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Forum: "Kinderwunsch"
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| Kinderwunsch | | von: zauberhase87
erstellt: 31.08.2015 16:36:19 |
Hallo :)
ich bin gerade mit dem Referendariat fertig geworden
und habe für das kommende Schuljahr einen
Jahresvertrag an einer kommunalen Schule. Die Schule
gefällt mir vom ersten Eindruck sehr gut, allerdings
hat das Jahr noch nicht angefangen und ich weiß auch
noch nicht, welche Klassen etc. ich bekomme oder ob
ich sogar eine Klassenleitung übernehmen soll. Soweit
bin ich mega happy und freue mich auf das kommende
Schuljahr.
Allerdings wird meine Freude etwas getrübt, denn mein
Mann und ich wünschen uns seit längerem Nachwuchs und
haben eigentlich die Warterei auf einen "perfekten"
Zeitpunkt satt. Aber so ganz trau ich mich dann doch
nicht - immerhin will ich den neuen Rektor nicht
"verärgern", indem ich kurz nach Schuljahresbeginn
verkünde, dass ich bald wieder ausfalle. Außerdem
wäre es für manche Schüler der 3. Lehrerwechsel in
einem Jahr, da ich ab Weihnachten zusätzliche Klassen
übernehmen soll. Eine Abschlussklasse wird aber
voraussichtlich nicht dabei sein.
Meine Hauptsorge liegt darin, dass ich an sich gern
länger an dieser Schule bleiben würde, da sich bei
der Stadt natürlich auch die Möglichkeit der
Verbeamtung bietet. Daher war meine Überlegung, dass
es klüger wäre, die Schwangerschaft so zu "legen",
dass das Kind im September / Oktober zur Welt kommt.
Dann könnte ich das Jahr noch voll arbeiten und hätte
nach der Elternzeit höhere Chancen, wieder an der
gleichen Schule einzusteigen.
Natürlich ist mir klar, dass sich Kinder nicht
"buchen" lassen wie ein Urlaub und dass immer etwas
passieren kann, dass ich dann doch früher ausfalle.
Aber dann hätte ich zumindest kein schlechtes
Gewissen, denn ich hab ja mein bestes gegeben, dass
ich eben nicht mitten im Jahr gehen muss.
Wie seht ihr das? Habt ihr ähnliche Erfahrungen
gemacht und könnt ein wenig davon erzählen? :) Ich
wäre sehr dankbar für ein paar (sinnvolle) Ratschläge
unter Kollegen. :) |
| Perfekter Zeitpunkt?? | | von: ivy81
erstellt: 31.08.2015 21:11:34 |
Nicht böse sein, aber als ich deine Zeilen gelesen habe, musste ich erst mal schmunzeln. Du meinst es wirklich gut mit deinem Chef und den Kollegen, aber das so hin zu bekommen, wird ungefähr so sein, wie ein Sechser im Lotto.
Ich kann dir ja erzählen, wie es bei uns war:
Nach dem Ref hatte ich eine befristete Stelle an einer Privatschule, erst ein Jahr, dann noch eines. Nummer 1 ließ sehr lang auf sich warten, die Schwangerschaft war schwierig und ich fiel gleich zu Beginn des 2. Schuljahres erst Wochenlang immer wieder aus, bevor ich ein BV ausgestellt bekam und mein Chef dann ab Oktober doch endlich eine sinnvolle Alternative suchen konnte.
Direkt nach der Entbindung kam Post, dass ich ins Beamtenverhältnis übernommen werde, das ich dann erst mal mit einem Jahr Elternzeit begonnen habe.
Kaum zurück im Job durfte ich meinem neuen Chef beichten, dass ich schon wieder schwanger war und ihm nur bis zu den Osterferien erhalten bleiben würde. Diesmal hatte es dummerweise viel schneller geklappt, als wir erwartet hatten.
Nach drei weiteren Jahren in Elternzeit wollte ich ganz motiviert wieder anfangen (im Mai und lustigerweise als Schwangerschaftsvertretung), war zu dem Zeitpunkt aber schon wieder schwanger. Das war dann doch nicht ganz so geplant gewesen.
Hochschwanger wurde ich dann noch versetzt und durfte meine neue Schule für ein paar Tage mit meiner Anwesenheit beehren, bevor ich mich schon wieder in die nun hoffentlich letzte Elternzeit verabschieden durfte.
Mein Kopf sitzt noch auf den Schultern, ich hab zwar noch keine Lebenszeitverbeamtung in der Tasche und hab meine Chefs sicher schon Nerven gekostet, aber insgesamt war es bisher trotzdem "richtig", so wie es war. |
| Vielen Dank :) | | von: zauberhase87
erstellt: 07.09.2015 13:49:29 |
Wow, vielen Dank für die vielen ermunternden Antworten
und Erfahrungsberichte ;)
Ich habe erfahren, dass ich, entgegen den Erwartungen,
nun doch eine Klassenleitung übernehmen "darf".
Nichtsdestotrotz haben mein Mann und ich uns für den
Kinderwunsch entschieden. Wie ihr ja auch sagt -
Kinder lassen sich nie zu 100% planen, vielleicht klappt
es sofort, vielleicht auch nicht. Und dann müssen sich
die Chefs eben was einfallen lassen. Nicht mein Problem
:)
Ausschlaggebend für unsere Entscheidung war meine Wut und
Enttäuschung auf das System Wir hetzen uns
heutzutage durch ein Studium, um dann im Ref alles zu
geben, um es den Seminar- und Betreuungslehrern recht zu
machen - immer auf der Jagd nach guten Noten und
Beurteilungen. Und das Ende vom Lied ist, dass man trotz
guter Noten auf der Warteliste versauert. Die
Alternativen, sprich kommunale oder private Schulen, sind
ebenfalls überlaufen und zu allem Überfluss wird man
häufig noch ausgebeutet, indem der Vertrag am letzten
Schultag endet. Widersetzt man sich diesen
Machenschaften, muss man Angst haben, dass der Vertrag
eben jemand anderem angeboten wird. Auswahl gibt es ja
genug...
Ums kurz zu machen - wenn ich jetzt auch noch anfange,
meine private Lebensplanung an dieses System anzupassen,
werde ich nie eigene Kinder bekommen können. Der
Idealfall, nämlich vorher auf Lebenszeit verbeamtet zu
sein, ist ohnehin ungefähr so realistisch wie der
berühmte Sechser im Lotto. Eure positiven Erfahrungen
haben mich dann noch zusätzlich in meiner Entscheidung
bestärkt. Die Schule wirds überleben
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