Hallo,

ich plane im Zuge des Referendariats eine Einheit für eine schwache bis durchschnittliche 10. Klasse am Gymnasium zur Kurzgeschichte. Bei der Auswahl der Texte fällt mir auf, dass die ein oder andere KG auch schon in Stufe 7, 8 und 9, aber auch in 11 empfohlen wird.

Ich lege die Einheit an an, dass viel produktionsorientiert bzw. auch handlungsorintiert gearbeitet wird - dafür muss die KG eben auch Anlass bieten.

Auf den Punkt gebracht: Ist es legitim, eine KG unter diesem Aspekt in der 10. zu verwenden, wenn Kollegen/Verlage mit der gleichen KG in der 7. einen anderen Aspekt untersuchen - oder liege ich mit der Textauswahl daneben?

LG!

Man kann viele literarische Werke gewinnbringend und mitg entsprechender Akzentsetzung in den unterschiedlichsten Jahrgangstufen behandeln - was Verlage oder KollegInnen vorschlagen, beruht in der Regel auf einem mehr oder weniger großen Erfahrungsschatz und v.a. Kanonisierungsprozessen. Also: "Die Küchenuhr" ist seit den 50iger Jahren eine der ersten Kurzgeschichten, die unter formanalytischen Gesichtspunkten behandelt werden - daher fast immer in Schulbbüchern der Klasse 8 zu finden. Trotzdem kann man sie - auch als Re-Lektüre - kurz vorm Abi nochmal  (und anders, tiefergehend etc) behandeln. Will sagen: Lies, was du für geeignet hältst, nur nicht unbedingt die selben Texte, die die Klasse im letzten oder vorletzten Schuljahr gelesen hat. 

Und (ganz Geschmacksurteil meinerseits): Hemingway, Poe und Lovecraft kann man auch im Deutschunterricht lesen (und die Übersetzungsproblematik einbeziehen, so viel Englisch müssten Schüler der 10 können)...