Hallo an alle, die meinen Beitrag lesen ...

Welche Erfahrung habt ihr mit Schulbegleitern/ Integrationshelfern gemacht? Dabei meine ich ihre Arbeit mit dem zugeteiltem Kind. Wie habt ihr diese Helfer erlebt? Wie ist das jeweilige Kind mit der Unterstützung klargekommen? In erster Linie sollen die Schulbegleiter für das Kind dasein, ihm helfen und den Schulalltag für das Kind einfacher machen. Ist das immer so? Oder werden ehr die Lehrer unterstützt? Was macht einen guten I-Helfer aus?

Mich würden eurer Erfahrungen interessieren, sowie Hinweise und Empfehlungen....nicht für die Schule, sondern vor allem für schwierige, verhaltensauffällige Kinder und deren Eltern.

Danke.

franzy

aus unserer Erfahrung steht und fällt die Qualität der Schulbegleitung mit der persönlichen Auffassungsgabe, Kooperationsbereitschaft und auch ein wenig der Menge an pädagogischem Geschick einer solchen Begleitungsperson. Ich hatte auch schon Leute da sitzen, mit denen ich quasi ein weiteres Schulkind am Hals hatte (und wo von mir Sätze fielen wie "Kaugummi raus!" und "Handy weg!")

Natürlich soll die Begleitung dem Kind helfen, oft ist es jedoch sehr unterschiedlich, WAS genau einem Kind hilft. Wenn die Begleitung dem Kind Dinge abnimmt, die es selber kann, bremst sie den Weg zur Selbstständigkeit. Der Grat zwischen "Tu es für mich" und "hilf mir, es selbst zu können" ist schmal, und wenn die Begleitperson nicht das erwähnte pädagogische Feingefühl hat, sind dringend Absprachen mit der Lehrkraft nötig. Wünschenswert ist, wenn die Begleitperson der ganzen Klasse gut tun kann und nicht an SEINEM Kind klebt. Dies ist 1. für die Lehrkraft entlastend, 2. nimmt es ein wenig die Sonderstellung vom Inklusionskind.

In jedem Fall sollten Arbeitsbereiche und Einsatzwünsche gut abgesprochen sein. Wenn die Schulbegleitung zur Belastung wird (was wir auch schon hatten), kann es nötig sein, die Firma zu unterrichten, notfalls, die Begleiter auch rauszuschmeißen oder auf Austausch hinzuwirken. Inklusion ist wichtig, aber nicht um jeden Preis.

sind in der ganz großen Mehrheit positiv. Mit einer einzigen Helferin und die war die bestausgebildete Kraft, waren wir und auch das Kind bzw. die Eltern nicht zufrieden. Eine 2. hat mal betrogen, so dass sie von ihrem Arbeitgeber rausgeschmissen wurde.

Ich glaube, dass in dieser Zusammenarbeit der entscheidene Schlüssel darin liegt, die Akzeptanz, Empathie und Gleichberechtigung beider im Klassenraum leben zu lassen. Wir leben das an unserer Schule und genau das wird uns auch von den Helferinnen (Schon der Name ist eine Diskriminierung) gespiegelt, dass sie so gern und erfolgreich bei uns arbeiten. Es ist doch nicht zu erwarten, dass die Schulbegleitung einen schwer verhaltensgestörten Schüler/in ruhig und konzentriert auf seinen Stuhl halten kann. Sie hat doch keinen Zauberstab. Das sind einfach falsche Erwartungen, die die Zusammenarbeit schwer machen und die Kinder haben dafür ganz feine Antennen und merken das sofort.

ja die Qualität ist ganz unterschiedlich. Das mit dem Handy habe ich noch nicht erlebt, aber ich kann mir das schon auch vorstellen. Wie in jedem Beruf gibt es natürlich auch schwarze Schafe.

Ich hatte mal eine Schulassistenz, die saß neben dem Jungen, aber Einfluss bei Fehlverhalten hatte sie nicht. Bei Disziplinproblemen musste ich den Jungen darauf hinweisen und mir das entsprechende Verhalten einfordern. Auch musste ich ihn ab und zu mal zurechtweisen, wenn er gar zu frech mit ihr umgesprungen ist. Trotzdem war sie mir eine große Hilfe, weil sie dafür gesorgt hatte, dass der Junge zum Unterricht bereit war (Sachen ausgepackt usw.), beim Buchaufschlagen geholfen hatte (nein, das können nicht alle alleine), immer wusste wo wir sind und das Kind dabei mitgenommen hat, bei schriftlichen Aufgaben ihn ins Arbeiten gebracht hat , in der Hofpause so manche handgreifliche Auseinandersetzung vermieden hat usw. Aus meiner Sicht muss ich mich auch als Lehrkraft auf die Schulbegleitung einstellen und meine Erwartungen auf das Niveau herunterschrauben, was die Schulbegleitung leisten kann. Dass sie gar nichts kann, habe ich noch nicht erlebt.

...für eure Beiträge. Meine Erfahrungen zeigen, dass eine Schulbegleitung extrem wichtig sein kann für ein Kind, welches sich wenig steuern kann oder verpeilt durch den Schullalltag läuft. Allerdings sollten Schulbegleiter auch Empathie, Verständnis und Einfühlungsvermögen zeigen. Dies ist manchmal mehr wert als eine Fachkraft, die wenig Lust hat, sich mit Problemkindern zu beschäftigen. Es kann eben nicht jeder Schulbegleiter sein ... und ... es ist kein einfacher Job, was viele vorher nicht bedenken.

Wer sogar oft leidet, ist das Kind, was Schuld bekommt, weil es den armen Schulbegleiter so schlecht behandelt. Ein Kind, welches Probleme hat, im Leben zurechtzukommen ... psychische, geistige, körperliche Probleme. Doch Schulbegleiter haben ja manchmal einen guten Draht zur Schulleitung.

Es gibt auch tolle Schulbegleiter. Empathische Menschen, die die Sorgen und Nöte von Kindern mit extrem schlechten Verhaltensweisen sehen. Jedoch muss man Glück haben, einen abzubekommen...

Wie eben erwähnt, es gibt tolle Menschen, die einen guten Job machen. Für diese ein Dankeschön!

franzy

Ich kann mich Jannes Beitrag nur anschließen.

Ich habe viele gute Erfahrungen mit Schulbegleitungen gemacht. Man muss dem Kind, der Schulbegleitung und der Lehrkraft auch Zeit geben, um sich aufeinander einzustellen.

Aber wenn sich eine Schulbegleitung auch nach mehreren Wochen immer noch nicht an die banalsten Regeln in der Klasse hält (spielt mit dem Handy, redet ständig laut in Phasen, in denen alle leise sein sollen oder flüstern, sitzt mit dicker Jacke und Schal im Klassenzimmer, mischt sich lautstark in meinen Unterricht ein "Also das würde ich jetzt anderes regeln...", unterhält sich im Pausenhof mit anderen und schaut nicht auf das eigene Kind ...), dann ist sie eher eine Belastung und ein zusätzliches Kind.

nur positive Erfahrungen. Dieser eine war sprittig und roch schon morgens nach Jägermeister.

Janne und indidi voll zu.

Das A und O sind die Absprachen und die entsprechenden Konsequenzen. Ein guter Schulbegleiter kann bei Kindern einen guten Beitrag zur Entwicklung leisten und den Lehrenden sehr entlasten.

Bei uns gab es von absolut TOP bis völliger FLOP alles. Bis dahingehend, dass schon jemand eingeschlafen ist neben dem Kind. (wenigstens wurde nicht geschnarcht) 

LG hops

im Sinne der Kinder:

Welche Ausbildung wird von Schulbegleitern erwartet, ist erfordrlich?

Empathie, die auf jeden Fall ein extrem wichtiger Bereich ist, kann allein ja nicht das Kriterium sein. Wie ist das in D?

Es scheint keine einheitliche Ausbildungsordnung zu geben. Vermutlich differiert sie auch noch von Bundesland zu Bundesland, wie alles bei uns, was mit Schule zu tun hat.

Wenn du danach googelst, findest du jede Menge Institute und Organisationen, die Fortbildungen anbieten.

Ich habe nur mal wahllos zwei Angebote  herausgepickt:
Beides sind Web-Seminare.

https://hamburg.kursportal.info/k1002745841

https://s-b-h.de/bildungsangebot/produkte/integrationsbegleiter-schule-schulbegleiter?gclid=EAIaIQobChMIh736j4r4_QIVkTArCh0-Tgf5EAMYASAAEgKnovD_BwE