Aufregung an der XXX-Schule. Die Stadt hat die Grundschulleitung verpflichtet, den Adventskranz sowie sämtliche Kinderzeichnungen, Basteleien und andere Dekorationen aus Brandschutzgründen von den Fluren zu entfernen. Die Kleiderhaken mit der Schülergarderobe sowie die von der Stadt installierten Pinnwände, auf denen die Bilder der Kinder angebracht waren, dürfen dagegen hängen bleiben. „Das ist Schikane – ohne Sinn und Verstand“, empört sich Schulelternratsvorsitzender YYY. Nach Zustimmung des Brandschutzbeauftragten vom Fachbereich Schulen hatte die Schule einen Adventskranz aufgehängt – demnach durften unter Aufsicht einer Lehrkraft auch Kerzen angezündet werden. Nachträglich kassierte ein Kollege aus der Abteilung Arbeitsschutz diese Genehmigung aber wieder ein. Er forderte zudem, nicht nur den Kranz und alle Weihnachtsdekorationen auf den Fluren zu entfernen, sondern sämtlichen Wandschmuck. Flure und Treppenhäuser seien als Flucht- und Rettungswege von „Brandlasten“ freizuhalten, heißt es dazu in einem Schreiben an die Schulleitung. Dazu zählen neben Möbeln, Kopierern und elektrischen Geräten demnach auch „Kunst- und Dekorationsgegenstände“. Die Eltern sind fassungslos. Nicht nur an der XXX-Schule sei es gang und gäbe, Werke aus dem Kunstunterricht gut sichtbar für alle aufzuhängen, betont YYY
Die Anweisung des städtischen Bediensteten sei umso skurriler, weil weder die Pinnwände noch die voll behängten Schülergarderoben beseitigt werden müssten. Vielleicht liege das daran, dass die Stadt sonst teure feuerfeste Spinde für die Kinderkleidung aufstellen müsste, mutmaßt YYY. Feuerwehrsprecher ZZZ zeigte sich verwundert über die Anordnung, die Kinderbilder abzuhängen: „Ein vergleichbarer Fall ist mir nicht bekannt.“ Allerdings kenne er die Hintergründe des Vorgangs nicht. Stadtsprecher ZZZ konnte die rigorose Anweisung des zuständigen Sachbearbeiters am Freitag nicht erklären. Eine von der Stadt erlassene „Allgemeine Dienstanweisung“ regele die Brandschutzvorschriften für Schulen, sagte er nur. Fluchtwege müssten frei bleiben, dort dürfe kein brennbares Material gelagert werden. Die Schulleiterin wollte sich nicht äußern. Ihr seien „rechtliche Konsequenzen“ angedroht worden, falls Bilder und Dekorationen bis zum Montag nicht verschwunden seien, sagt Elternsprecher YYY.
Gelesen heute in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung
Wohl zu viel Glühwein getrunken???