Bin an einer FOS/BFS das Fach Deutsch unterrichtender Quereinsteiger, und verzweifle echt teilweise an manchen Dingen.
Beispielsweise den Aufgabenstellungen im Buch samt (extra vom Verlag als "Handreichung" herausgegebenen) erwarteten Lösungen:
Da wird von den Schülern erwartet, eine gewisse Aufgabe zu erledigen, ohne das Ihnen das entsprechende Handwerkszeug mitgegeben wird, so beispielsweise, wenn es darum geht, die Intention des Autors eines "Sachtextes" zu erfassen. Andere Hinweise sind so trivial, dass sie kaum weiterhelfen (z.B. "Ist das Argument des Autors überzeugend?"). Bei "Sachtexten" wird willkürlich zwischen argumentativen, informativen und appellativen Sachtexten unterschieden , andere werden nicht erwähnt; "Leserbrief" wird einfach mit "Leserkommentar" gleichgestzt.
(Text)linguistische Erkenntnisse kommen überhaupt nicht zum Zuge, obwohl dies doch extrem hilfreich wäre. Ich denke beispielsweise an Beschäftigung mit Dingen wie "Kohärenz/Kohäsion", die den Schülern nahebringen könnten, was ein "Text" überhaupt ist.
Auch Sprechakttheoretische Erkenntnisse kommen - auch in den Lehrplänen - nicht dran.