(Ich hatte das erst in einen anderen Forenbereich gepckt und gerade erst diesen hier gesehen, wo es viel eher hin gehört, aber ich weiß nicht, wie ich den anderen Beitrag löschen oder verschieben kann, also entschuldigt bitte die Dopplung)

Hallo alle miteinander und schon einmal vielen Dank an alle, die sich das hier durchlesen und mir helfen! :)

Ich bin Lehramtsstudentin in RLP und sitze gerade an meinem ersten Unterrichtsentwurf als Modulabschlussprüfung in Bildungswissenschaften.

Als Teil des Entwurfes sollen wir auch eine Lerntheoretische Analyse durchführen, wo wir erklären, nach welchen Lern- und Motivationstheorien in den jeweiligen Phasen gelernt wird (also Kosntruktivismus, Modelllernen etc.) Da bin ich jetzt ein bisschen verloren gerade und weiß nicht genau, wo sich das gelpante Unterrichtskonzept einordnen lassen kann. Vielleicht hat hier jemand Hilfestellungen für mich?

Geplant ist folgendes:

Es ist eine Einheit von 45min. für die Kommulitonen zum Oberthema Gemification. Spezifisch geht es dabei dann aber um verschiedene Arten durch Belohnung zu motivieren (also intrisches vs. extrinsisch und das noch mal untergliedert in materiell und sozial)

In drei Stationen sollen die Studierenden in Gruppen Puzzelspiele gegeneinander spielen. An Station 1 gibt es keine extra Belohnung für leistung (also  intrinsche Motivation), Station 2 vergibt Gutscheine für erspielte Punkte, Station 3 arbeitet mir Ranglisten und Urkunden.

Nach jeder Station füllen die Studierenden einen kurzen Fragebogen aus, der Leistungsbereitschaft, Freude, Erfolgsdruck etc abfragte. Diesen nehmen sie im Anschluss an die Stationen mit ins Plenum und er soll helfen die gemachten Erfahrungen zu reflektieren und so die Merkmale/Vor- und Nachteile der verschiednen Varianten zu erarbeiten.

Ist das nun schon Erlebnisorientiert und Konstruktivistisches Lernen? Oder eher Lernen durch Erkenntnis? Oder eine Mischung oder was ganz anderes? Irgendwie findet man Argumente für viele Lerntheorien, aber bei allen fehlen dann zum Beispiel auch wieder Elemente.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir da jemand helfen kann, Dankeschön.

Ansonsten wünsche ich euch ein schönes Wochenende!
Jana

Hey,

das klingt ziemlich nett. Ich finde es immer gut, im LA-Studium die Dinge auch wirklich mal auszuprobieren. Davon hatte ich leider viel zu wenig.

Wie du schon besonders zum Schluss sagtest: für eine eindeutige Zuordnung fehlt immer irgendwie was. Mein Tipp wäre, dass du dich für eines entschiedest und dort den Schwerpunkt drauf legst.

Zum Beispiel ist es für den Konstruktivismus wichtig, dass sich deine Lernenden nicht nur selbst aktiv mit dem Stoff auseinandersetzen (was sie laut deiner Skizze tun), sondern dass sie auch ihre Bearbeitung mit den Bearbeitungen anderer vergleichen - ohne, dass du viel machst. Im theoretischen Optimalfall musst du auch gar nicht mehr reden; im Realfall gibst du dann noch mindestens operationaliserte Hilfsimpulse, wie: "Beschreibt wie Gerlinde das bearbeitet habt; Erklärt mir Hans Stellung in euren Worten nochmal" - beachte hier auch die unterschiedlichen Anforderungsbereiche der Operatoren!
Hierbei ist es also notwendig zu überlegen wie du deine Kommilitonen dazu bringst, sich mit den Lösungen Anderer auseinander zu setzen - dafür benötigen deine Lernende aber auch ein entsprechendes Lernprodukt, was sie irgendwie erstellen sollen, welches dann auch dafür genutzt werden kann. Sowas ist typischerweise nicht in 45' komplett realisierbar, wie ich in meinem Ref auch immer wieder merke, lol.

 Wie möchtest du denn die Fragen der einzelnen Fragebögen sichern? Typischerweise wäre eine irgendwie geartete zentrale Sicherung ganz gut, damit alle die Ergebnisse aller sehen können - vielleicht als so ein Ding, wo man mit Klebepunkten seine eigene Stellung kenntlich macht und so dann alle eine gewisse zentrale Tendenz der einzelnen Stellungen sehen können? Dadurch wird deine Materialschlacht etwas verstärkt, aber das macht prozentual ja auch nicht mehr soviel aus   Dazu könntest/müsstest du dann auch verschiedene Impulse mit vorbereiten, falls keine Diskussion in den Gang kommt (du musst da allerdings auch recht ergebnisoffen heran gehen, die Meinungen können ja sehr verschieden sein.): z.B.: Beschreibt was zu sehen ist / Nehmt Stellung / Vermutet / blablabla - die typischen Dinger aus'm Lehrplan halt, sie sind aber echt gut!

Um deine letzte Frage zu beantworten: letztendlich entscheidest du das durch deine Schwerpunktsetzung. Das ist eine Arbeit, die dir niemand abnehmen wird/will, weil du deinen eigenen Weg finden musst. Wichtig ist aber, dass du dich entscheidest und dann auch dieser Entscheidung folgst (du kannst dich auch umentscheiden; hauptsache, du hast einen klaren Fokus). 

War das hilfreich?