der als Schüler _freiwillig_ alle Goethe-Dramen gelesen hat, kann ich den meisten dieser Kommentare nur aus vollstem Herzen zustimmen Durch einige dieser Bücher musste ich mich regelrecht durchquälen (z.B. Stella, Iphigenie, Faust II), andere dagegen waren sogar aus heutiger Sicht gut zu lesen und ziemlich spannend (z.B. Egmont, Götz).
Ich lese gerne und viel, aber was unsere hochgelobten Klassiker hin und wieder verbrochen haben, grenzt schon an Körperverletzung. Ich glaube aber, viele dieser Bücher wurden gar nicht geschrieben, damit ein (Massen-)Publikum sie lesen kann, und erst recht nicht Schüler, die 200 Jahre später leben und vom Lesen in allererster Linie gute und spannende Unterhaltung erwarten. Die Zielgruppe bestand eher aus einem kleinen Häuflein literarisch hoch gebildeter, gleich gesinnter Männer, die damit etwas anfangen konnten.
Außerdem ist's wie so oft mit den Vielschreibern - wer viel veröffentlicht, veröffentlicht neben einigen Perlen auch jede Menge Mist. Bei Dutzenden von Publikationen eine gleichbleibend hohe Qualität zu halten, das schaffen nur die wenigsten, wenn überhaupt jemand. Mir fällt spontan jedenfalls kein Autor ein, der nicht hin und wieder auch mal jede Menge Müll zwischen zwei Buchdeckel binden ließ.