ich stelle mir ein Arbeitsblatt vor, auf dem eine Liste mit Wörtern steht, die ähnlich klingen, die aber unterschiedlich geschrieben werden. Die SuS sollen dann zu jedem Wort einen Satz schreiben:
im – ihm
mehr – Meer
in – ihn
war - wahr
kam – Kamm
tot – Tod
Seite – Saite
Moor - Mohr
Lärche - Lerche
Rat - Rad
Vielleich fallen Euch ja noch ein paar Paare ein ?
Und gleichzeitig frage ich mich, wie sinnvoll so ein Arbeitsblatt unter dem Aspekt der Ähnlichkeitshemmung ist ...
ein klassischer Fall zur Erzeugung von Ähnlichkeitshemmung.
Wenn Kinder sowas bearbeitet haben, bleiben sie unsicher.
Damit soll ja doch nachgeprüft werden, ob sie unsicher sind.
Die Kinder lassen sich damit feststellen, die mit den unterschiedlichen Schreibweisen keine Probleme mehr haben. Die anderen sind damit draußen.
Um Schreibweisen zu trainieren, braucht man gleiche Schreibweisen. Am gleichen Tag keine Gegensätze. Und möglichst solche Wörterlisten und Schreibgelegenheiten die Kindern ermöglichen, Regelmäßigkeiten selber zu finden. Am deutlichsten sind Wörterlisten mit Regelmäßigkeiten, wenn irgenwas völlig anderes dazwischen steht.
solche Übungen machen. Damit macht man die Verwirrung komplett. Beim AOL Verlag gab es mal kostenlos ein Infoblatt zur Ähnlichkeitshemmung.
Mir selber ist es bei unseren Kindern aufgefallen. Den Unterschied zwischen dass und das haben sie erst verstanden, nachdem wir die regel für genau eine Schreibweise gelernt haben.
vielen Dank für die schnelle Antwort - die ich ja fast schon "befürchtet" hatte ... aber ich bin wirklich dankbar über die Antworten !!!!
Also, wenn ich das richtig verstanden habe, wäre die Übung nur für die Kinder sinnvoll, die bereits wissen wann man z.B. "wahr" und wann "war" schreibt. Da sie es aber wissen, braucht man ja dann die Übung nicht?
Als "Test" kann man das auch nicht benutzt, da es die "Unwissenden" nur verwirrt?
Richtig wäre damit, das isolierte Wort so lange zu üben, bis hier die Festigung stattgefunden hat?
Gibt es denn auch eine "Position", die von der Ähnlichkeitshemmung nichts hält?
nein, unwissend sind sie nicht. Nur verunsichert.
Vor allem dadurch, dass verschiedene Möglichkeiten gegenüber gestellt wurden.
Sowas bleibt einem erhalten. Mir z.B. die Seitenunsicherheit.
Klar gibt es die Position, von dieser Ähnlichkeitshemmung nicht viel zu halten.
Dazu wird sicher in diesem thread nix geschrieben.
Zahllose Lehrerinnen und Lehrer lassen Kinder in Übungen und dann in Tests daran arbeiten, was nun wie geschrieben werden müsse. In Diktaten gibt es jede Menge solcher Beispiele.
Du solltest nicht einzelne Wörter isoliert trainieren lassen. Lass sie in einem deutlichen Zusammenhang erscheinen. Oder biete Wörterlisten an. Immer wieder mal.
ganz klar, "Unsichere" ist besser und macht das Problem auch deutlicher.
Und mit "isoliert" meinte ich nur, isoliert von dem "Doppelgänger" - aber natürlich in Satzzusammenhängen. Dein Hinweis erinnert mich mal wieder daran, vor dem Drücken des Buttons "Beitrag eintragen" meinen Text nochmals kritisch zu lesen
Klar gibt es die Position, von dieser Ähnlichkeitshemmung nicht viel zu halten.
Dazu wird sicher in diesem thread nix geschrieben.
ich bin schon eine Weile hier.
Und weiß, dass das was ich schreibe, manchen auf die Nerven geht. So gibt es halt Leute, die bei Beiträgen von mir wegschalten.
Ich bin also sicher, dass sich zur Zeit niemand hier findet der mit mir um den Umgang mit Schreibweisen streiten will.
Solche Gegenüberstellungen im "Unterricht" zu haben ist ja durchaus erlaubt und verbreitet üblich.
Ich hatte immer Probleme mit den Wörtern "scheinbar" und "anscheinend", weil sie mir immer so schön "deutlich" als Gegensatzpaar erklärt wurden.
Zum Glück erklärte mir ein Cousin dann einmal nur "scheinbar" - und seither ist es kein Problem mehr für mich.
Meine Mutter hat jahrzehntelang nie sicher gewusst, ob die Frucht vor ihr ein "Pfirsich" oder eine "Aprikose" ist. Bis ich ihr geholfen habe, die "Aprikose" zu erkennen.
Ich habe meine Schüler - wenn überhaupt nötig - auf so ein "Paar" hingewiesen. (Du hast eine rechte Hand und du hast eine linke Hand.)
Dann hab ich aber stur nur eines geübt (im oben genannten Beispiel: Welches ist deine rechte Hand? Dein rechter Fuß? Wer sitzt rechts von dir?...) Das andere übt man "automatisch" mit.
Bei den genannten Beispielen ganz oben, würde ich es so machen: Was lautgetreu, also "normal" geschrieben wird, wird gar nicht geübt, sondern die "Ausnahme" wird geübt, wenn möglich mit einem Bild/einer "Eselsbrücke" oder ähnlichem verbunden.
Gib mal Ähnlichkeitshemmung hier in die Forensuchfunktion ein. Da gibt es mehrere Threads, die sich damit beschäftigen, auch die, wo es nicht direkt in der Überschrift steht, z.B. der Thread zu rechts-links bzw. s-ss etc.
Zu deinem angedachten Arbeitsblatt: Ich bevorzuge es, Rechtschreibstrategien zu entwickeln und die Kinder darüber berichten zu lassen, z.B.
"Erkläre, warum man Kamm so schreibt" (-groß, weil Namenwort,-mm weil man das hört,bei Kämme z.B., usw.)
Strategien wären z.B.
-Genau hinhören
-bestimme die Wortart
-Verlängere das Wort
-Suche Verwandte
-Trenne nach Silben
Die Kinder machen erstaunlich gern solche Wortuntersuchungen und entwickeln wesentlich mehr Rechtschreibgespür als wenn sie auswendig und unreflektiert Schreibweisen pauken und wiederkäuen sollen.