. Daran hat sich bis heute nichts geändert, wenn ich den Aussagen meiner Schüler glauben mag. Wir hatten damals auch unsere Bio-Lehrerin "Zwei Pullover reichen fürs ganze Schuljahr", unseren Lateinlehrer "Ist der im Anzug geboren worden?", unsere Griechisch-Dozentin "Was für einen seltsamen Fummel hat sie denn heute wieder an?" oder unseren Religionslehrer "Hemden kann man auch waschen, Herr Pastor".
An manche Dinge gewöhnt man sich schnell als Schüler (die Klärung der täglichen Wette, welcher Pullover heute dran ist, dauert nur einige Sekunden), andere Outfits sorgen für extreme Ablenkung (wie besagte Griechischlehrerin, die z.B. öfter mal mit hautengen Latexhosen bei uns Pubertierenden auflief...).
Mit Tattoos und Piercings ist es genauso, manche verschwinden schnell im Alltag und werden kaum noch wahrgenommen, andere sorgen für monatelangen Gesprächsstoff und entsprechende Ablenkung. Die "konservativen Eltern" sollten sich allerdings möglichst schnell daran gewöhnen, dass wir in einer freien Gesellschaft leben. Und dass es Verbote geben soll, über Piercings oder Tattoos mit Schülern zu sprechen, halte ich für komplett daneben.