Hallo Gritta!
Deine Bedenken kann ich verstehen, denn mir ging es nicht anders, nachdem ich beschlossen hatte, nach der Reichen-Methode zu unterrichten.
Vor zwei Jahren bekam ich zum ersten Mal eine erste Klasse und nachdem ich keine Erfahrungswerte hatte, war ich natürlich etwas angespannt, ob die Reichen-Methode auch die entsprechenden Erfolge erzielen würde.
Nun, heute kann ich dir sagen, dass meine Entscheidung die Richtige war!! Sogar mein "schwächster Schüler" (ein türkischer Junge, der kaum ein Wort Deutsch verstand) kann heute lesen und schreiben.
Warum das Schriftbild oder die Rechtschreibung ein Problem darstellen sollte, verstehe ich nicht wirklich. Sobald die Kinder es verstanden haben, lauttreu zu schreiben, kann man mit der RS-Arbeit beginnen. Ich habe die Kinder von Anfang an auf ihre "Fehler" hingewiesen, welches natürlich sehr behutsam geschehen muss, um ihnen das Erfolgerlebnis nicht zu nehmen. Ich habe auch sehr rasch RS-Schwerpunkte gesetzt, welche ich mit den Kindern immer wieder wiederholt habe.
Ebenso verhält es sich mit dem Schriftbild. Man darf nur nicht zu lange warten an diesem zu arbeiten. Also ich finde, dass die meisten Kinder heute (2. Klasse) eine sehr ordentliche Schrift haben! Aber wie gesagt, auch wenn zu Beginn die RS oder das Schriftbild nicht im Vordergrund stehen, man darf nur nicht zu lange abwarten.
Einen "Methodenmix" würde ich keinen machen, wozu auch? Es bringt für sich selbst und vielleicht auch für die Kinder nur Verwirrung und Verunsicherung. Zugegeben, ich kann nur deshalb jetzt so sicher hinter dieser Methode stehen, weil ich sie schon angewandt habe.
Ich bin auf jeden Fall total begeistert und würde jederzeit wieder nach Reichen unterrichten