Hallo ihr Lieben,
Jacqui meldet sich zurück aus dem Auslandsemester in Paris. Und bin schon wieder bei der Planung eines neuen Projektes. Diesmal handelt es sich um die Erforschung der Rollenverteilung bei Gruppenarbeiten, also konkreter welche verschiedene Rollen die Kinder bei Gruppenarbeiten übernehmen. Würde mich dafür interessieren, welche Erfahrungen ihr bisher damit gemacht habt, welche Rollen euch aufgefallen sind und ob ihr mir interessante Literatur zu diesem Thema vorschlagen könntet. Freue mich über jede Art von Info und Beitrag
Wer bestimmt die Zusammensetzung?
Wie viele können es sein?
Wer bestimmt das Thema?
Wie darf das Ergebnis aussehen?
Wie groß ist der Anteil des erwarteten Inhalts?
Wie, wo, und wann kann, soll man lernen, finden,üben?
Wie ergibt sich der Termin für das Ergebnis?
Wird benotet und wie?
Gibt es Kommunikation mit dem Auftraggeber, Feedback?
Wie wird der Anteil der Beteiligung sichtbar, soll er, darf er?
Frageritual? "Habt ihr gut zusammen gearbeitet?" "Ja"
Danke Kla für die vielen interessanten Fragen, die mich in meinem Projekt sicherlich weiterbringen werden ud auch die Definitionen des kooperativen Lernens von Norm und Green leisten sicher einen Beitrag dazu. Mich würden jedoch auch Erfahrungen aus der Praxis interessieren. Wir sollen uns in unserer Arbeit auf nur einen Aspekt des kooperativen Lernens konzentrieren. Deshalb haben wir uns für die verschiedenen Rollen und die Variablen der Rollenverteilung entschieden. Es handelt sich dabei um ein Forschungsprojekt welches nicht zu umfangreich werden darf. Wenn ich alle Fragen beachten würde, könnte ich ein ganzes Buch schreiben, wir sind jedoch auf 20 Seiten begrenzt.
Sortieren:
2 haben Ideen
1 überlegt für alle und trifft erste Entscheidungen
noch gemeinsames Arbeiten und Mitarbeit aller
praktischer Anfang, notieren, festlegen:
1 verteilt Aufgaben und fühlt sich verantwortlich
die 2 fangen an zu fragen, was sie tun sollen und warten ab
Das 1 Kind übernimmt die Führung, die anderen zwei machen nur noch Handlanger.
Das eine Kind erkennt das Problem und verbraucht viel Zeit und Energie um neu zu ordnen. Scheitert in der Regel und erntet stattdessen "Was soll ich sagen? Wann bin ich dran?"
Für das Ergebnis wird das eine Kind allein verantwortlich: wann und wie und ob geprobt wird und Leitung der Präsentation
Genau so habe ich mir das vorgestellt. In der Theorie würde das Kind das die Verantwortung übernimmt, nun als more capable peer eingestuft werden. Dies ist eine Rolle die ich nennen kann, wobei dieses Beispiel auf den ersten Blick wohl als misslungene Gruppenarbeit betitelt werden kann. Beobachtet man nun jedoch die anderen Kinder, in einer neuen Gruppenkonstellation könnte es ja eventuelle sein, dass sie gelernt haben, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen und sie in einer neuen Gruppe zum more capable peer werden. Wäre einen Versuch wert. Auf jeden Fall danke ich dir für diesen äusserst interessanten Beitrag.
Ich finde eben die Parameter, viel interessanter und ausschlaggebend.
Die Konstellation ist nur ein Parameter. Negativ wirkungsvoll wird sie erst durch weitere Rahmenbedingungen.
Wer hat das Thema wirklich gewählt von den dreien und wer hat halt ausgesucht im vorhandenen, beschränkten Themenpool, oder die Gruppe ausgesucht?
Was hat die 2 in die Defensive gedrängt?
Möglicherweise auch so etwas wie "das erwartete Ergebnis" zu einem "bestimmten Termin" mit "Benotung".
War das Thema dann, trotz anfänglicher Begeisterung für das Arbeiten in der Gruppe an sich, plötzlich keines zum Identifizieren mehr?
Geriet das "Ergebnis abliefern" und zwar "gut" zu sehr in den Vordergrund?
Hat man sich deswegen voreilig auf ein "gutes Kind" verlassen und das Tun an sich als das Eigentliche verloren?
Die sind auch in dem Thema mit inbegriffen. Sie stellen die Variablen dar, welche die Beteiligung an der Gruppenarbeit bestimmen und anhand derer wir feststellen können wieso die Schüler in die jeweiligen Rollen geschlüpft sind, z.B. Motivation, Interesse, Launen, Sprachfähigkeit,... Diese versuchen wir durch Gespräche und Fragebögen heraus zu arbeiten. Vielen Dank für deine Impulse, sie haben mir bereits viel geholfen, besonders bei der Strukturierung meiner Arbeit.
Habs für ne UB in der 9. Klasse, Hauptschule, gemacht. Die sollten in Gruppenarbeit einen Dialog schreiben und präsentieren.
Hatte folgende Gruppenaufteilung:
Materialbeschaffer (M) (muss nicht immer sein, weil der hat während des Schreibens nix zu tun; Alternativaufgabe finden)
Zeitwächter
Schreiber
Ideenfinder
Stopper (wenn vom Thema abgewischen wird)
Laminierte Karten in die Mitte legen, sollen Rollen selber aushandeln. Los geht's!
Hat super geklappt, wobei ein Tisch es zu kindisch fand. Die anderen haben alle mitgemacht.
Gruß.
PS: Der Typ heißt NORM GREEN, nicht Norm UND Green