Hallo Mahindra,
ein gehörloses Kind hatte ich noch nicht im Unterricht, aber Kinder mit Hörschädigungen unterschiedlicher Art.
Dennoch macht dies einen sehr großen Unterschied.
Leider hast du nicht geschrieben, wie alt das Kind ist.
Wenn das Kind bereits auf LRS getestet ist, ist es offensichtlich schon alphabetisiert und kann in Ansätzen lesen und schreiben.
Bei einem gehörlosen Kind nach normalen Maßstäben LRS zu diagnostizieren halte ich für unangemessen. Dass man an der Rechtschreibung arbeiten muss, ist davon unbenommen.
Weitere Fragen:
Geht das Kind in eine Regelschule oder eine Förderschule Hören.
In unserem Land gibt es weiterhin Förderschulen mit dem Schwerpunkt Hören, diese stellen auch den Mobilen Dienst, der zwar in abgelegenen Gebieten keine Beschulung übernimmt, aber die Beratung der Lehrkräfte.
Ebenso kannst du dich auf Internetseiten der Landesbildungszentren für Hörgeschädigte/ Gehörlose bzw. Förderschulen informieren. Die zur Verfügung gestellten Informationen sind unterschiedlich umfangreich. Es lohnt sich, in anderen Bundesländern zu schauen. Manche Länder und manche Schulen sind da einfach besser aufgestellt als andere.
Ein Link aus BY: https://www.isb.bayern.de/foerderschulen/foerderschwerpunkte/hoeren/
Außerdem bräuchte es in der Schule einen Nachteilsausgleich Hören, der auch in Absprache mit den Förderschullehrkräften bzw. dem Mobilen Dienst verfasst werden kann, sofern das Kind in einer Regelschule ist.
Zur LRS an sich:
Es gibt für den Erstunterricht unterschiedliche Lautgebärden, die man mit Kindern mit Hörbeeinträchtigung oder auch mit allen zur Visualisierung der Laute einsetzt. Wenn Eltern und Kind gebärden, werden sie das dort verwendete Alphabet kennen. Statt ein anderes einzusetzen, würde ich dieses nutzen, wenn über bestimmte Laute/ Endungen gesprochen wird.
Generell geht der Förderung immer eine genaue Fehleranalyse voraus. Dazu bräuchte man entweder die Unterlagen, auf deren Grundlage die Diagnose gestellt wurde, oder Texte der Schülerin/ des Schülers.
Anschließend kann man überlegen, wo man ansetzt.
Dazu wäre auch wichtig zu wissen, ob der Einzelfallhelfer dabei ist und wie gut das Kind lesen kann.
Palim