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Forum: "Kind mit Problemen"
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| LRS? | | von: brigitte62
erstellt: 16.08.2009 15:27:58 |
ist nicht leicht so früh zu diagnostizieren. Der Lese- Schreiblehrgang dauert ca. zwei Jahre.
Schildere doch mal ganauer welche Probleme er hat und zwar den Stand im Lesen und Schreiben. Kann er z. B. schon vollständig lautgetreu schreiben? Wenn nicht dann musst du auch nicht erwarten, dass er gut lesen kann.
Einen ersten Überblick kannst du dir vielleicht hiermit verschaffen.
http://www.bildung-brandenburg.de/ilea2.html |
| Lesetests | | von: piramia
erstellt: 16.08.2009 18:11:55 |
Es gibt einige standardisierte Lesetests
z.B. die Hamburger Leseprobe
http://www.pz-rlp.de/neu/02/downloads/7374.d4-7.pdf
Vielleicht wären die in deinem Fall hilfreich. Wir hatten mal einen pädagogischen Tag zu diesem Thema - leider sind die Unterlagen in der Schule und die Ferien noch lang.... |
| Vielfältige Angebote machen | | von: palim
erstellt: 16.08.2009 19:09:09 geändert: 16.08.2009 19:11:42 |
Die Schreibprobe ist fürs Schreiben.
Die Leseprobe ist fürs Lesen.
Wenn er die Silben nicht bauen kann, möchte er vielleicht andere Angebote.
Man kann das Lesen auch über Treppen üben.
Auf jeden Fall würde ich ihm nicht die langen Lesetexte geben, sondern anderes Lesematerial, mit dem er langsam besser werden kann.
Es gibt hier z.B. eine Leseübungskartei von brigitte62 zum Lesen üben mit Treppen und einfachen Wörtern und Sätzen.
Außerdem gibt es Lese-Mal-Arbeitsblätter zu verschiedenen Fibeln, die man auch ohne die Fibel weitestgehend nutzen kann. Solche Materialien kann man auch zum Üben mit nach Hause geben.
Erfragen würde ich, ob der Schüler zu Hause bereitwillig übt oder sich quält. Ggf. kann man dem Schülern eine Belohnung in Aussicht stellen, wenn er die Kartei o.a. durcharbeitet (mit den Eltern absprechen).
Wichtig finde ich auch, den Eltern den Stand des Kindes zu erklären und sehr deutlich zu sagen, dass es sinnvoller ist, die leichten Aufgaben zu üben, statt Bücher ab Klasse 2 zu lesen - das überfordert und frustriert das Kind nur. Wenn er/sie besser lesen kann, werden die anderen Bücher von alleine interessanter.
Außerdem würde ich alleine mit ihm Lesen und herausfinden, ob er alle Buchstaben gefestigt hat.
Wenn er so gut lautgetreu schreiben kann, ist es auch möglich, ihm immer weitere Bilder zu geben, zu denen er Wörter oder Sätze schreiben darf. Auch das sollte das Lesen fördern (wenn es nach Reichens "Lesen durch Schreiben" geht).
Von den Tipps abgesehen: Bei der ersten 1. Klasse beobachtet man es mit großer Sorge, bei den nächsten Malen weiß man aus eigenen und anderen Klassen, dass es immer wieder Kinder gibt, bei denen es nicht ganz so leicht klappt - trotz aller Mühen, die man sich macht.
Der Hinweis, dass der Lehrgang in der Regel 2 Jahre braucht, bedeutet auch, dass manche Kinder mehr Zeit benötigen, dann aber (manchmal sehr plötzlich) sehr gut lesen. Also: Geduld haben, Stärken stärken und das Kind NIE vorführen.
Palim |
| ... | | von: ysnp
erstellt: 17.08.2009 10:36:37 geändert: 17.08.2009 10:48:34 |
Zuerst würde ich die Tipps von palim umsetzen.
Zur Testung:
Es ist die Frage, ob die Testung auf die Lesefertigkeit so isoliert etwas bringt, denn du hast ja eigenlich den Leistungsstand des Kindes schon gut beschrieben. Außerdem brauchen Kinder unterschiedlich lange zum Leselernprozess.
In unserem Bundesland haben wir für solche Fälle speziell ausgebildete Lehrer oder Psychologen, die umfassend testen, ob eine Teilleistungsschwäche vorliegt. Manchmal liegt es an an gewissen Schaltstellen der Verarbeitung, die ganz anders anzugehen ist, z.B. durch Ergotherapie. Manchmal aber auch nur an mangelnder Übung. Manchmal hat das Kind Probleme mit dem Sehen.
Zuerst würde ich abklären, ob mit den Augen (und Ohren) alles stimmt, also den Eltern empfehlen zu den entsprechenden Fachärzten zu gehen.
Ebenso müsste man die Eltern fragen, wieviel zuhause geübt wird.
Falls du in deinem Bundesland Fachleute einschalten kannst: Hier würde ich nicht außer Acht lassen, wenn die anderen Dinge in Ordnung sind, dass man evtl. nach einer Teilleistungsschwäche schauen sollte. Wenn diese frühzeitig erkannt wird, kann man sie besser in Griff bekommen.
Was letztendlich aber immer zu empfehlen ist: Ohne Übung wird sich auch kein Erfolg einstellen.
Ich selbst habe schon im 3. Schuljahr Kinder, die sehr schlecht lesen konnten, weil das eben im 2. Schuljahr versäumt worden ist, zusätzliche individuelle Übungen machen lassen, die ich auch überprüft habe, und das Lesen wurde mit der Zeit wesentlich besser. Meine Erfahrung: Bei vielen Kindern hat lesen mit Übung zu tun, allerdings sieht man das erst so richtig am Anfang des 3. Schuljahrs, denn da ist eigentlich der Leselernprozess abgeschlossen. |
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