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Forum: "Inklusive Beschulung - wie wird es gut?"
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| zu knapp | | von: palim
erstellt: 01.05.2016 20:57:49 |
In Niedersachsen gibt es 2 Stunden pro Woche pro Klasse in der Grundschule - egal wie viele I-Kinder oder andere in der Klasse sitzen.
Die Förderbedarfe können sehr unterschiedlich sein (L, ESE, z.T. Sprache), die anderen Kindern haben natürlich auch hier und da Schwächen.
Zusätzliche 3-5 Stunden pro Kind gibt es für Hören, Sehen, Geistige Beeinträchtigung.
Abziehen muss man Stunden, die mangels Versorgung ohnehin nicht erteilt werden, Krankheit der Förderschullehrkräfte, deren Schulveranstaltungen, Schulfeste, Praktika-Wochen UND ALLE Überprüfungen und Tests, die in der Schule erledigt werden müssen.
Es gibt also ohnehin nur sehr wenige Stunden, davon können viele nicht auf die Förderung am Kind eingesetzt werden.
Somit müssen die Grundschullehrkräfte vieles alleine regeln.
Beratungszeit gibt es keine, das muss nach dem Unterricht geschehen.
Dazu kommt das Problem, dass auch außerschulisch kaum etwas möglich ist (Ergotherapie wird nicht verordnet, Logopädie manchmal, weitere Hilfsstellen gibt es nicht oder man hat 1 Jahr Wartezeit).
FÖRDERUNG ist unter diesen Bedingungen nur sehr schwer möglich.
Meine derzeitigen I-Kinder können zum Glück recht selbstständig arbeiten, Wochenpläne helfen, retten aber nicht alles. Man benötigt auch mal Zeit, den Kindern etwas Neues zu erklären oder etwas Schwieriges zu üben.
Gerne hätte ich mehr Zeit am Kind ... für die I-Kinder und auch für die anderen, die mehr Hilfe brauchen.
Dazu kommt, dass die Kinder z.T. auch in Sachunterricht, Religion oder anderen Fächern differenziertes Material/ Methoden/ Übungen benötigen. DAS fordert von den Lehrkräften, dass sie jeglichen Unterricht differenziert vorbereiten.
Die Zeit reicht vorne und hinten nicht.
Natürlich kann man vieles vorbereiten, aber auch der Tag hat nicht mehr Stunden.
Am Ende muss man irgendwann klein beigeben, weil es einfach nicht zu schaffen ist. Der eine tut das schneller, der andere später ... aber am Ende geht es zu Lasten der Unterrichtsqualität. DAS sehe ich auch so.
Palim |
| bakunix | | von: frauschnabel
erstellt: 23.05.2016 21:42:03 |
bringt es so auf den Punkt die Inklusion stinkt vom Kopf her. Zumindest hier in NRW ist es für alle Beteiligten eine bodenlose Unverschämtheit . Wenn ich mehr dazu schreibe fange ich wieder an ich aufzuregen .... |
| Als Mutter empfinde ich, dass die Inklusion zur Zeit gut klappt, | | von: starkedame
erstellt: 22.06.2016 20:34:26 |
wobei geht das nur, wenn man mit Lehrern/ Lehrerinnen und Sonderpädagogen an einem Strang zieht. Die Schule fängt was an, ich mache zu Hause weiter und in der Schule wird es wieder mit aufgenommen - Hand in Hand. Allerdings bekomme ich sehrwohl mit, dass es auch viel mit dem Wohlwollen gegenüber der Inklusion zu tun hat und nicht als Normalität gelten kann. Denn ich hör schon, dass es zu wenig Zeit für zu viele Kinder gibt. Wie die Inklusion in den größeren weiterührenden Schulen läuft, daran wage ich noch garnicht zu denken. |
| Normal bin ich ja kein Pessimist, aber bei dieser als | | von: lupenrein
erstellt: 23.06.2016 06:20:23 geändert: 23.06.2016 06:20:58 |
notwendige Umsetzung eines UNESCO-Beschlusses dem staunenden Volk verkauften Kostenreduzierung im Sonderschulbereich muß ich missmarpel zustimmen (Ich bin befangen durch das, was ich an einer NRW-Gesamtschule erlebt habe). Auf wessen Kosten? - Klar auf Kosten vieler der zu "inkludierenden"Schüler, die oft besser in kleinen überschaubaren Gruppen mit dauerhaft festen Ansprechpartnern aufgehoben wären als z. B. unter lärmenden unerzogenen Großkotzen aus aller Herren Länder unterzugehen - klar auf Kosten der Schüler in den Regelklassen - klar auf Kosten der Sonderschullehrer, die zum Teil von Schule zu Schule wandern müssen, um ihr Stundenbudget zu erreichen - klar auf Kosten der Lehrer an Regelschulen, die den andernorts angerichteten unausgegorenen Quatsch ausbaden müssen. |
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