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Forum: "Schülerbetriebspraktikum Kl.9 in einer GS?"
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| Ui, bin ich schnell ;-) | | von: klexel
erstellt: 26.04.2013 16:09:56 geändert: 26.04.2013 16:32:21 |
http://www.4teachers.de/?action=showtopic&dir_id=670766&topic_id=28478
Bei uns gibt es für die RS zwei Praktika, eines in Klasse 9 und eines in Klasse 10.
Da gibt es sogar die Vorschrift, dass sie in zwei unterschiedlichen Bereichen abgeleistet werde müssen, z.B. 1x kaufmännischer Bereich, 1x handwerklicher Bereich oder sozialer Bereich.
Ein Praktikum dient auch nicht der Berufswahl, sondern soll den Schülern Einblicke in verschiedene Bereiche geben. Sonst könnte ja ein Schüler, der schon weiß, dass er Autos reparieren möchte, 2 Praktika in einer Autowerkstatt machen.
Aber der Beruf des Lehrers ist ja kein Ausbildungsberuf, der an eine HS oder RS anschließt. Da können glaube ich nur SEKII-Schüler ihr Praktikum ableisten.
Im o.a. Thread hab ich aber damals noch ein paar mehr Argumente geliefert, wenn ich mich recht erinnere.
Ich hab hier eine ganz interessante Seite aus Kusel (Ist das schon Saarland ???)
Da ist immer nur von Betrieben die Rede:
http://realschuleplus-kusel.de/Wichtige-Informationen/Berufsorientierung/Betriebspraktika-im-Realschulzweig/
Ich denke, Gym-Schüler sollten sich ihr Praktikum an einer Schule suchen, wenn sie in der SEK II sind. |
| Ziel des Praktikums | | von: palim
erstellt: 26.04.2013 16:28:42 |
Es hängt von den Zielen des Praktikums ab, würde ich sagen.
Geht es darum, einen "Wirtschaftsbetrieb" kennen zu lernen und die Erkenntnisse im Fach Wirtschaft (oder einem ähnlich genannten) für anschließende Aufgaben zu nutzen, z.B. Handel, Konjunktur, Preisbildung etc., ist es sinnvoll, dass SuS in entsprechende Betriebe gehen.
Dient das Praktikum der Berufsorientierung und einE SuS hat wirklich das Verlangen, LehrerIn zu werden, ist es sinnvoll, sich den Beruf "von der anderen Seite her" anzusehen.
Dann muss der/die SuS aber so weit sein, dass er/sie sich aus der Rolle der Schüler in die Rolle der Lehrkraft denken kann.
Will der/die SuS
a) (scheinbar) freie Nachmittage genießen
b) an der Schule um die Ecke sein, weil Mama ihn da morgens mit dem Auto vorbeibringt
c) die alte GS besuchen, weil das ja immer so schön war,
lehnen wir als GS das Praktikum ab.
Zur Erleichterung der Entscheidung müssen die SuS sich bewerben UND persönlich in der Schule vorstellen.
Dann wird gemeinsam (SL und betreuende Lehrkraft) entschieden.
Von den ca. 10 PraktikantInnen (Kl. 10,11,Studium, letztes Jahr Erzieherausbildung) waren alle bis auf einen in der Lage und haben Interesse für den Beruf gezeigt. Bei mehreren war im Anschluss klar, dass sie NICHT Lehrerin werden wollen ... auch das sehe ich als einen Erfolg, dass man sich nicht aus falschen Gründen für einen Beruf entscheidet, der einen später enttäuschen würde. Bei anderen war es um so deutlicher und die SuS hatten die Motivation, nach der RS ihr Abi zu machen und zu studieren.
Die Betreuung der PraktikantInnen ist Mehrarbeit, aber ich empfinde es in 8 von 10 Fällen als Bereicherung.
Palim |
| mit 14 kann man Bäume ausreißen! | | von: palim
erstellt: 26.04.2013 18:38:58 |
Viel mehr als hospitieren (und ein bisschen Sachen verteilen oder wegräumen) können die ja auch nicht machen. Erinnert ihr euch noch, wie lang dann so ein Vormittag werden kann???
Ich lade dich mal zum Hospitieren ein... oder für ein Praktikum.
Dann kann ich dich wie ein Kleinkind behandeln - oder wie einen 14jährigen... oder auch noch angemessener, gearde wie du es magst.
Mit 14 sind etliche SuS GruppenleiterInnen beim Sport oder in der Kirche, z.T. allein oder mit anderen/Erwachsenen, sie leiten wöchentlich Trainingsstunden oder Kindergottesdienst. Das beschränkt sich doch nicht auf "Rumsitzen, Verteilen, Wegräumen"
Ich verstehe durchaus, dass Betriebspraktika andere Inhalte haben sollen, aber wenn sich jemand WIRKLICH für den Beruf der Lehrerin interessiert, soll er sich damit auseinandersetzen dürfen.
Auch ich sehe es so, dass es eine Einzelfall-Entscheidung ist.
Im schlimmsten Fall können sie mit einzelnen Kindern lesen.
Aber in allen Fällen die ich hatte, geht erheblich mehr.
Das gilt auch für Girls-Day /Zukunftstag-Kinder (die wir ab nächstem Jahr an unserer Schule ablehnen, weil wir die Zielsetzung anders verstehen) oder Ex-SchülerInnen, die zu Besuch kommen (5./6. Klasse). Auch die kann man hervorragend einbinden.
PraktikantInnen bekommen vielfältige Aufgaben, der Bericht füllt sich schnell, der Tag ist nicht am Mittag zu Ende und sie haben auf jeden Fall Einblick in ganz vieles, das sie sonst nicht sehen und bedenken.
Ich nehme sie nicht mit in pädagogische Konferenzen oder auf Elternabend, aber das, was da passiert, erkläre ich ihnen dann.
Natürlich planen die PraktikantInnen den Unterricht nicht allein, aber sie bereiten Arbeitsphasen oder Arbeitsblätter vor, sie begleiten SuS in Einzelarbeit, Partnerarbeit, Kleingruppen, sie erstellen Materialien, kontrollieren Aufgaben der SuS... stapelweise ... und wenn es gut klappt, geben sie auch Unterricht, in einem Bereich, den sie sich zutrauen.
Wenn es nicht gut läuft, sitzen sie 2 Wochen in der Ecke und werden dazu verdonnert, Material zu laminieren und Kataloge zu sortieren.
ABER DAS kann in anderen Betrieben auch passieren!
Wer Nachwuchs in den Schulen haben möchte, muss auch zeigen, worum es geht.
Palim |
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