Das ging mit ähnlich. Und die ersten beiden Monate waren die Hölle. Doch dann erkannte ich die Vorteile:
- Ab dem zweiten Jahr hatte ich "Grosse" und "Kleine". Die Grossen nahmen wir unendlich viel Arbeit ab bei der Einführung der Kleinen, wie es ist mit der Garderobe, der Toilette, dem Wassertrinken, Bleistift spitzen, Leseecke, etc.
- Die Umstände "zwangen" mich das zu tun, was ich schon lange wollte und nicht wagte: Verantwortung teilen, den Kindern vertrauen. Dies führte zu viel mehr (teil-)selbständigen Arbeitsformen.
- Manches ist nicht Jahrganggebunden: Turnen, Zeichnen, Singen, Geschichten, ...
- Manches lässt sich teilweise gemeinsam tun: Einführung der Kleinen = Repetition für die Grossen; anschliessend gemäss Spiralprinzip Vertiefung für die Grossen.
- Paten
- Ein Mädchen der Grossen hatte eine Rechenblokade. Ich setzte es als Expertin bei den Kleinen ein (das konnte es), dafür konnte es bei mir Hilfe immer sofort holen (Warteschlange überspringen). Der Erfolg bei den Kleinen löste den "Knopf" im Laufe der Zeit.
Bei mir wurde die Schule immer mehr zur Werkstätte: Überall wird emsig gearbeitet, alleine, zu zweit, in Gruppen. Irgendwo dazwischen der Werkmeister, der vorbeikommt, ermahnt, hilft, lobt oder auch einmal mit einem oder mehreren zusammen was tut.
Sehr erleichtert hat mir die Selbstkorrektur (je nach Alter und Kind habe ich nur stichprobenweise oder systematisch nach-korrigiert), wie sie LÜK, Profax, Sabefix, Logico, Klammerkarten, etc. bieten. Lösungen für Arbeitsblätter oder Aufgaben ins Heft hängen oft verdeckt auf dem Kopf neben meinem Tisch an der Wandtafel. Die Kinder können sie mit einer Hand aufklappen und mit der anderen, an der Tafel stehend, korrigieren; ich gelegentlich aus einem Augenwinkel beobachten. Das ist extrem entlastend.
Nun ist dein erstes Jahr in der Doppelklasse ja um. Wie ist es dir ergangen?