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Forum: "Besuch vom RP im Unterricht - Folgen?"

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Besuch vom RP im Unterricht - Folgen?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: blendwerk Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 07.10.2014 20:24:06 geändert: 07.10.2014 20:40:38

Jemand bewirbt sich auf eine SL-Stelle.
Das RP sagt, meine Unterrichtsstunde soll dem Bewerber dazu dienen, meinen Unterricht zu beobachten und anschließend den Unterricht auszuwerten.

Im Unterricht sind der Bewerber und zwei Stellvertreter des RP anwesend. Ebenso anschließend im Auswertungsgespräch.

Ziel ist: Die beiden Vertreter des RP sollen beobachten, wie der Bewerber mit mir das Auswertungsgespräch zu meinem Unterricht führt.

Das bedeutet: Da hinten sitzen der Bewerber und zwei Leute des RP, evtl. auch noch die beiden SL, das weiß ich aber nicht.

Irgendwie ist das ja dennoch für mich eine Prüfungssituation, weil von allerhöchster Stelle Besuch kommt. Zumal ich ein "gebranntes Kind" bin.

Ich fühle mich in die Referendarszeit zurückversetzt.

Ich bin beim RP "nicht unbekannt". Ich "bin ein Fall".
Ich hoffe, es geht wirklich um eine Bewerbung und nicht um mich.

Welche Folgen kann die Aktion aufgrund meiner persönlichen Vorgeschichte für mich haben?

Die geschilderte Situation hatte ich noch nie.
Wie bereite ich mich vor?
Worauf muss ich achten?
etc.

Ich habe am Tag zuvor bis 16:30 Unterricht. Am Bewerbungstag habe ich bis 17:30 Unterricht.

Kann ich um Entlastung bitten?



das Vorgehenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: fruusch Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 07.10.2014 21:34:29 geändert: 07.10.2014 21:44:52

ist völlig normal, wenn sich jemand um eine SL-Stelle bewirbt. Schließlich muss ja auch überprüft werden, wie der die Pflichten eines SL - und dazu gehören ja auch Unterrichtsbesuche und Beurteilungsgespräche - wahrnehmen kann.

Auch wenn ich deinen speziellen "Fall" nicht wirklich gut kenne, glaube ich daher in diesem Fall wirklich nicht, dass dir da jemand ans Bein pinkeln will. Beurteilt wird in diesem Fall nämlich der SL-Kandidat und nicht du. Der Kandidat ist ja im Moment auch gar nicht dein SL und daher auch gar nicht befugt, dir eine dienstliche Beurteilung auszustellen. Die anderen wiederum dürfen es nicht, weil die Sache nicht als Beurteilung für dich angekündigt wurde, du also ganz anders an die Planung herangehst. Trotzdem solltest du das natürlich ernst nehmen und auch für dich so tun, als ob das eine echte Beurteilung wäre. Der Kandidat soll ja an einem "echten" Beurteilungsgespräch geprüft werden.

Was eine Entlastung angeht, kann ich dir wenig raten - das hängt viel davon ab, wie deine Schule und speziell die Vertretungsplanmacher bei euch so ticken.

Ich drücke dir jedenfalls alle Daumen für diese doch sehr spezielle Prüfungssituation!

Zu deinen konkreten Fragen:

Wie bereite ich mich vor?
Mein SL hat mich bei meiner letzten Beurteilung instruiert, einen ganz normalen Unterricht zu planen, keine "Showstunde", wie man sie aus dem Ref zur Genüge kennt. Die Planung sollte auch nicht ausführlich dokumentiert sein (also kein ellenlanger Entwurf), sondern inkl. Einordnung in die Reihenplanung max. eine DIN A4-Seite umfassen. Plane also eine stinknormale Stunde, die du an diesem Tag auch ohne Besuch so vorbereitet hättest, weil sie so am besten in deine Reihenplanung hineinpasst. Natürlich solltest du dann nicht ausgerechnet einen Test schreiben

Worauf muss ich achten?
Weise deine Schüler am Vortag darauf hin, dass "hoher Besuch" kommt, und dass sie sich bitte entsprechend verhalten sollten. Bitte den Kollegen der Vorstunde, die Schüler auf jeden Fall pünktlich raus zu lassen, damit dein Unterricht pünktlich beginnen kann. Prüfe technische Geräte (OHP...) vorher auf Funktionsfähigkeit. Versuche deine Besucher nach der offiziellen Begrüßung am Anfang der Stunde weitestgehend zu ignorieren, sondern konzentriere dich auf deine Schüler und deinen Unterricht. Zieh am besten souverän einfach dein Ding durch!


Ichneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: klexel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 07.10.2014 21:57:48

war selber vor 30 Jahren in dieser Situation und kann alles, was hier geschrieben wurde, nur bestätigen. Damals gab es in Niedersachsen in der Hierarchie noch die Ebene des Schulrats, der zu diesem Zweck in die Stunde kam.

Ich war das Opfer, also diejenige, die die Stunde gehalten hat, denn ein Kollege von mir musste im Rahmen seiner Bewerbung eine Stunde 'auseinandernehmen'

Da ich damals noch relativ neu an der Schule und kurz nach meiner Prüfung war, nahm ich eine meiner gut gelaufenen 'Vorführstunden' aus dem Ref mit leichten Abänderungen.
Der Bewerber und ich haben die Stunde vorher besprochen, und wir haben gemeinsam überlegt und besprochen, wie das anschließende Gespräch laufen könnte.

Ich weiß nicht, ob du mit dem Bewerber diese Möglichkeit auch hast, wie euer Verhältnis ist.

Ansonsten gilt: Mach dich nicht verrückt, dir kann nichts passieren. Und selbst, wenn du die Stunde versemmelst, gibt du damit dem Bewerber die Chance, sich gut zu verkaufen und die Mankos anzusprechen, ohne dass dir ein Stzrick draus gedreht wird.
Nur solltest du halt schon ein paar methodische und didaktische Gedanken zu deiner Stunde äußern können.

Also keine Sorge und viel Erfolg!
klexel


Ich bin schon ein bisschen überrascht,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: caldeirao Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 07.10.2014 22:01:13

dass man Dir das einfach aufs Auge drückt und dass das nicht im gegenseitigen Einvernehmen geschieht. Aber machen kannst Du dagegen wahrscheinlich nichts.

Ich würde die Stunde auch so vorbereiten, als wenn der SL zu seiner jährlichen Hospitation kommt. Also schon etwas von seinem Repertoire zeigen, aber eben keine Showstunde und auch keine 0-8-15 Stunde.

Eigentlich sollte ja der SL und in diesem Fall der Kandidat mit einem Beobachtungsschwerpunkt kommen. Ist darüber gesprochen worden?

Aber wie hbeilman schon schreibt, mach Du Dich nicht verrückt, denn nicht Du wirst beurteilt, sondern der Beobachter.

Was die Erleichterung betrifft, so ist das wahrscheinlich eine Ermessenssache. Ich weiß nicht wie bei Euch das Klima ist, aber vielleicht kannst Du ja mal fragen.


blendwerk, ich stimme dem bisher ... neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ohneschule Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 07.10.2014 22:06:43

Geschriebenen zu.

Allerdings hörte ich von einer ähnlichen Konstellation an einer Schule, in der eine Lehrkraft, die sich freiwillig zur Verfügung gestellt hatte, im Nachhinein ganz derbe wegen des angeblich schlechten Unterrichts kritisiert wurde.

Diese Lehrkraft "fiel aus allen Wolken", weil sie bei den SchülerInnen und Eltern sowie im Kollegium eine große Reputation genoss.


hmmmneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 07.10.2014 23:40:29

Ich habe mich vor etlichen Jahren auch schon zur Verfügung gestellt, es wurde aber auch allgemein im Kollegium gefragt, wer bereit wäre.
Auch ich war neu und mir machte es nicht so viel aus.

Allerdings war es eine Kollegin aus MEINEM Kollegium, die sich bewarb. Sie war auch vorab schon einmal im Unterricht - gemeinsam mit der Personalrätin - weil sie das Gespräch üben wollte. Also habe ich 2 Stunden gezeigt, einmal ohne und einmal mit Schulrat.

Die Stunde, die dann gezeigt wurde, als der Schulrat kam, war nicht "rund", schließlich ging es um eine Beratung ...
Auch das fand ich nicht schlimm. Ich musste mich damals nicht "dumm anstellen", die Beratung war freundlich und kompetent und ich hatte im Hinterkopf, dass es nicht um mich ging ... und die Stunde 1000 Alternativen hatte und mein Ref erledigt war.

Ungewöhnlich finde ich eher, dass der/die Bewerberin diese Prüfung nicht an der eigenen, sondern an der neuen Schule macht. Oder habe ich das falsch verstanden?

Palim


keine Prüfung, sondern eine Chanceneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: wabami Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.10.2014 11:43:05

Hey Blendwerk,

wie die Vorredner schon deutlich formuliert haben, geht es hier nicht um dich. Mach guten und gut vorbereiteten Unterricht und lass dich nicht stören, wenn die Stunde ben nicht perfekt läuft.

Wenn du keine Katastrophe ablieferst, dann fällt da auch nix Negatives für dich ab oder auf dich zurück.

Aber es lohnt sich sich anzustrengen. Wenn es gut läuft und die Bewertung des künftigen Schulleiters gut ausfällt, dann sorg doch dafür, dass deine beurteilenden Stellen davon Kenntnis bekommen, dass dein SL die Aussagen der Beurteilung bei seiner nächsten Beurteilung beachtet ...
Wenn nicht, dann nicht.


Abspracheneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: brittacci Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.10.2014 20:11:58

Aus Erzählungen (4x unabhängig voneinander) kenne ich es auch nur so, dass die Lehrkraft mit dem Bewerber, die Stunde im Vorfeld bespricht und eine Stelle einbaut, die vermutlich nicht ganz rund laufen wird, damit es anschließend auch was zu beraten gibt
Ich wünsche dir viel Erfolg!


hier in RLPneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: fruusch Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.10.2014 20:12:12

ist es üblich, dass solche Bewertungen von SL-Kandidaten weder an der eigenen noch an der neuen Schule abgehalten werden, sondern an einer ganz anderen, neutralen Schule. Bei uns gab es zb vor ein paar Monaten mal eine solche Bewertung einer Kandidatin, die zeigen sollte, wie sie eine Konferenz aller FachbereichsleiterInnen leitet. Unser SL ist aber immer noch im Amt

Es ist also gut möglich, dass blendwerk nie wieder etwas mit diesem Menschen zu tun haben wird, der ihn da "beurteilt". So ähnlich hatte ich ihn im Eingangspost auch verstanden, da ging es ihm eher um die Bewerter des Bewerters.


Ich habe bereits zweineuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: silberfleck Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.10.2014 21:30:54

sog.dienstliche Überprüfungen hinter mir wegen Bewerbungen auf ein Funktionsstelle in RLP Realschule.
Sowohl das Beratungsgespräch mit einem Kollegen mit vorheriger Hospitation der Unterrichtsstunde als auch die zu leitende Konferenz fand an meiner Schule statt. Der zu beratende Lehrer wurde von mir gefragt, ob er das machen würde, es wurde niemand von oben herab bestimmt.
In der Überprüfung ging es darum, wie ich das mache und nur am Rande darum, wie der Unterricht der Kollegin war.
Es ist Aufgabe der aktuellen SL einer schule, die Arbeit der Lehrkräfte zu beurteilen.


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