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Forum: "Differenzierung bei Schreibaufgaben"
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| Geschichten-Kommode für "Freies Schreiben" | | von: dieschi
erstellt: 03.05.2012 19:15:03 |
Hallo, liebe Kolleginnen und Kollegen,
um einen interessanten Schreibanlass zu schaffen, habe ich ein Nagel-und Schraubenmagazin (also so ein Ding aus dem Baumarkt mit Schublädchen, in die man allerlei Krimskram packen kann)mit Gegenständen befüllt, die die Fantasie der Kinder anregen, z.B. eine Trillerpfeife von der letzten GEW-Demo , einen kleinen Fußball, ein Stückchen Kunstrasen oder schwarze Handschuhe, dunkle Sonnenbrille usw. Alles natürlich in Miniaturausgabe. Von Zeit zu Zeit wechseln die Gegenstände, und die Neugier der Kinder bleibt erhalten.
Kinder, die keiner Förderung bedürfen, lasse ich ganz ungestört schreiben, korrigiere, falls erwünscht. Das Wörterbuch liegt immer bereit zum Nachschlagen. Außerdem klebt auf jedem Tisch ein "Buchstabenschrank".
Zu anderen Kindern setze ich mich und unterhalte mich erst mal mit ihnen, damit sie ihre Geschichte ein wenig strukturierter sehen. Schlüsselwörter schreibe ich den Kindern auf ein Blatt, damit sie diese abschreiben können.
Der Förderbedarf in meiner 1.Klasse besteht hauptsächlich wegen mangelnder Konzentrationsfähigkeit. Deshalb halte ich es für wichtig, mich so oft es geht, neben die Kinder zu setzen und ihre Aufmerksamkeit immer wieder auf das Wesentliche zu lenken, Unwesentliches wegzupacken, Ruhe und Ordnung wieder herzustellen, Silben zu klatschen, die Stellung der Buchstaben im Wort abzuhören usw.
Außerdem differenziere ich ganz erheblich bei der Textmenge. Kinder, die schon ganz gut schreiben können, ermuntere ich immer wieder, noch einen Satz und noch einen und noch . . . Bei Kindern, denen das Schreiben schwerfällt, gebe ich mich mit wenigen Sätzen zufrieden.
Mit diesen Kindern übe ich auch das Vorlesen, damit sie verstanden werden und den verdienten Applaus erhalten. Natürlich lesen diese Kinder zuerst ihre Geschichten vor.
Kinder, die schon sehr schnell "fertig" sind, dürfen noch etwas zu ihrer Geschichte malen oder in ihren Lese- oder Rechen-Mal-Blättern weiterarbeiten.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Ausprobieren wünscht dieschi |
| meine Ideen | | von: palim
erstellt: 03.05.2012 22:10:07 |
Unsere neuen Curricula bringen mit sich, dass "Schreiben" nicht allein das Schreiben von Geschichten ist, sondern erheblich vielfältiger und breiter angelegt sein kann.
Das schafft neue Möglichkeiten, die in sich schon differenzieren.
Auf einer sehr schönen FoBi kam der Ansatz, dass man vorab Handlungsstränge gemeinsam überlegt, durchspricht, erzählt, ganz verschiedene und vielfältige Möglichkeiten darlegt
... und erst danach ans eigentliche Schreiben geht.
Kinder, die mehr Anleitung brauchen, kommen durch das Erzählen schon ein gutes Stück weiter, andere gehen ihre eigenen Wege und finden noch andere kreative Möglichkeiten.
Nicht nur in der GS, sondern auch für weiterführende Schulen gut, finde ich (vorsortierte) Wörtersammlungen oder Helferlein,
so gibt es z.B. Fächer, im Sinne von mehreren Pappstreifen, die mit einer Musterklammer zusammengehalten werden, wobei auf jedem Streifen Wörter für einen anderen Schwerpunkt aufgelistet sind, z.B. Synonyme für gehen, sehen, sprechen, Satzanfänge,
möglich sind aber auch Angaben zu Zeit und Ort, Ausdrücke für Angst/Glück, Adjektive die zum derzeitigen Thema passen, Beispielsätze mit Zeichensetzung für wörtliche Rede.
Solche Fächer kann man auch in der Vorbereitung auf den nächsten Aufsatz ergänzen.
Diese verschiedenen Ansätze, vorab Begriffe, Redewendungen, Verben etc. zu sammeln, finde ich um so wichtiger, dass den Kindern der Wortschatz immer weiter zusammenschmilzt. Auch in anderen Bereichen fehlen den Kindern die Worte. Sie können sich nicht ausdrücken, weil sie nicht wissen, wie sie es sagen sollen.
Mir gefallen außerdem Ansätze, bei denen man eine Schreibplanung vorweg vornimmt und mit deren Hilfe man dann den Aufsatz strukturiert und gestaltet.
Leider habe ich einiges noch nicht umsetzen können... wir fangen ja immer wieder in Klasse 1 an und müssen das Schreiben an sich erst mühsam erlernen.
Palim |
| ja | | von: cyhyryiys
erstellt: 03.05.2012 22:13:33 |
"so gibt es z.B. Fächer, im Sinne von mehreren Pappstreifen, die mit einer Musterklammer zusammengehalten werden, wobei auf jedem Streifen Wörter für einen anderen Schwerpunkt aufgelistet sind, z.B. Synonyme für gehen, sehen, sprechen, Satzanfänge,
möglich sind aber auch Angaben zu Zeit und Ort, Ausdrücke für Angst/Glück, Adjektive die zum derzeitigen Thema passen, Beispielsätze mit Zeichensetzung für wörtliche Rede."
Diese Dinge habe ich auch mit positiver Erfahrung einsetzen können. Sie sind sehr unterstützend. |
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